So macht auch im Herbst Training im Freien Spaß
8.10.2015, 06:00 UhrNach Feierabend noch Joggen gehen, das war der Plan. Doch wenn es abends früher dunkel wird, die Temperaturen sinken, es regnet oder ein kalter Wind weht, wirkt das Sofa daheim viel verlockender. Wer aber dauerhaft fit bleiben will, auch ohne Fitnessstudio, muss dennoch weiter draußen sporteln.
Das aber ist eigentlich gar kein Problem. Findet zumindest Heiko Ziemainz. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ erklärt der Wissenschaftler des Sportinstituts der Universität Erlangen, was man am besten anziehen sollte, wenn man im Herbst draußen aktiv werden möchte.
„Das wichtigste ist das Material. Es sollte ein synthetischer Stoff sein.“ Dieser ist atmungsaktiv. „Er leitet den Schweiß von der Haut nach Außen.“ Baumwolle hingegen sei ungeeignet. „Die saugt die Feuchtigkeit auf, dann wird es schnell nass und kalt.“ Außerdem sollte man die Kleidung eng am Körper tragen.
Dabei sei es in erster Linie nicht entscheidend, ob es Marken-Kleidung ist oder Ware vom Discounter. Dennoch rät der Sportwissenschaftler, sich in einem Fachgeschäft informieren zu lassen. Die auf den Fotos abgebildete Kleidung stammt zum Beispiel von Intersport Eisert in Erlangen.
Um nicht zu frieren, trägt man mehrere Schichten, den klassischen Zwiebellook also. „Je nach Kälteempfinden reichen zwei bis drei Schichten“, sagt Ziemainz. Angefangen von einem Unterhemd, das eng am Körper anliegt, trägt man darüber ein Langarmshirt. „Wichtig ist, dass die Brust-Partie gut geschützt ist.“
Maximal sollten drei Lagen an Kleidung den Oberkörper bedecken. Wenn es regnet, schneit oder ein starker Wind weht, hilft als dritte Schicht eine Laufjacke. „Manche haben auch nur eine Weste.“ Es gibt aber Kombi-Modelle. Wer anfällig an den Bronchien ist, kann zudem noch ein Halstuch tragen. „Wenn es Minusgrade hat, ist zudem eine Kopfbedeckung wichtig.“ Mütze, Stirnband oder auch Handschuhe gibt es auch extra für den Outdoor-Sport.
Für die Beine reicht in der Regel eine lange, enge Laufhose. „Wie bei allen Kleidungsstücken gibt es die in verschiedenen Varianten, mit oder ohne Wind-Stopper.“ Doch wie merkt man schnell, ob man nicht zu warm oder zu kalt angezogen ist? „Wenn man vor die Tür geht und es einen, bevor man losläuft, leicht fröstelt, ist es genau richtig.“ Generell sollte man bei niedrigen Temperaturen eine längere Aufwärmphase einplanen. „Einfach in einem lockeren Tempo loslaufen, dann die Geschwindigkeit erhöhen.“ So vermeidet man Zerrungen.
Wenn es abends dunkel wird, sind zudem Reflektoren an der Kleidung notwendig. „Bei den meisten Jacken sind diese eingearbeitet.“ Wer gerne im Wald läuft, dem rät Ziemainz zu einer Stirnlampe. „Die habe ich selbst auch. Sie ist leicht, man merkt sie beim Joggen kaum, aber leuchtet den Weg gut aus.“ Der 46-Jährige ist seit knapp 30 Jahren im Triathlon aktiv, hat 1988 seinen ersten Marathon geschafft. „Sport kann auch im Herbst Spaß machen, man muss nur etwas in die richtige Kleidung investieren.“
Bisher in der Serie "Fit in Erlangen" erschienen:
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