Laufserie "Wegweiser"
Seenland: Idyllische Route rund um den Igelsbachsee
30.6.2021, 06:00 UhrAm liebsten startet Nina Selz am frühen Morgen. Dann, wenn die Luft noch feucht und kühl ist, die Lerchen ihren Gesang anstimmen und die meisten Wege im Seenland noch fast menschenleer sind. Mindestens drei mal pro Woche schnürt Selz die Laufschuhe. Mal sind es nur vier Kilometer, mal sind es 18, doch am liebsten absolviert sie Ihre Hausstrecke rund um den Igelsbachsee.
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Aus Absberg kommend läuft sie einen Bogen um die Stauwurzel und bewegt sich dann am Nordufer des Sees entlang Richtung Enderndorf. Der Weg führt dabei aber nicht immer direkt am See entlang. "Da ist es mir oft zu voll. Dort, wo ich laufe, begegnet einem höchstens mal ein Reh oder ein Fuchs. Touristen sind kaum unterwegs", erzählt die Trainerin der Fußballfrauen der SG Kalbensteinberg/Absberg. Wenige Meter vom Igelsbachsee entfernt steht eine Bank, an der Selz oft eine Pause einlegt. "Ich mache da Dehnübungen, das tut mir gut. Außerdem hat man dort einen wunderbaren Blick, da kommt man zur Ruhe", sagt sie.
Von der kurzen Unterbrechung sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Die 36-Jährige ist eine durchaus ambitionierte Läuferin. Meistens legt sie den Kilometer in weniger als fünf Minuten zurück. Außer es ist sehr heiß, dann kann es ein wenig länger dauern. "Am Igelsbachsee kann man aber selbst dann laufen, dort ist viel Wald und man ist vor der Sonne geschützt", erklärt Selz.
Kneippen oder sprinten?
Bei Enderndorf am See biegt die Route auf den Staudamm ab. Dort belohnt ein Blick auf den Großen Brombachsee die Läuferin ehe sie entlang des Kleinen Brombachsees zurück nach Absberg joggt. Oberhalb des Sportgeländes des TSV Absberg beendet Selz ihre Laufeinheit. "Das passt gut, da ist gleich auch ein Kneippbecken und ich gehe gerne noch kneippen nach dem Laufen", sagt die Fußballerin.
Ehrgeizigen Sportlern bietet sich aber auch eine weniger entspannende Alternative. Schließlich eignen sich die Treppen hinauf zum Absberger Bürgergarten für ein paar knackige Sprints. Selz‘ Spielerinnen können das aus leidvolle Erfahrung bestätigen. Die Treppenläufe sind ein wenig geliebter Bestandteil der Vorbereitung. Schon seit Mitte Juni trifft sich das Bezirksliga-Team der SG Kalbensteinberg/Absberg auf freiwilliger Basis wieder zum Kicken. Noch geht es darum, wieder ein Gefühl für Ball und Körper zu bekommen, am 6. Juli ist dann offizieller Trainingsauftakt.
Corona sorgte für mehr Freizeit
Der Wiederbeginn nach langer Corona-Pause löst bei Nina Selz gemischte Gefühle aus. Klar, sie habe sich "mega gefreut" alle ihre Mädels wiederzusehen. Und endlich einmal wieder auf dem Rasen zu stehen, so wie sie das eigentlich schon ihr ganzes Leben lang regelmäßig tut, aber da ist eben auch noch eine andere Seite: "Durch Corona hatte ich mehr Zeit für die Familie. Und ich konnte öfter selbst Sport machen." Das ändert sich nun wieder. Zweimal pro Woche Training, an den Wochenenden ein Spiel. Selz ist das gewohnt, Fußball ist ihre Leidenschaft – und doch ist die Rückkehr in den sportlichen Alltag nach fast acht Monaten Pause eine Umstellung.
Auch für die Familie, die zuletzt oft zusammen rund um den Igelsbachsee unterwegs war. "Mein Mann und ich sind gelaufen, unsere Mädels sind auf dem Fahrrad nebenher gefahren", sagt Selz. Die Kinder sind drei und sechs Jahre alt – und halten die gut zehn Kilometer lange Strecke schon tapfer durch. "Denen gefällt das sehr gut. Die fragen mich immer: ,Mama, wann gehen wir wieder laufen?‘"
Jetzt, da es auf dem Fußballplatz langsam wieder ernst wird, vielleicht nicht mehr ganz so oft. Trotzdem wird Selz auch in Zukunft auf ihrer Lieblingsstrecke unterwegs sein. Weil die Psychologin dort von ihrem anstrengenden Beruf abschalten kann – und ihr oft gute Ideen für das nächste Fußballtraining kommen.
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