Söder nahe an einer kleinen Blamage
10.10.2007, 00:00 Uhrund mit Marc Oechler, dem ehemaligen Bundesliga-Profi, ein achter Kandidat, an dessen Wahl es im Grunde schon nach seiner kurzen Vorstellung keine Zweifel mehr gab. Vereinskameraden lieben alte Fußballer; Oechler, 39, kickte zehn Jahre für seinen Club und bestritt 163 Bundesligaspiele.
Sein Vorschlag, verdiente Ehemalige in die Verantwortung einzubinden, ist eine immer populäre Vorstellung, und der treue Oechler - Spitzname «Oe» -, Sohn eines Feinkosthändlers aus dem Zabo, der sein Abitur am Scharrer-Gymnasium ablegte und in der F-Jugend des 1. FC Nürnberg das Kicken lernte, passt ideal in diese Vorstellung. Oechler, der bis heute einen eigenen Fanclub hat, spielte nach seinem Abschied vom Club 1999 kurz bei AO Kavala in Griechenland und dann für den SC 04 Schwabach; 2001 beendete er seine Karriere. Seitdem versucht er sich als Finanzberater - und jetzt im Ehrenamt beim Club.
Aus für Gsänger
Die Frage war nur, wer abgewählt würde - und da schrammte ein prominenter Kandidat nur knapp an einer kleinen Havarie vorbei. Denn Markus Söder schaffte es so gerade noch in den Aufsichtsrat. Der CSU-Generalsekretär erzielte das schlechteste Ergebnis der sieben Gewählten und erhielt nur 39 Stimmen mehr als der abgewählte Steuerberater Gerhard Gsänger - ein Verlierer, der den meisten Mitgliedern aufrecht leid tat, denn Gsänger hatte sich jahrelang mit Fleiß, Gewissenhaftigkeit und viel Herz für seinen Club eingesetzt, ohne sich je in den Vordergrund zu drängen. Der stille Arbeiter, der in schlechtesten Zeiten immer zur Stelle war, musste im Erfolg gehen.
Neben Oechler und Söder gehören dem Aufsichtsrat nun OB Ulrich Maly, IHK-Chef Klaus Wübbenhorst, Peter Schmitt, Lothar Schmauß und der Vorsitzende Klaus Schramm an - der Vorschlag, das Gremium zu erweitern, lief ins Leere, weil über satzungsändernde Maßnahmen nur entschieden werden kann, wenn allen Mitgliedern vorab ein entsprechender Antrag vorliegt.
Ein Ehrenamt vergab noch Ulrich Maly per Akklamation: an den «neuen Außenminister unserer Stadt», wie der OB den 1. FC Nürnberg ob dessen europäischer Ambitionen nannte. Immerhin: Wenigstens Minister wird Söder wohl auch bald. hbö