Niederlage in Mannheim: Akdag ärgert die Ice Tigers
5.11.2017, 16:52 UhrRob Wilson hatte die Pause schon herbeigesehnt, da hatten seine Thomas Sabo Ice Tigers noch mindestens 240 Minuten DEL-Eishockey zu spielen. Seit diesem Sonntag, 16.19 Uhr, haben die Nürnberger Eishockey-Profis nun tatsächlich frei - von Leo Pföderl, Yasin Ehliz und Tom Gilbert mal abgesehen, die am kommenden Wochenende ihre Nationalmannschaften beim Deutschland-Cup in Augsburg vertreten dürfen. Alle anderen dürfen versuchen, den Kopf freizubekommen oder noch ein wenig an dieses kuriose 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung in Mannheim zurückzudenken.
139 Minuten ohne eigenen Treffer, weitere angeschlagene Spieler, die Tabellenführung trotz zweier ordentlicher Auftritte wieder abgegeben – einen Kraftakt aber hatten sich die Thomas Sabo Ice Tigers noch aufgespart. Nach dem gewohnt unglücklichen 0:1 gegen Wolfsburg am Freitag und weiteren unglücklichen 59 Minuten und 56,3 Sekunden am Sonntagnachmittag in Mannheim, in denen Nürnberg sehr gute Chancen nicht hatte nutzen können, war es Philippe Dupuis, der seiner Mannschaft immerhin noch einen Punkt sicherte. In der Verlängerung nutzte dann allerdings Sinan Akdag das riskante Zusammenspiel von Tom Gilbert und David Steckel zu einem Alleingang und zum Siegtreffer zum Mannheimer 2:1.
Jenike hielt Nürnberg im Spiel
Ein Drittel hatten auch die Gäste in Mannheim zuvor zu einem hochklassigen Spiel beigetragen. Die Ice Tigers nahmen das hohe Tempo der Adler auf, die neutrale Zone wurde aufgehoben. Auf beiden Seiten schien das Spiel allerdings etwas zu schnell zu sein, oftmals fehlte nach flotten Kombinationen die Präzision im Abschluss. Zum Beispiel, als Steven Reinprecht (8. Minute) und David Steckel (10.) alleine vor Mannheims Nationaltorhüter Dennis Endras auftauchten oder als Yasin Ehliz nach einem feinen Spielzug über Marcus Weber und John Mitchell zum Schuss kam (17.).
Nach dem Seitenwechsel war Ehliz erneut alleine auf das Mannheimer Tor unterwegs, konnte in Bedrängnis Endras aber ebenfalls nicht überwinden (22.). Danach rückte Andreas Jenike immer häufiger in den Fokus. Nach einem Puckverlust im eigenen Drittel ließ sich der Nürnberger Torhüter von Marcel Goc überwinden (24.). Die folgende Druckphase überstanden die Ice Tigers, die ohne Köppchen, Möchel, Treutle, Teubert und Torp als überzähligem Importspieler angetreten waren, nur dank der Paraden Jenikes.
Dupuis rettete den Punkt
Trotz allem war es ein denkbar unglückliches DEL-Spiel: Nach einem ungeahndeten überharten Check von Aaron Johnson wirkte Dane Fox benommen, kehrte im zweiten Drittel aber aufs Eis zurück. Der junge Kanadier war es, der den Mannheimer Führungstreffer noch hätte verhindern können, da aber wirkte er von dem heftigen Einschlag noch immer benommen. In der Schlussphase prallte Pföderl noch in David Steckel, der Nationalspieler verschwand stark blutend in der Kabine und kehrte nicht mehr zurück. Eine ernsthafte Schlussoffensive schien ein Stockfoul von Gilbert zu verhindern.
Das kraftlose Mannheimer Power-Play aber überstanden die Ice Tigers und profitierten selbst noch von einem Wechselfehler der Adler. Die letzte Chance zu einem Schuss nutzte Dupuis, irgendwie fand der Puck den Weg an Endras vorbei ins Tor (60.). Weil aber Gilbert und Steckel die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie vertändelten und Akdag an seinem Geburtstag traf, gehen die Ice Tigers mit zwei Niederlagen in Folge in die Pause. Am 16. November erst können sie es in Bremerhaven wieder besser machen.
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