Schock beim HCE: Ferlin an Corona erkrankt

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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11.11.2020, 14:05 Uhr
Schock beim HCE: Ferlin an Corona erkrankt

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo

Die Bundesliga-Klubs waren bei dieser Aussicht nicht besonders begeistert: Spieler abstellen, die dann durch ganz Europa reisen, teilweise in Hochrisikogebiete und in Länder, wo das mit den Hygieneregeln und den Corona-Tests sehr unterschiedlich gehandhabt wird.

"Solange unklar ist, ob die Spieler danach zwei Wochen in Quarantäne müssen, müsste die ganze Handball-Bundesliga zwei Wochen pausieren, da sie einen Großteil aller Nationalspieler stellt", sagte René Selke vor drei Wochen im Interview. Auch beim HC Erlangen waren sie nicht gerade euphorisch, ihre Nationalspieler auf Reisen zu schicken, andererseits wollte der Verein natürlich auch nicht der Entwicklung seiner besten Spieler im Weg stehen. Länderspiele sind schließlich Karriere-Höhepunkte.

Kein Spiel und dennoch infiziert

Am Ende einigten sich die Klubs mit den Verbänden auf klare Rahmenbedingungen, ein Risiko blieb es in Anbetracht des aktuellen Infektionsgeschehens aber natürlich trotzdem. Auch beim HCE bekommen sie das nun zu spüren.

Torhüter Klemen Ferlin kehrte nach Erlangen zurück, ohne ein Spiel für die slowenische Auswahl absolviert zu haben. Die Zeit bei den Kollegen reichte dennoch aus, um sich mit Corona anzustecken. Ein zweiter Test bestätigte inzwischen, auch wenn Ferlin bislang keine Symptome zeigte, den Verdacht.

Nun kommt es auf Ziemer an

Damit fällt am Mittwoch das direkte Duell zwischen den derzeit zwei formstärksten Torhütern der Handball-Bundesliga aus. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch Stuttgarts Johannes Bitter nicht dabei sein wird, er hatte sich bei den Auftritten mit der deutschen Nationalmannschaft mit dem Virus infiziert.

Beim Geisterspiel in der Arena Nürnberger Versicherung (19 Uhr) wird es somit auf Martin Ziemer ankommen, der aufgrund Ferlins starker Leistungen in dieser Saison bislang nur zu ein paar Kurzeinsätzen kam. Wie lange der slowenische Nationaltorwart ausfällt, ist derzeit noch unklar und hängt natürlich davon ab, wie sehr ihn die Erkrankung mitnimmt. Das Auswärtsspiel am Samstag in Ludwigshafen wird er aufgrund der Quarantäne-Beschränkung auf jeden Fall verpassen.

"Wir wünschen Klemen alles Gute und weiterhin einen symptomfreien Verlauf. Wir werden ihn nach Kräften unterstützen, damit er gut durch diese Zeit kommt", lässt HCE-Geschäftsführer René Selke auf der vereinseigenen Homepage ausrichten. "Sein Ausfall ist schmerzhaft, da sich Klemen in einer herausragenden Form befindet", ergänzt Erlangens Frontmann. Sorgen sportlicher Natur müsse man sich aber nicht machen. "Mit Martin Ziemer und Janis Boieck haben wir aber zum Glück zwei weitere exzellente Torhüter im Kader, die uns bei den nächsten Spielen den nötigen Rückhalt im Tor geben werden."

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