Lediglich neun Tage bleiben Keller, um die Mannschaft auf das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli vorzubereiten. "Nicht optimal" nennt er diese kurze Vorbereitungsphase, "ich hoffe, dass schwerwiegende Verletzungen ausbleiben." Im Sommer haben die Vereine normalerweise rund sechs Wochen, um die Spieler in Form zu bringen. Zwar haben die meisten nun schon ein Sommer- und ein Wintertrainingslager sowie 25 Spieltage absolviert in dieser Saison, aber gefühlt liegt das alles nicht nur ein paar Wochen, sondern viele Monate zurück.
"Mal sehen, wie sie das Mannschaftstraining wegstecken, das ist schon was anderes als Individualtraining", sagt Keller und bezeichnet die Mischung aus Zurückhaltung und großer Euphorie eine zuweilen "gefährliche Situation". Den ein oder anderen wird er in den kommenden Tagen wohl sogar etwas bremsen müssen, gleichzeitig müssen sich seine Fußballer natürlich wieder an Zweikämpfe gewöhnen. Über viele Wiederholungen soll der alte Rhythmus möglichst schnell wieder hergestellt werden, es geht ja schließlich noch um ein bisschen was an den verbleibenden neun Spieltagen.
Mit dem Bus - oder dem Flugzeug: Wie reist der FCN?
Ein Punkt und drei Tabellenplätze liegt der 1. FC Nürnberg hinter St. Pauli, beide befinden sich noch mitten im Abstiegskampf. Dass seine Spieler bereits in Hamburg Bestform erreichen, davon geht Keller nicht aus, es gehe darum, sich nun Woche für Woche zu steigern. Am Montag müssen sie sich erneut in Quarantäne begeben, damit sich vor dem Neustart daheim möglichst niemand mehr ansteckt, dann geht es mit 20 Spielern in den hohen Norden. Ob mit dem Bus oder per Charterflug, das ist noch nicht geklärt, auch nicht, ob Spieler und Betreuer gemeinsam reisen. Virgil Misidjan, der nach seinem Kreuzbandriss weiter nur individuell trainiert, wird sehr wahrscheinlich nicht dabei sein, genau wie Iuri Medeiros, der zuletzt mit einer Magen-Darm-Grippe flach lag.
Der Club-Coach versteht die Bedenken
Dass sich auch unter den eigenen Fans nicht alle darüber freuen, dass es wieder losgeht, kann Jens Keller nachvollziehen. "Ich kann es absolut nachvollziehen, dass es da Bedenken gibt", sagt er zur Kritik, dass der Profi-Fußball in Bereiche vordringt, die für viele andere noch undenkbar sind. Er ist trotzdem einfach nur froh, wieder seinen Beruf ausüben zu dürfen.
Sie haben selbst den Verdacht, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt.
Die Anzahl der Corona-Infizierten in der Region finden Sie hier täglich aktualisiert. Die weltweiten Fallzahlen können Sie an dieser Stelle abrufen.
Wir informieren Sie mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben Ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in Ihrem Mailpostfach.
Sie bevorzugen Nachrichten zur Krise im Zeitungsformat? Erhalten Sie mit unserem E-Paper-Aktionsangebot immer die wichtigsten Corona-News direkt nach Hause: Ein Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.
Sie wollen in der Corona-Krise helfen: Dann sind Sie in unserer Facebookgruppe "Nordbayern hilft" genau richtig!