Pfeddersheim kein Stolperstein für das Kleeblatt

04.08.2013, 18:26 Uhr
Pfeddersheim kein Stolperstein für das Kleeblatt

© Sportfoto Zink

Auf dem Papier war das Spiel bereits vor dem Anpfiff entschieden. Die SpVgg Greuther Fürth ging als klarer Favorit in das Erstrunden-Match im DFB-Pokal bei der TSG Pfeddersheim. Bekanntlich aber hat der Pokal ja seine eigenen Gesetze. Um ein erneutes frühes Ausscheiden zu verhindern, verzichtete Kleeblatt-Coach Frank Kramer auf große Experimente.

Einige Wechsel - im Vergleich zum Ligabetrieb - nahm der 41-Jährige aber doch vor: In der Abwehr ersetzten Zsolt Korcsmar und Niko Gießelmann die bisherigen Stammkräfte Mergim Mavraj und Robert Zillner. Zudem standen Florian Trinks, Dominick Drexler und Ognjen Mudrinski für Goran Sukalo, Tom Weilandt und Ilir Azemi in der Startelf.

Wie nicht anders zu erwarten, übernahm die Spielvereinigung vom Anstoß weg die Kontrolle über die Partie. Bereits in der zweiten Minute konnten die Statistiker die erste kleinere Möglichkeit für das Kleeblatt notieren. Nach einer Hereingabe von Zoltan Stieber kam Mudrinski in der Mitte an das Leder - sein Kopfball ging aber über das Tor.

Nur sechs Zeigerumdrehungen später dann die erste dicke Chance: Drexler lässt auf der rechten Außenbahn zwei Gegenspieler alt aussehen und flankt präzise auf Stieber, der kurz nach der Ballannahme abzieht. Da der Schuss aber zu unplaziert war, hatte TSG-Schlussmann Thorsten Müller letztlich keine Schwierigkeiten. Knapp eine Viertelstunde war gespielt, als das Kleeblatt die nächste hochkarätige Chance hatte. Stieber drang nach feinem Doppelpass in den Sechzehner ein und spielte überlegt auf den besser stehenden Mudrinski. Dessen Schuss wurde in höchster Not von einem Abwehrspieler noch vor der Linie geklärt.

Korcsmar bricht den Bann

Auch in der Folge bekamen die Zuschauer in der Wormser EWR-Arena eine drückend überlegene Mannschaft von Frank Kramer zu sehen. Gefällig kombinierte sich der Zweitligist ein ums andere Mal vor das Tor des Oberligisten. Doch das Leder wollte den Weg ins Netz noch nicht finden. In dieser Phase entwickelte sich Mudrinski zur tragischen Figur. In Minute 24 vergab der Serbe den nächsten Hochkaräter, als er eine mustergültige Hereingabe von Nikola Djurdjic verpasste.

Nach fast quälend langen 32 Minuten war der Bann aber endlich gebrochen: Florian Trinks zog einen Freistoß präzise in die Mitte auf Tim Sparv, der auf Mudrinski ablegte. Dessen Schuss gab Korcsmar letztlich die entscheidende Richtungsänderung zur verdienten 1:0-Führung. Der Oberligist aus Pfeddersheim ließ sich dadurch aber nicht verunsichern und verteidigte weiter das eigene Tor mit vollem Einsatz. Auch in der Offensive tauchen die Hausherren nun vereinzelt auf, sodass Wolfgang Hesl knapp sieben Minuten vor dem Seitenwechsel zum ersten Mal eingreifen musste. Mit dem Versuch von Dennis Seyfert hatte der in der laufenden Saison bärenstarke Schlussmann aber keine Schwierigkeiten. So ging es nach einseitigen 45 Spielminuten mit einer knappen aber völlig verdienten 1:0-Führung für das Kleeblatt in die Pause.

Pfeddersheim setzt Nadelstiche

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Kleeblatt-Coach Kramer konnte mit dem Vortrag seiner Mannen - abgesehen von der Chancenverwertung - durchaus zufrieden sein. Auch sein Gegenüber Norbert Hess hatte nicht wirklich einen Grund, seine aufopferungsvoll kämpfende Truppe zu verändern. Und der TSG-Coach hatte seine Spieler in der Halbzeit offensichtlich noch einmal richtig heiß gemacht, denn der Oberligist agierte nun deutlich mutiger, als noch vor dem Wechsel. In der Konsequenz gab es eine weitere Torchance für die Heimmannschaft: Nach einem Eckball wuchtet Jakob Siebecker die Kugel gen Kleeblatt-Kasten - der Kopfball verfehlte aber sein Ziel. Kurz zuvor traf noch Mudrinski ins Tor, doch weil Djurdjic im Abseits stand, zählte der Fürther Treffer nicht.

In der 65. Minute hätte die Entscheidung für die Spielvereinigung fallen müssen: Drexler tanzte durch die Pfeddersheimer Abwehrreihe und zwang letztlich Siebecker im Strafraum zum Foul. Zum fälligen Elfmeter trat Djurdjic an, doch der Serbe jagte die Kugel über den Querbalken. Das spielte der TSG, die bis dahin noch keine konditionellen Schwächen zeigte, zu diesem Zeitpunkt natürlich in die Karten. Der Oberligist kämpfte weiter engagiert und versuchte mit schnellen Gegenstößen den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Torchancen auf Fürther Seite wurden im zweiten Durchgang auch weniger, das Kleeblatt ließ sich vereinzelt zu weit nach hinten fallen. Korcsmar hatte in der 77. Minute die Chance auf einen Doppelpack, doch sein Kopfball ging über das Tor.

Djurdjic sorgt für die Entscheidung

Rund zwei Minuten nach dieser Szene wäre einer der Pfeddersheimer Nadelstiche fast erfolgreich gewesen, als Seyfert allein vor Hesl auftauchte - doch der Kapitän konnte noch klären. Kurz vor Schluss konnten die Kleeblatt-Fans dank Djurdjic endlich durchatmen.

Der Serbe, der vorher noch den Elfmeter vergab, markierte nach Vorarbeit von Sturmkollege Mudrinski mit dem 2:0 die Entscheidung der Partie. Der Glaube an eine Sensation war bei den Pfeddersheimer Spielern nun verschwunden, sodass das Kleeblatt die letzten Minuten relativ locker herunterspielen konnte.

Am Ende gewann die SpVgg Greuther Fürth gegen die TSG Pfeddersheim völlig verdient mit 2:0 und zieht damit in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Durch eine zu fahrlässige Chancenverwertung verpasste das Kleeblatt allerdings eine frühere Entscheidung in der Partie gegen den Oberligisten.

TSG Pfeddersheim: T. Müller - Krist , Siebecker , Lang , Miehe - Klotz , Cuc - Berisha (83. Döppel) , Tillschneider - Seyfert (87. Aztekin) , Veek (62. Schulz)

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Brosinski (57. Fürstner), K. Kraus , Korcsmar , Gießelmann - Trinks , Sparv - Drexler (82. Pledl), Stieber - Djurdjic , Mudrinski (87. Azemi)

Tore: 0:1 Korcsmar (32.); 0:2 Djurdjic (84.) | Gelbe Karte: Berisha | Schiedsrichter: Schriever (Dorum) | Zuschauer: 3500 | Besondere Vorkomnisse: Djurdjic verschießt Foulelfmeter (65.).

Den Liveticker zum Nachlesen finden Sie hier.

Verwandte Themen


2 Kommentare