Riesen-Schritt Richtung Playoffs: Ice Tigers schlagen die Haie

26.2.2016, 22:04 Uhr
Riesen-Schritt Richtung Playoffs: Ice Tigers schlagen die Haie

© Sportfoto Zink

Der Mann, den Martin Jiranek noch vor fünf Tagen dazu auserkoren hatte, den Nürnberg Ice Tigers in der intensiven Schlussphase der Punkterunde ein Rückhalt zu sein, saß auf der Tribüne. Andreas Jenike hatte seiner Mannschaft am Sonntag ein 4:1 gegen Straubing ermöglicht, am Dienstag in Iserlohn vier Treffer kassiert und am Freitagabend stand deshalb wieder Tyler Beskorowany im Tor. So viel zum vermeintlichen Ende im Torhüterdreikampf.

Nach der Vorstellung durfte man noch ein wenig länger darüber nachdenken, warum Cheftrainer Rob Wilson und Sportdirektor Jiranek ihren ohnehin seltsam früh verkündeten Plan schon wieder verworfen hatten. Jenike spielte nach seiner langen Verletzungspause solide, Jochen Reimer, der dritte Mann, hinterließ bei seinem Kurzeinsatz in Iserlohn einen guten Eindruck, Beskorowany konnte derweil allenfalls im Training glänzen. Trotzdem erhielt er den Vorzug, womit das Rennen um die Nummer eins in Nürnberg wieder völlig offen zu sein scheint. Beim 3:1 konnte Beskorowany zumindest in den ersten zwei Dritteln kaum für sich werben.

Nebenan brodelte es gewaltig

Auch wenn das Ergebnis auf einen traumhaften Abend für Torhüter schließen lässt, war das Spiel zunächst für all jene Beobachter traumhaft, die sich an Fehlpässen und allenfalls noch an taktisch diszipliniertem Eishockey erfreuen. Ganz anders als gegen Straubing deutete nur wenig darauf hin, dass da zwei Teams um die bestmögliche Ausgangsposition für die in zehn Tagen beginnenden Playoffs kämpfen. Das Spiel war aber so laufintensiv, dass allein deshalb Beskorowany und Gustaf Wesslau, sein Kölner Kollege, nur wenig zu tun hatten. Und nach einem Fehlpass von Marius Möchel war es der Pfosten und nicht Beskorowany, der den frühen Rückstand durch Dragan Umicevic verhinderte. Nürnberg hatte derweil nur Halbchancen.

Während es nebenan im Frankenstadion brodelte, erlebten die 4716 Zuschauer in der Arena einen eher geruhsamen Abend, der nach dem ersten Wechsel ein wenig interessanter wurde. Die Ice Tigers fuhren immerhin manche Checks zu Ende, die Haie wehrten sich ein wenig nachdrücklicher. Der erste Treffer fiel trotzdem ohne Vorankündigung. Steven Reinprecht hatte ein Bully gewonnen, Derek Joslin so geschossen, dass Wesslau den Puck abprallen lassen musste und da stand dann Yasin Ehliz bereit, um für ein Abwechslung zu sorgen (37. Minute). Sechs Sekunden vor Ende des zweiten Drittels aber zirkelte Patrick Hager den Puck noch präzise ins Toreck und passte den Spielstand dem Geschehen an.

Kurz vor der Ehrenrunde noch das 3:1

Das Spiel blieb sich in seiner Ereignislosigkeit auch danach noch treu. Erst als David Steckel die Scheibe hinter dem Nürnberger Tor vertändelte und so Beskorowany eine seltene Gelegenheit bot, sich auszuzeichnen, nahm die Partie wieder Fahrt auf. Noch im selben Wechsel profitierte Steckel von einem Kölner Stockfehler und legte Leo Pföderl das 2:1 perfekt auf (51.). Unter der Woche noch hatten die Haie gegen Schwenningen, Tabellenvorletzter und Gast der Ice Tigers am Sonntag (16.30 Uhr), einen wichtigen Heimsieg verpasst. Und auch in der Schlussphase in Nürnberg konnte Köln nicht mehr zulegen.

Jubel in der Arena? Die Ice Tigers (hier Casey Borer) können am Wochenende einen entscheidenden Schritt Richtung Play-offs gehen.

Jubel in der Arena? Die Ice Tigers (hier Casey Borer) können am Wochenende einen entscheidenden Schritt Richtung Play-offs gehen. © Sportfoto Zink / MaWi

Kurz nachdem Wesslau einem sechsten Feldspieler Platz gemacht hatte, besorgte Patrick Reimer vor der Ehrenrunde noch das 3:1.

Nürnberg: Beskorowany; Joslin/Klubertanz, Martinovic/Nowak, Printz/Borer, Weber – Ehliz/Reinprecht/P. Reimer, Heatley/Steckel/Pföderl, Pfleger/Murley/Segal, Möchel/Buzas/Oblinger.

Tore: 1:0 Ehliz (36:58), 1:1 Hager (39:54), 2:1 Pföderl (50:57), 3:1 P. Reimer (58:53/EN). – Schiedsrichter: Brüggemann/Krawinkel. – Zuschauer: 4716. - Strafminuten: 4 – 8.

Vorschau auf das nächste Spiel: Am Sonntag (16.30 Uhr) herrscht höchste Stolpergefahr am Kurt-Leucht-Weg: Der Vorletzte Schwenningen Wild Wings verspricht nur auf den ersten Blick ein leicht zu verspeisendes Opfer zu werden. Im bisherigen Saisonverlauf gingen die Nürnberger Eiskatzen in zwei von drei Duellen als Verlierer vom Eis, bezogen Mitte Oktober sogar eine 1:5-Niederlage vor heimischer Kulisse. Dieses Mal soll alles besser werden.

Großer Schritt in Richtung Play-offs oder weiter zittern - auf nordbayern.de finden Sie am Wochenende alle Bilder und Informationen zum Nürnberger Heimspieldoppelpack.

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