Schluss im Achtelfinale! Bremen bremst das Kleeblatt aus
2.2.2021, 22:55 UhrDraußen vor dem Stadion lag das Ufer der Weser immer noch unter einer Puderzucker-Schicht Schnee. Das letzte Mal hatte es vor zehn Jahren in der Hansestadt so richtig geschneit. Und jetzt wieder. Viele Bremer nutzten das selbst in den Abendstunden noch zum Schlittenfahren. Wann konnten sie das schon im Licht der großen Scheinwerfer, die das Weserstadion unter anderem so einzigartig machen. Zwei Männer saßen auf Plastikstühlen und aßen einen Döner. Blick Richtung Arena.
Im Weserstadion waren keine Zuschauer zugelassen. Es war ein Geisterspiel wie jedes andere. Und doch ein besonderes. Die Spielvereinigung Greuther Fürth war im DFB-Pokal-Achtelfinale zu Gast beim Bundesligisten Werder Bremen. Offensiv hatte das Kleeblatt alle Kräfte beisammen, in der Innenverteidigung aber fielen Paul Jaeckel und dann auch noch Mergim Mavraj aus. So stand Anton Stach wieder mit in der hintersten Abwehrreihe, davor kam Hans Nunoo Sarpei zum Zug.
Den ersten gefährlichen Abschluss hatten die Hausherren nach einem Angriff über die linke Fürther Abwehrseite, Milot Rashica - doch nicht in letzter Minute verkauft - ließ klug durch. Den Abschluss von Ludwig Augustinsson blockte Marco Meyerhöfer. Nach dem direkt darauffolgenden Eckball fiel das 0:1: Erst parierte Sascha Burchert einen Kopfball von Milos Veljkovic stark auf der Linie, Kevin Möhwald aber staubte ab. Und Werder machte weiter. Diesmal über die rechte Seite der Spielvereinigung. Maximilian Bauer und Meyerhöfer waren nur Zuschauer, als Joshua Sargents Schuss aus spitzem Winkel das Lattenkreuz noch streifte.
Nächster Schreckmoment fürs Kleeblatt
Den nächsten Schreckmoment gab es kurz darauf, wenn auch am Mittelkreis: Maxmilian Bauer blieb nach einem Zweikampf liegen - der letzte etatmäßige Innenverteidiger im Kader der Fürther. Nach kurzer Behandlung konnte er weitermachen. Und das war wichtig, denn die Bremer schnürten die Spielvereinigung förmlich in der eigenen Hälfte ein. Ganz anders als sonst gelang es der Elf von Stefan Leitl nicht, über lange Passstafetten und viel Tempo über die Außenbahnen Spielkontrolle zu erlangen. Stattdessen feuerte immer wieder der Bundesligist - aus allen lagen. Burchert hielt nach 25 Minuten aber gut gegen Rashica.
Nach einer halben Stunde hatten die Bremer schon sechsmal aufs Tor geschossen, Fürth noch gar nicht. Das lag auch daran, dass die Gäste im Weserstadion stets gut bewacht waren, sobald sie dem Werder-Strafraum näher kamen. Nach einem Mini-Solo von Havard Nielsen zog Paul Seguin dann zumindest einmal ab, wirklich gefährlich aber war auch das nicht.
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Anders hätte es nach einem endlich einmal gut heraus kombinierten Angriff kurz vor der Pause laufen können, der kluge Pass von Branimir Hrgota in den Rücken der Abwehr fand aber keinen Abnehmer. Das Beste an den ersten 45 Minuten aber war das Ergebnis: Werder hatte ein wenig wie die Fürther gespielt, sich zwar Chancen erarbeitet, aber nicht alle genutzt.
Auch die Fürther waren nun endlich ankommen
Nach dem Seitenwechsel ging es genauso weiter: Erst konnten die Hanseaten einen Sarpei-Fehlpass nicht bestrafen, dann rettete Burchert auf der Linie gegen Augustinsson. Aber auch die Fürther waren nun endlich ankommen im hohen Norden. Stachs Direktabnahme flog aus zwölf Metern übers Tor.
Nach 70 Minuten hatten die Gäste die bislang beste Chance: Nach Vorarbeit von Nielsen chipte Ernst den Ball knapp links vorbei. Das Kleeblatt agierte jetzt auf Augenhöhe, musste aber auch in der Abwehr weiter höllisch aufpassen. David Raum klärte in höchster Not gegen Sargent. Weiter 0:1. Monster-Grätsche von Stach. Weiter 0:1. Die Bremer jubelten trotzdem, wenig später. In der 73. Minute stach der Joker zu: Nach Vorarbeit von Sargent musste Felix Agu die Kugel nur noch über die Linie drücken.
Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl wechselte nochmals offensiv. Beinahe mit Erfolg: Robin Kehr tauchte vor Jiri Pavlenka auf und zwang den Werder-Keeper zur ersten Glanzparade. Da aber war das Spiel schon fast gelaufen. Gleiches galt für das Debüt von Luca Itter, der noch ein paar Minuten Einsatzzeit bekam. Am Ende aber brachte es nichts, die Fürther waren dem Bundesligisten diesmal unterlegen. Da war auch das weiße Winter-Wunderland vor dem Stadion kein Trost.
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