Nuancen machen den Unterschied: Bamberg unterliegt Real

25.2.2016, 22:40 Uhr
Enttäuschung bei den Brose Baskets: Der letzte Spielzug brachte Real den Sieg.

© Sportfoto Zink / HMI Enttäuschung bei den Brose Baskets: Der letzte Spielzug brachte Real den Sieg.

Während des gesamten Spiels lebte Real Madrid von seiner überragenden Dreierquote (50 Prozent), die in erster Linie durch einen Gala-Auftritt von Sergio Llull zustande kam. Der spanische Guard, der noch im Hinspiel verletzungsbedingt fehlte, brillierte in diesem Spiel mit 21 Punkten (6/8 Dreier) und war von keinem Bamberger zu stoppen. Unterstützung bekam Llull von Felipe Reyes, der am Ende auf 18 Punkte (3/4 Dreier) kam. Bei den Brose Baskets, die den Madrilenen in Sachen Trefferquote in nichts nachstanden, hielten in erster Linie Darius Miller (20) und Brad Wanamaker (16) dagegen. Trotz aller Anstrengungen seitens der Oberfranken sollten am Ende Kleinigkeiten und leichte Fehler in der Defensive am Ende den Ausschlag geben.

Zu Spielbeginn brannten die Brose Baskets insbesondere im ersten Viertel ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Nach dem gewonnenen Sprungball von Leon Radosevic eröffnete Brad Wanamaker den Punktereigen und leitete mit seinem Dreier gleichzeitig einen 12:0-Blitzstart seiner Farben ein. Bemerkenswert beim Auftaktrun der Hausherren war vor allem, dass jeder Akteur, den Andrea Trinchieri in die erste Fünf stellte, seinen ersten Wurf versenken konnte.

Real holte Rückstand schnell auf

Erst in der dritten Minute kam Real Madrid per Dreier von Sergio Llull zu seinen ersten Punkten. Durch seine enorme Treffsicherheit von jenseits der Dreierlinie holte der Titelverteidiger aus Spanien den Rückstand zwar schnell auf, Bamberg setzte offensiv aber ebenfalls weiter Akzente und hielt die Intensität hoch. Neben Llull (neun Punkte im ersten Viertel) kam bei den Madrilenen im Verlauf des ersten Viertels noch Felipe Reyes ins Spiel und hatte mit acht Punkten maßgeblichen Anteil daran, dass die Begegnung nach starken ersten zehn Minuten bei einer Bamberger 26:23-Führung wieder offen war.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe zwischen beiden Teams. Madrid lebte zunächst weiter von seiner überragenden Dreierquote, brachte den Ball jetzt aber auch ein ums andere Mal zu Augusto Cesar Lima, der heute sein Debüt in der Euroleague-Saison feierte. Der brasilianische Center brachte Real Mitte des zweiten Viertels erstmals in Führung (32:31). Bis auf sechs Punkte (37:31) konnten die Spanier noch davonziehen, ehe Brad Wanamaker den 10:0-Lauf der Gäste mit einem spektakulären Vier-Punkte-Spiel beendete.

Ausgewogene Partie

Bis zur Pause konnte sich keines der beiden Teams mehr einen nennenswerten Vorsprung erspielen, zu stark präsentierten sich die Mannschaften. Der deutsche Meister ging kurz vor dem Seitenwechsel durch einen Dreier von Lucca Staiger zwar noch einmal in Front, doch die Königlichen hatten das bessere Ende für sich. Ein Alley-Oop-Anspiel von Sergio Rodriguez fand in Jeffrey Taylor einen dankbaren Abnehmer, der es mit der Schlusssirene zum 45:46 aus Bamberger Sicht krachen ließ.

Nach dem Seitenwechsel kam Real Madrid nochmals fokussierter aus der Kabine und baute seine Führung schnell auf neun Punkte aus (56:47, 24. Min.). Bamberg wirkte vor allem defensiv nicht in der Lage die spanische Offensive zu stoppen, zur Not fand der Ball den Weg zu Sergio Llull, der einen Dreier nach dem anderen durch die Reuse jagte. Beim Team von Andrea Trinchieri nahm sich in der Folge Darius Miller ein Herz, verbuchte 13 Punkte - darunter drei Dreier - in diesem Viertel, nach dessen Ende aber weiterhin ein Sieben-Punkte-Rückstand (65:72) stand.

Entscheidung erst mit letztem Spielzug

Geschlagen gab sich der Meister allerdings noch nicht. Wie von Headcoach Andrea Trinchieri gefordert, gingen seine Spieler nun auch defensiv "über das Limit", warfen sich den freien Bällen hinterher und konnten den Rückstand so binnen drei Minuten wieder in eine Führung, die erste in der zweiten Halbzeit, verwandeln (77:76 durch Brad Wanamaker).

Durch ihre erfolgreiche Aufholjagd witterten die Oberfranken wieder Morgenluft, das Spiel blieb jedoch bis zur letzten Sekunde spannend. Genau wie im Hinspiel sollte diese Begegnung als "One-Possession-Game", also mit dem letzten Spielzug, entschieden werden. Dieser lag bei 22,6 Sekunden Restspielzeit (88:86 für Madrid) in Bamberger Händen: Brad Wanamaker kam tatsächlich mit dem Ball bis zum Korb, verlegte diesen allerdings gegen den heranfliegenden Gustavo Ayon. Felipe Reyes besiegelte schließlich von der Freiwurflinie die 86:90-Niederlage für die Brose Baskets.

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