NBC: Der andere Basketballclub

17.4.2013, 09:04 Uhr
Auf dem Vertrag von Martin Ides (rechts) fehlt nur noch die Unterschrift des Trainers..

© Sportfoto Zink / WoZi Auf dem Vertrag von Martin Ides (rechts) fehlt nur noch die Unterschrift des Trainers..

Alexander Lolis ist ein angenehm ehrlicher Mensch. Das allein ist außergewöhnlich in einer Branche, in der sich Ehrlichkeit und Erfolg nicht immer vertragen. Über das Saisonende des Nürnberger Basketballclubs, dessen Geschäftsführer und Sponsor Lolis ist, sagt er: „Ich mache der Mannschaft keinerlei Vorwurf, vor zwei Monaten hatten wir Angst vor dem Abstieg. Jetzt wären wir beinahe ins Halbfinale gekommen. Und mich hätte das den Sommer gekostet.“

Er hätte auch sagen können, dass sie beim NBC ein bisschen Angst vor dem Aufstieg hatten. Nach dem glücklichen Sieg im zweiten Viertelfinalspiel und dem erstaunlichen Auswärtssieg im dritten, fehlte dem NBC nur ein wenig Glück und letztlich mentale und körperliche Kraft, um einen der beiden Matchbälle gegen Düsseldorf zu verwandeln. Im Halbfinale hätte mit Jena dann eine nominell schwächere Mannschaft gewartet. Für eines der garantierten zwei Heimspiele wäre der NBC aus der Halle am Berliner Platz sogar in die Arena gezogen, „um uns an die erste Liga heranzutasten. Dieses Risiko wären wir eingegangen.“

Weil Düsseldorf seine Stärken doch noch rechtzeitig ausspielte, mussten sie das dann allerdings doch nicht – und Lolis klingt nicht so, als würde er das bedauern. „Es tut uns gut, wenn wir die Zeit bekommen, unsere Basis zu verbreitern, uns kontinuierlich weiter zu entwickeln. In der Rückrunde haben sich unsere Zuschauerzahlen prächtig entwickelt, daran gilt es anzuknüpfen.“ Lolis erklärt dann aber auch gleich, warum das vielleicht nicht so einfach wird: „Dazu müssen wir aber unsere Mannschaft halten – und das könnte schwierig werden.“

Trainer Martin Ides bleibt

Martin Ides, der sich vom Trainerneuling zum Trainerfuchs entwickelt hat, wird bleiben. Auf dem Vertrag fehlt nur seine Unterschrift, mündlich ist ebenso wie bei Juan Reile und Sebastian Schröder alles geklärt. Ahmad Smith und Cornelius Adler liebäugeln dagegen mit einem persönlichen Aufstieg. Aber: „Wir lieben sie heiß und innig, sie wissen, was sie hier haben. Und wir wissen das auch, so selbstbewusst sind wir mittlerweile.“ Zuletzt haben immer wieder gegnerische Profis nach dem Schlusspfiff im VIP-Raum des NBC vorbeigeschaut, um sich einfach mal zu erkundigen. Allmählich scheint sich selbst in dieser Branche, Ehrlichkeit auszuzahlen.

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