Ruthenbeck vor Leipzig: "Wir sind alle angepisst"
18.12.2015, 22:00 Uhr
Lediglich einen von neun möglichen Punkten haben die Kleeblattprofis aus den letzten drei Spielen geholt. „Ein Trend, der mir nicht gefällt“, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck und schloss diese Abrechnung mit einem Blick auf die jüngste 0:1-Niederlage beim Karlsruhe SC damit aber ab. „Da hatten wir einen rabenschwarzen Tag, das war schlecht, das hat niemandem gefallen.“ Was die Mannschaft einschließt. Die sei selbstkritisch genug, Potenzial von Tabellenstand trennen zu können, meinte jedenfalls Ruthenbeck und kam deshalb zu dem Schluss: „Wir sind alle angepisst.“
Kumbela lässt Reaktion weiterhin vermissen
Zumindest fast alle. Flop-Stürmer Domi Kumbela wurde zwar wegen seiner verbalen Aussetzer auf instagram zu einer Spende verdonnert, eine Trotzreaktion auf dem Platz ließ er aber in dieser Trainingswoche vermissen. „Es ist noch kein Schlussstrich gezogen“, erklärte Ruthenbeck, was etwas nach einem beschönigenden Abschied auf Raten klingt. Teil des Teams ist der Deutsch-Kongolese auch am Samstag gegen Leipzig nicht. „Ich sehe nicht ein, warum ich einen anderen Spieler, der gut arbeitet, dafür nicht berücksichtigen sollte,“ stellte der Trainer klar.
Ein Satz, der tief blicken lässt. Für andere bildet das Finale des Fußball-Jahres 2015 hingegen durchaus die Gelegenheit, sich zu bewähren und einen anderen Eindruck als in den zurückliegenden Wochen zu hinterlassen. Da stimmte oftmals die Balance zwischen Attacke und Defensive nicht, es wurden falsche Entscheidungen getroffen und bei „Gegenwind haben wir Probleme bekommen“, sagte Ruthenbeck zu dem, was man etwas allgemein als Mentalitätsproblem erklären könnte: ein wenig zu brav für Profis, ein wenig zu schnell eingeschüchtert, viel zu viel Last auf den eigenen Schultern.
An 2:2 in Leipzig orientieren
Reichlich Material für einen psychologischen Ansatz, der sich aber womöglich genau mit so einem Spiel wie gegen Leipzig und einem entsprechenden Erfolgserlebnis lösen könnte. „Da muss jeder alles reinhauen, sonst geht das Ding in die Hose“, sagte Ruthenbeck zu dem Duell mit dem „FC Bayern der zweiten Liga“. Aber auch der Primus offenbarte immer mal wieder Schwächen. Zuletzt enttäuschte der Aufstiegskandidat beim 3:2 im Heimspiel gegen Schlusslicht Duisburg. Im Hinspiel in Leipzig durfte sich Fürth nach dem 2:2 als heimlicher Gewinner fühlen. „Und genau an diesem Spiel orientieren wir uns“, kündigte der Trainer an. Wenn das nicht mal eine Ansage ist.
Auf nordbayern.de haben Sie die Möglichkeit das Spiel live in unserem Ticker mitzuverfolgen. Nach Abpfiff finden Sie an dieser Stelle einen Spielbericht, Bilder und haben außerdem die Möglichkeit, die Spieler zu bewerten!
6 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen