Nullnummer gegen Albaner: Kleeblatt müht sich im Test
19.1.2016, 13:25 UhrZaungast Florian Trinks verabschiedete sich in der Halbzeit, er wird am Mittwoch abreisen und bei einem neuen Verein vorstellig werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wechselt er zu Ferencvaros Budapest. Trainer dort ist Thomas Doll.
Auch ohne ihn bewiesen seine Kollegen im Torabschluss ähnliche Präzision wie die britischen Rentner, die rund um das Mannschaftshotel Golf spielen. "Das wirkte träge von uns", resümierte Trainer Stefan Ruthenbeck, allerdings auch, weil einem der Gegner die Lust am Fußballspielen nahm.
Lediglich körperlich waren die Albaner ebenbürtig. Spielerisch hatte das wenig mit Profifußball zu tun, schimpfte Ruthenbeck nach Schlusspfiff. Doch das sollte keine Entschuldigung für sein Team sein. Eine 1:0-Führung sei das Mindeste, was er zur Pause erwartet hätte. In der zweiten Hälfte entwickelte die Spielvereinigung „nach vorne wenig Durchschlagskraft“, obwohl der Gegner „wenig Druck“ aufgebaut hatte. Ein einziges Mal bekam Keeper Mark Flekken die Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Grund für Zweifel an dem Ergebnis hatte nach den 90 Minuten niemand. Dass man das erwähnen muss, ist nicht ganz unbegründet. KF Skenderbeu steht unter Beobachtung, denn auf zwei Partien in der Champions-League-Qualifikation im vergangenen Sommer gab es verdächtig hohe Wetteinsätze, der Spielverlauf gab Grund zur Überprüfung.
Sicher aus einem anderen Grund stand Olaf Marschall am Spielfeldrand. Der Meisterspieler des 1.FC Kaiserslautern sah sich als Scout des FSV Frankfurt die Sektion "wechselwillige Talente" des Kleeblatts an. Neben Trinks gehört sicher auch Tom Weilandt dazu, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft. Er wird mit dem TSV 1860 München in Verbindung gebracht. Die Löwen gastieren derzeit 30 Kilometer entfernt von Mijas, zwei Fans sahen sich den Testkick der Fürther an. Und sie sahen eine lebhafte erste Hälfte.
Schon in den ersten Minuten feuerten Goran Sukalo (volley) und Zlatko Tripic (flach) Schüsse aus der Distanz aufs Tor der Albaner. Doch deren Keeper Orges Shehi brachte das nicht ins Schwitzen. Nach einer halben Stunde landete ein Kopfball von Robert Zulj nach Flanke von Ronny Marcos knapp über der Querlatte. Und kurz vor der Pause verzog Jurgen Gjasula den Ball mit dem Fuß – jeweils von der Strafraumgrenze.
Immerhin starteten diesmal Zlatko Tripic und Sebastian Freis einige Läufe in die Tiefe, was gegen Luzern noch Mangelware war.
Weilandt blieb, nachdem ihn die Gegner ein paar Mal auf die Hörner genommen hatten, blass. Sollte die Spielvereinigung wie angekündigt in dieser Transferperiode einen weiteren Stürmer an Land ziehen, würde die Luft im Fürther Kader dünn für den Rostocker.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatte Kristi Vangjeli mit einem Distanzschuss die einzige Gelegenheit für Skenderbeu. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Neuzugänge Sebastian Heidinger und Maurice Hirsch ihre Sprints am Spielfeldrand schon beendet. Die angeschlagenen Johannes Wurtz (Schulter) und Veton Berisha (Sprunggelenk) absolvierten ebenfalls noch Lauftraining.
Dafür trug Zsolt Korcsmar erstmals nach seiner Kreuzbandverletzung das Trikot mit dem Kleeblatt auf der Brust. Gemeinsam mit Marcel Franke stand er seinen Mann in der Innenverteidigung ohne große Fehler. Für den Trainer war es das Highlight: "Es war schön, dass er nach neun schweren Monaten wieder dabei ist. Der Junge arbeitet hart." Doch der Verdruss überwog beim Trainer. „Wir müssen uns offensiv was einfallen lassen. Die Assists waren schlampig.“ Man merkte, dass Veton Berisha nicht spielte, es muss dringend ein weiterer Stürmer her.
Fürth: Flekken; Lam, Caligiuri (46. Franke), Röcker (46. Korcsmar), Marcos (46. Gießelmann) – Sukalo (46. Hofmann), Gjasula – Weilandt (46. Bodenröder), Zulj (46. Stiepermann), Tripic (46. Davies) – Freis (46. Maderer)
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