Neue Trainer, neues Konzept: Ice Tigers planen die Zukunft
25.4.2019, 13:14 UhrDen wunderbaren Frühling konnten viele Fans der Thomas Sabo Ice Tigers zuletzt nicht so recht genießen. Die Unruhe war groß, wer sich durch die Kommentarspalten auf Facebook klickte, der hätte denken können, das Ende sei nah. Lange, für manchen zu lange war es ruhig gewesen um die Ice Tigers, mit jedem weiteren Tag ohne Neuigkeiten schien die Apokalypse näher zu kommen. Doch am Donnerstagvormittag schickten die Ice Tigers einen Satz in die Welt, der für kollektives Aufatmen sorgte.
Jetzt ist alles fix, ausgearbeitet und unterschrieben: Heute Mittag erwachen wir aus unserem kommunikativen Dornröschenschlaf und können Euch endlich die Neuigkeiten präsentieren, auf die Ihr so lange warten musstet.
— Thomas Sabo Ice Tigers (@Ice_Tigers) April 25, 2019
Eineinhalb Stunden später brachten die Verantwortlichen der Organisation dann Licht ins Dunkel. Die Ice Tigers "gehen mit einem neuen strukturellen und personellen Konzept in die Zukunft und werden im Vergleich zu den Vorjahren einen deutlich größeren Fokus auf die Aus- und Weiterbildung von jungen Spielern an der Seite von erfahrenen Akteuren legen", heißt es in einer Erklärung des Vereins.
Dieses Konzept, das seit Monaten ausgearbeitet wurde, beinhaltet auch einige personelle Veränderungen. Die auslaufenden Verträge von Sportdirektor Martin Jiranek, der nach der Entlassung von Kevin Gaudet zuletzt auch Cheftrainer gewesen war, sowie Co-Trainer Mike Flanagan werden nicht verlängert. Jiranek, der Rekordspieler des Vereins, hat nach der schwierigen Saison also keine Zukunft mehr in Nürnberg. Über seinen Abschied wurde schon länger gemunkelt, in drei Sätzen bedankten sich die Ice Tigers bei Jiranek, der "in den vergangenen Jahren maßgeblich daran beteiligt (war), dass die Ice Tigers als einziges DEL-Team sechsmal in Folge mindestens das Playoff-Viertelfinale erreicht haben". Neuer Coach ist der 58 Jahre alte US-Amerikaner Kurt Kleinendorst, der bereits den ERC Ingolstadt trainiert hat. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Trainerkandidaten beschäftigt. Nach vielen intensiven Gesprächen hat sich Kurt Kleinendorst schnell als klarer Favorit herauskristallisiert. Er steht klar hinter unserem neuen Konzept, lässt attraktives und modernes Eishockey spielen und ist als erfahrener Trainer bekannt dafür, Bestleistungen aus seinen Spielern herauszuholen", sagt Geschäftsführer Wolfgang Gastner.
Die Suche nach einem deutschsprachigen Co-Trainer läuft, darüberhinaus wird Physiotherapeut Thomas Schinko ebenfalls "als Co-Trainer mit speziellen Aufgaben im Bereich der Spielerentwicklung eingesetzt" und soll "als Inhaber des A-Trainerscheins sowohl mit der U20-Mannschaft des EHC 80 als auch mit den jungen Spielern im Team der Ice Tigers auf und neben dem Eis arbeiten", sagt André Dietzsch.
Dietzsch? Der 48 Jahre alte Berliner war zuletzt fünf Jahre sportlicher Leiter des Stammvereins EHC 80 und hat die Jugendarbeit maßgeblich vorangetrieben. Unter seiner Leitung wurde die U15 des EHC zuletzt Deutscher Meister - die engere Verzahnung zwischen Nachwuchs und DEL-Mannschaft soll Dietzsch nun in seiner neuen Funktion noch stärker fokussieren. "Als Sportdirektor für Nachwuchs und Profis hat er die Gesamtverantwortung für den sportlichen Bereich des Eishockeystandorts Nürnberg und wird mit dem Nordamerika-Experten Kurt Kleinendorst ein sehr gutes Gespann für den Spielermarkt bilden", sagt Geschäftsführer Gastner.
"Wir werden jungen Spielern bei den Ice Tigers und beim EHC 80 eine Perspektive bieten, dass sie sich mittelfristig in der DEL-Mannschaft durchsetzen und an der Seite von erfahrenen Spielern weiterentwickeln können", sagt Dietzsch, der "alles dafür tun (will), dass wir wieder zu einem der attraktivsten Standorte für junge, ambitionierte Spieler werden". Seine Vision ist es, "dass Nürnberger Spieler in der DEL das Nürnberger Trikot tragen", auch wenn Nürnberg derzeitig noch weit vom Niveau der Nachwuchsarbeit andernorts entfernt ist. Dietzsh will "individuelle Lösungen für die talentierten und motivierten Spieler schaffen sowie den Kontakt zu den Jungs nicht abreißen lassen und versuchen, sie zurückzuholen und frühzeitig ins DEL-Team zu integrieren" - solche Gespräche haben unter anderem schon mit einigen der Talente aus der U15-Meistermannschaft stattgefunden.
Kaderplanung weit fortgeschritten
Die Kaderplanungen für die neue Saison sind, auch das teilten die Ice Tigers am Donnerstag mit, schon weit fortgeschritten - entgegen aller Unruhe im Netz. Fünf neue Spieler – darunter vier deutsche – haben bereits in Nürnberg unterschrieben, die Namen wollen die Ice Tigers demnächst veröffentlichten, vier weitere Planstellen sind noch zu besetzen. Neben Dane Fox, der kürzlich verabschiedet wurde, erhalten auch Daniel Weiß und Mike Mieszkowski keinen neuen Vertragsangebot, Jason Bast und Taylor Aronson haben sich für Angebote anderer Klubs entschieden.
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