Schöpf, Stark, Gündogan: Die Ex-Club-Bubis starten durch

8.11.2016, 06:00 Uhr
Diese beiden standen einst für Kreativität im Nürnberger Mittelfeld. Nach ihrem Club-Abschied mauserten sich Ilkay Gündogan (links) und Mehmet Ekici (rechts) zu festen Größen in ihren Vereinen.

© Sportfoto Zink Diese beiden standen einst für Kreativität im Nürnberger Mittelfeld. Nach ihrem Club-Abschied mauserten sich Ilkay Gündogan (links) und Mehmet Ekici (rechts) zu festen Größen in ihren Vereinen.

Was waren das noch für Zeiten, als nach einem langgezogenen "Ilkay", das ohrenbetäubende "Gündogan" als Antwort durchs Nürnberger Stadion hallte. Als die Massen nach Schöpf-Solos Beifall klatschten oder sich die kleinen Buben nichts sehnlicher wünschten, als ein Trikot ihres Vorbils Daniel Didavi. Doch das ist lange her und die einstigen Club-Talente sind längst Stamm- oder Führungsspieler in anderen Vereinen.

Besonders steil verläuft die Karrierekurve von Ilkay Gündogan (26). Der Nationalspieler ist der Spieler der Stunde bei Manchester City. Gegen den scheinbar übermächtigen FC Barcelona schnürte der Ex-Nürnberger in der Champions-League einen Doppelpack und ebnete damit die Weichen für den 3:1-Sieg. Auch sonst überragt der Nationalspieler: In elf Spielen stand Gündogan für die Citizens bereits auf dem Platz und zählt mit fünf Treffern und zwei Assists zu den besten Scorern der Guardiola-Elf. Man kann getrost sagen: Der 26-Jährige ist zum Weltklasse-Spieler gereift. Kaum zu glauben, dass der Spielmacher, damals noch zarte 18 Jahre jung, für lappige 850.000 Euro von Bochums U19 zum FCN kam.

In der Saison 2010/2011 bekam Gündogan beim 1. FC Nürnberg einen weiteren Kreativkopf zur Seite gestellt. Die Rede ist von Mehmet Ekici (26), der damals als großes Talent vom FC Bayern nach Franken verliehen wurde. Die ganz große Karriere blieb dem Türken zwar verwehrt, als gescheiterter Özil-Nachfolger in Bremen zog es den Freistoßspezialisten immerhin in die Europa League (2014/15). Bei seinem derzeitigen Arbeitgeber Trabzonspor gilt der Ex-Nürnberger als gesetzt und zieht im Mittelfeld die Fäden. Den Sprung in die türkische Nationalelf  verpasste der gebürtige Münchner aber. Nach zwölf Einsätzen unter Guus Hiddink im Jahr 2010 wurde Ekici nicht mehr berücksichtigt.

Abwehr-Asse auf Champions-League-Kurs

Drei Millionen Euro spülte der Transfer von Defensiv-Allrounder Niklas Stark (21) laut dem Internetportal tranfermarkt.de in die Club-Kassen. Nach einem etwas durchwachsenen Start bei der Hertha ist der gebürtige Neustädter eine tragende Säule der Berliner Defensive. Wie der 21-Jährige erst kürzlich dem kicker erzählte, habe er vor der Saison einige Videosequenzen von Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini angeschaut. "Das hat mir geholfen", erklärte Stark dem Sportmagazin und ließ den Worten bislang auch Taten folgen. In neun der bislang zehn Bundesliga-Partien stand der Defensivspezialist bislang auf dem Platz - mal als Abräumer im Mittelfeld, mal in der Innenverteidigung. Aktuell befindet sich der Ex-Nürnberger mit seinem Verein auf Champions-League-Kurs.

Ein weiterer Eckpfeiler der soliden Hertha-Verteidigung ist Marvin Plattenhardt (24). Die Karriere des Linksfuß nahm erst beim 1. FC Nürnberg seinen Lauf. 2009 wechselte der Verteidiger in die U17 des FCN. Beim Club spielte er sich mit starken Leistungen über die zweite Mannschaft zu den Profis - und von dort direkt ins Rampenlicht. Für eine Ablöse von etwa 500.000 Euro schnappten sich die Berliner den 24-Jährigen, die Nürnberger Fans zeigten sich verärgert. In der Viererkette der Herthaner ist Plattenhardt gesetzt. Wegen einer Hüftverletzung verpasste der Filderstädter allerdings die letzten Begegnungen gegen Hoffenheim und Gladbach.

Nürnberger Offensiv-Power in Gelsenkirchen

Schöpf, Stark, Gündogan: Die Ex-Club-Bubis starten durch

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Über den Abgang von Alessandro Schöpf sind die Fans des 1. FC Nürnberg wohl immer noch verärgert. Nach zuletzt starken Leistungen im Schalke-Trikot muss man aber getrost sagen, dass der Wechsel zu den Knappen wohl der richtige Schritt für den Österreicher gewesen ist. Der Marktwert des 22-Jährigen ist auf mittlerweile fünf Millionen angestiegen, das Debüt in der Nationalmannschaft feierte der Offensivspieler auch erst nach seinem Wechsel. Aktuell macht Schöpf, der damals aus der Bayernjugend zum Club wechselte, mit zwei Toren gegen Bremen von sich reden. Auch in der Europa-League erhielt der Österreicher das Vertrauen von Trainer Markus Weinzierl, gegen Salzburg sogar für 90 Minuten.

Eric-Maxim Choupo-Moting (27) blieb lange Zeit der Durchbruch verwehrt. Seine erste erfolgreiche Saison im Profi-Geschäft verbrachte der Kameruner beim Club. Am 12. September gab der bullige Stürmer sein Debüt in der ersten Mannschaft des 1.FC Nürnberg. Während der einjährigen Leihe deutete Choupo-Moting unter Trainer Dieter Hecking mit sechs Toren an, was in ihm steckt. Danach holte ihn sein Stammverein HSV wieder zurück, gab den Kameruner aber nach nur einer Saison nach Mainz ab. Dort fasste der Offensiv-Allrounder dann endgültig Fuß und empfahl sich auch auf Schalke für höhere Aufgaben.

Vielen Club-Fans dürfte auch noch Timothy Chandler (26) in guter Erinnerung sein.

Unter seinem neuen Trainer Niko Kovac blüht der US-Amerikaner bei Eintracht Frankfurt auf. Gegen die Bayern bewies der 26-Jährige einen bärenstarken Tag und legte gar einen Treffer auf. Auch in den anderen Ligaspielen zeigte sich Chandler als Konstante in der Eintracht-Hintermannschaft. Kein Wunder, dass deshalb auch US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann auf den formstarken Ex-Franken baut.

Wer erinnert sich nicht gerne an den linken Hammer von Daniel Didavi (26). In der Saison 2011/2012 war der Offensiv-Akteur eine der Entdeckungen der Saison. Mit neun Tore reihte sich der Nürtingener als zweitbester Club-Schütze der Saison ein - nur Pekhart traf öfter. Ein Knochenödem ließ den Spielmacher dann für ein ganzes Jahr ausfallen. Didavi kämpfte sich zurück und verletzte sich wieder schwer, sogar über ein Karriereende wurde spekuliert. Doch der schussstarke Linksfuß kam zurück und spielte sich durch starke Leistung beim VfB Stuttgart wieder in den Fokus. Nun steht Didavi beim VfL Wolfsburg unter Vertrag unter gab nach einer Knie-OP gegen Freiburg sein Comeback.

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