Schluss beim FCN: Zrelak zieht's nach Polen
11.2.2021, 15:22 UhrEin Rolle im zuletzt merklich ausgedünnten Offensivverbund der Rot-Schwarzen hatte Zrelak in der jüngeren Vergangenheit kaum gespielt. Fünf Kurzeinsätze - der längste davon bei der Hinrunden-Niederlage gegen das vom Club jüngst besiegte Darmstadt, als der Slowake Nürnbergs Lieblingsspielplatz in Minute 75 betrat - werden beim Angreifer als letzte Arbeitsproben stehen bleiben. Wie der FCN am Donnerstagnachmittag auf seinen vereinseigenen Kanälen meldete, wechselt Zrelak mit sofortiger Wirkung zum polnischen Erstligisten Warta Posen, der in der höchsten Spielklasse des Nachbarlandes im Sechzehnerfeld als Aufsteiger aktuell den 13. Rang belegt.
Im Club-Kader war der schneidige Angreifer mit dem Irokesenschnitt, den der Club im Sommer 2017 an den Neuen Zabo gelotst hatte, seit Mitte Januar nicht mehr aufgetaucht, zuletzt trainierte der fünfmalige Nationalspieler nicht mehr mit dem Team. Ein Faktor beim FCN war Zrelak eine Zeit lang jedoch gewesen. Anfang 2019 etwa, als der Mann, der dem Altmeister mit seinem Knallbonbon in Ingolstadt zum Aufstieg verholfen hatte, fünfmal in Folge in der Bundesliga von Beginn an stürmen durfte. Der nissige Angreifer hatte Mikael Ishak, mit dem er sich nun im Posen-Derby vergleichen darf, aus der rot-schwarzen Anfangsformation verdrängt.
Neunmal zuvor war Zrelak da bereits schon beim FCN in der Bundesliga aufgeboten worden. Bei seinem Debüt in Deutschlands Eliteklasse gegen Frankfurt hatte er - erst zwei Minuten zuvor eingewechselt - prompt getroffen und mit seinen Teamkollegen erst in der Nachspielzeit den Ausgleich der Eintracht anerkennen müssen.
Großer Zeh und großer Schmerz
Acht Einsätze und ein Tor auf Schalke später war der heute 26-Jährige erneut einem Treffer nahe. Beinahe hätte Zrelaks in Mainz erfolgreich vorgenommener Spitzelversuch Eingang im Ergebnis gefunden. Hätte er nur eine kleinere Schuhgröße gehabt: Der FCN hätte in Rheinhessen geführt, vielleicht gewonnen und wäre vielleicht gar nicht abgestiegen. So aber lernte Fußball-Deutschland Zrelaks großen Zeh kennen. Aufgrund einer kalibrierten Linie gewann der Club in Rheinhessen nicht. Und musste einen Spieltag vor Rundenschluss den Abstieg akzeptieren. Adam Zrelak war da nicht mehr dabei. Weder auf dem Platz, noch auf der Bank.
Im Anschluss an seinen fünften Startelf-Einsatz in Folge, dem 1:2 in Düsseldorf, riss das Kreuzband im rechten Knie des Angreifers. Passieren sollte dies beim Training auf dem Nürnberger Vereinsgelände. Zrelak kämpfte sich zurück, traf in der vergangenen Saison etwa in Wiesbaden, als das beim 6:0-Kantersieg in Wiesbaden den Club-Stürmern auch recht einfach gemacht wurde. "Adam ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, sich sportlich zu verändern. Sein Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen und er hat für sich keine große Möglichkeit gesehen, beim Club auf Einsätze zu kommen. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute", ließ Sportvorstand Dieter Hecking auf der Vereinshomepage wissen, als der Medizincheck in Posen bestanden und die Zusammenarbeit mit dem Slowaken in Nürnberg beendet war.
Fünf Tore in 50 Pflichtspielen werden für Zrelak in der Statistik stehen bleiben. Mehr sollen es nun in Posen werden. Dort, wo der Angreifer nicht nur im Derby-Direktvergleich mit Mikael Ishak eine gewichtigere Rolle spielen möchte.
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