Pokalspiel als Vorbild: Das wird für den FCN wichtig
14.12.2018, 05:47 UhrDas Gastspiel in München ist bei der Mannschaft von Michael Köllner abgehakt. Grundtugenden, um im Fußball erfolgreich zu sein, die man bei den Bayern jedoch vermissen hat lassen, wurden im Training unter der Woche zurück ins Gewissen von Mikael Ishak & Co. gerufen. "Die Fetzen sind teilweise geflogen", wie Michael Köllner auf der Pressekonferenz verlauten ließ. Aggressives Zweikampfverhalten kann man nach dem zu braven Auftritt beim Rekordmeister also von den Profis des FCN gegen Wolfsburg erwarten.
Dies wird auch bitter nötig sein, um das Team von Bruno Labbadia in die Schranken weisen zu können. Die Mannschaft aus der Autostadt befindet sich auf der Überholspur in der Bundesliga, besiegte in den letzten Spielen unter anderem Eintracht Frankfurt und RB Leipzig, gegen Hoffenheim erkämpfte sich das Wolfsrudel ein 2:2. Entscheidender Mann auf Seiten der Grün-Weißen war zuletzt ein Spieler, der sich in der Nürnberger Abstiegssaison 2014 das weinrote Trikot übergezogen hatte. Daniel Ginczek sammelte in den letzten vier Partien vier Scorerpunkte und war damit ein Garant für den Aufschwung der Wolfsburger. Wie also will der Club verhindern, nicht das nächste Opfer der Wölfe zu werden?
Energisch mit Ewerton?
Michael Köllners Matchplan beinhaltet ein "gutes Pressing" und "die Cleverness, den eigenen Ballbesitz sinnvoll auszuspielen". Im Vordergrund steht jedoch erneut eine "defensive Kompaktheit, um kaum Torchancen zuzulassen." In welcher Besetzung der Club es vor allem defensiv angehen wird, lässt der FCN-Trainer noch offen. Der von den Fans lautstark geforderte brasilianische Innenverteidiger Ewerton drängt, nachdem er nach seiner Verletzung laut Köllner "alles aufgeholt hat", wieder in die Startelf. Ob und wenn ja, wer für Ewerton in Nürnbergs Abwehrzentrale weichen muss, wird die taktische Grundaufstellung am Ende verraten. Denkbar ist eine Dreierkette, jedoch ist sich Köllner nicht zu schade, "Lukas Mühl oder Georg Margreitter auf die Bank zu setzen."
Bilanz: Oft standen sich der Club und der VfL noch nicht gegenüber. Das heutige Duell wird das insgesamt 30. Aufeinandertreffen. Der direkte Vergleich könnte ausgeglichener nicht sein, ein spannender Spielverlauf ist durchaus realistisch. Zehn Mal konnte sich der FCN bisher durchsetzen, neun Mal triumphierte der Werksklub. Das letzte Duell gab es im Dezember letzten Jahres, als Wolfsburg im Achtelfinale des DFB-Pokals in Nürnberg gastierte. Eine Partie auf Augenhöhe endete nach Verlängerung 2:0 für die Niedersachsen.
Prognose: Das Ziel für den Club ist klar. Im Kampf um den Klassenerhalt muss gepunktet werden, eine Niederlage gegen Wolfsburg würde einen herben Rückschlag bedeuten, da am Dienstag direkt das schwere Auswärtsspiel in Mönchengladbach für Nürnbergs Herz- und Schmerzverein ansteht. Um das Ziel auch in Punkte umzuwandeln, muss der Club das Gesicht zeigen, das ihn bisher zu zwei Heimsiegen gebracht hat. Defensiv kompakt und nach vorne unbekümmert muss die Devise für die drei Punkte sein.
Wie es geht, Wolfsburg an den Rand einer Niederlage zu bringen, hat der Club zuletzt vor fast einem Jahr bewiesen. Das Köllner-Kollektiv agierte selbstbewusst gegen klar favorisierte Wölfe, verpasste es jedoch, sich frühzeitig für seine starke Leistung zu belohnen. Ein ähnlich engagierter Auftritt wird auch heute von Nöten sein, um den Wolfsburger Freitagsfluch weiter bestehen zu lassen. Seit acht Spielen wartet der Autoklub an einem Freitag auf einen Sieg, auswärts liegt der letzte Erfolg sogar schon fast acht Jahre zurück. Nun liegt es am Club, die Negativserie der Wölfe weiter andauern zu lassen.
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