Pleite gegen Paderborn: Falcons legen Bruchlandung hin

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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16.12.2018, 19:49 Uhr
Die Enttäuschung stand Ishmail Wainright nach der Schlusssirene ins Gesicht geschrieben.

© Sportfoto Zink / DaMa Die Enttäuschung stand Ishmail Wainright nach der Schlusssirene ins Gesicht geschrieben.

Auch die Saison 2018/19 ist für den Nürnberger Basketballclub aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen zunächst einmal ein Rechenspiel. Elf Siege, so hat es Trainer Ralph Junge vorgerechnet, wird seine Mannschaft holen müssen, um die Liga zu halten, eigentlich haben sie sich diesmal ja aber noch ein bisschen mehr vorgenommen. Die Playoffs sollen es sein, dazu bräuchten die Falcons wohl mindestens 15 Erfolge.

Ob sie nach der Hinrunde auf einem guten Weg sind, lässt sich noch nicht abschließend sagen. Offiziell ging die erste Hälfte der Spielzeit am Sonntagabend zu Ende, allerdings haben die Falcons noch zwei Nachholspiele. Im Januar empfangen sie mit Chemnitz und Hamburg den Tabellenersten und -zweiten am Flughafen, mit zwei Siegen werden dann wohl nicht einmal die euphorischen Anhänger rechnen. Zumal Nürnbergs beste Basketballer auch an diesem Wochenende eindrucksvoll bewiesen, dass sie in dieser Saison nur in fremden Hallen befreit aufspielen.

Am Freitagabend waren die Falcons nach Bamberg gereist und in den ersten zehn Minuten so aufgetreten als wäre die Graf-Stauffenberg-Halle ihr eigenes Wohnzimmer. Mit 28:9 führte Nürnberg da gegen Baunach, fast jeder Wurf war zunächst ein Treffer und auch wenn sie diesen Rhythmus nicht über 40 Minuten beibehalten konnten, stand am Ende der sechste Sieg im achten Auswärtsspiel. Mit einem 76:72 machten sich die Falcons auf den Heimweg.

An dem Ort, der eigentlich längst ihr Wohnzimmer sein sollte, tut sich der NBC dagegen weiter schwer. Erst ein Heimsieg resultierte aus vier Partien – allerdings ausschließlich gegen Konkurrenten, die in der Tabelle vor Nürnberg notiert sind.

Wainright wie ein Raubtier

Auf die Uni Baskets traf das nicht zu. Die Paderborner waren nach einem guten Saisonstart bis zu den Abstiegsplätzen durchgereicht worden, im Eventpalast ließen sie sich davon nicht viel anmerken. Die Gäste agierten in einem an Punkten zunächst armen Spiel cleverer, sie waren aus der Distanz treffsicherer und führten nach dem ersten Viertel mit 15:10 und gingen 30 Minuten später mit einem 77:69 als verdienter Sieger vom Parkett.

Immer wieder hatten Marcell Pongo, Nils Haßfurther und Jackson Kent Probleme, die Angriffe geordnet zu orchestrieren, hinzu handelten sich mit Moritz Sanders und Robert Oehle gleich zwei Big Man früh zwei Fouls ein. Hätte sich Ishmail Wainwright (13 Punkte, 10 Rebounds) nicht wie ein hungriges Raubtier in jeden Kampf um den Ball geworfen, wäre der Rückstand wohl noch höher ausgefallen. „Unser Problem ist, dass einige bei uns nach dem Prinzip Zufall spielen“, schimpfte Junge später: „Das ist aber nicht die Art Basketball, die wir spielen wollen.“

Auch im zweiten Durchgang musste Paderborn nichts Spektakuläres anbieten, um in Führung zu bleiben. Die Uni Baskets beschränkten sich darauf, Nürnbergs Topscorer Kent nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und verteilten selbst gut den Ball. Die Wende schien möglich, als Oehle fast den Korb abriss (16., 18:26) oder als Neuzugang Juwan Parker seinen zweiten Dreier verwandelte (32., 52:62), doch die Gäste hatten immer die passende Antwort. Auch als die Gastgeber im Schlussviertel das Tempo erhöhten. Sollen die Playoffs ein machbares Ziel bleiben, müssen sich die Falcons vor allem zu Hause erheblich steigern.

Nürnberg: Oehle 14 Punkte, Wainwright 13, Pongo 12, Kent 10, Meredith 7, Parker 6, Maier 5, Haßfurther 2, Sanders. 

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