Niederlage beim Banchi-Debüt: Bamberg verliert in Piräus

9.3.2018, 22:14 Uhr
Trotz seiner 23 Punkte unterlag Dorell Wright (Mitte) mit Brose Bamberg dem griechischen Spitzenklub Olympiacos Piräus.

© Sportfoto Zink / HMI Trotz seiner 23 Punkte unterlag Dorell Wright (Mitte) mit Brose Bamberg dem griechischen Spitzenklub Olympiacos Piräus.

Im ersten Spiel unter ihrem neuen Cheftrainer Luca Banchi zeigte Brose Bamberg im Peace and Friendship Stadium zu Piräus von Beginn an eine sehr ordentliche Vorstellung und machte dabei zunächst offensiv deutlich, welches Potenzial im Kader steckt. Defensiv hatten die Oberfranken, die auf den grippekranken Dejan Musli verzichten mussten, allerdings insbesondere im ersten Viertel enorme Schwierigkeiten. Im Auftaktviertel attackierte Olympiakos über seinen Anführer, Vasilis Spanoulis, immer wieder den Bamberger Korb. Dort fielen dann entweder durch Nikola Milutinov und Georgios Printezis einfache Punkte am Brett, oder es gab Fouls der Domstädter, die allein in den ersten zehn Minuten zu zwölf Freiwürfen führten.

Bamberg schlägt selbstbewusst zurück

Auch wenn der Tabellenzweite der Euroleague auf diesem Wege bis zur ersten Viertelpause satte 27 Punkte markierte (Bamberg 19), ließ sich der deutsche Meister nicht aus der Ruhe bringen und schlug im zweiten Viertel zurück. Das zu Beginn starke Duo Ricky Hickman und Dorell Wright bekam nun Unterstützung von Maodo Lô, der in acht Minuten elf Punkte auflegte. Zeitgleich fand das Banchi-Team jetzt auch Mittel und Wege, um defensiv Stops zu erzwingen, sodass die Begegnung zusehends ausgeglichener wurde.

Mit Ablauf der 13. Spielminute hatte Bamberg seinen Rückstand egalisiert (29:29) und ließ sich fortan nicht mehr abschütteln. Auch auf einen zwischenzeitlichen Konterversuch der Griechen fand der BBL-Vertreter sofort die passende Antwort. Kurz vor dem Seitenwechsel erzielte Louis Olinde aus einem Fastbreak heraus die erste Brose-Führung überhaupt an diesem Abend (40:38), zur Pause leuchtete dann ein Unentschieden (42:42) von der Anzeigetafel.

Piräus nutzt seine Längenvorteile

Nach einem sehr starken zweiten Viertel schien das Brose-Team seinen Rhythmus in der Halbzeitpause wieder völlig verloren zu haben und leistete sich einige unnötige Ballverluste. Auf der Gegenseite besann sich der Gastgeber wieder auf seine Stärke aus Viertel eins und brachte den Ball wieder konsequenter über Milutinov und Printezis ans Brett. So sahen sich die Brose-Boys schnell wieder mit einem zweistelligen Rückstand (49:62, 27. Min.) konfrontriert und drohten, von Piräus überrannt zu werden.

In einer Auszeit fand Neu-Coach Banchi, der sein spielendes Personal immer wieder mit lobenden Worten von der Seitenlinie anfeuerte und nach vorne trieb, aber einmal mehr die richtigen Worte. Einsatz und Moral stimmten bei den Oberfranken, die sich weiterhin anschickten, halbwegs im Spiel zu bleiben. Näher als bis auf sechs Zähler (67:73) sollte der deutsche Meister allerdings nicht mehr herankommen. Piräus agierte in der Schlussphase zu abgeklärt, konnte sich bis zum Abpfiff fast nach Belieben Freiwürfe erarbeiten und durch Rebounds zweite Wurfchancen sichern. Damit brachten die Griechen den 87:79-Sieg über die Zeit.

Trotz dieser Niederlage beim Debüt von Luca Banchi muss man der Truppe um Kapitän Nikos Zisis eine solide und kampfstarke Vorstellung attestieren. Ausschlaggebend zugunsten der "Reds" war in erster Linie das Rebounding (37:22) - im speziellen am offensiven Brett (12:3) -, wo Brose ohne Dejan Musli die nötige Länge fehlte, um dagegen zu halten. Nichtsdestotrotz versuchten Dorell Wright (23 Punkte, sechs Rebounds), Augustine Rubit (fünf Rebounds) & Co. alles und setzten sich in der Zone nach Kräften zur Wehr. Dies geschah jedoch zu oft auf Kosten eines Fouls, was Piräus immer wieder an die Freiwurflinie brachte. Insgesamt traten die Griechen 32 Mal an die Linie und markierten von dort 28 Punkte (McLean 10/12, Milutinov 6/6).

Fokus liegt auf der BBL

Auch aufgrund der Tatsache, dass der Playoff-Zug in der Euroleague für die Bamberger schon so gut wie abgefahren ist, darf man sich von dieser Niederlage nicht weiter verunsichern lassen. Dieses Spiel hatte viel, auf das man in den wichtigeren Bundesliga-Partien weiter aufbauen kann. Die nächste Chance auf einen Sieg hat der deutsche Meister am Sonntag beim Gastspiel in Ulm.

Olympiakos Piräus: Spanoulis (17 Punkte), Milutinov (16), Printezis (16), McLean (16), Papanikolaou (8), Tillie (6), Roberts (5), Papapetrou (3), Mantzaris, Strelnieks, Brown

Brose Bamberg: Wright (23), Lô (16), Hickman (14), Radosevic (10), Rubit (6), Hackett (6), Zisis (2), Olinde (2), Staiger, Mitrovic, Nikolic

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