Die Barracudas eilen von Erfolg zu Erfolg

Sogar der Oberbürgermeister ist Fan

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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11.1.2022, 17:11 Uhr
Zweitligisten haben die Barrucudas schon drauf: Nach dem 12:8-Erfolg gegen den Stolberger SV stehen die Nürnberger (weiße Badekappen) im Achtelfinale des DSV-Pokals - und könnten da sogar auf einen Erstligisten treffen.  

© Anna Vasilev/Barracudas Nürnberg, NNZ Zweitligisten haben die Barrucudas schon drauf: Nach dem 12:8-Erfolg gegen den Stolberger SV stehen die Nürnberger (weiße Badekappen) im Achtelfinale des DSV-Pokals - und könnten da sogar auf einen Erstligisten treffen.  

Der ganze Stolz der Nürnberg Barracudas wollte im vergangenen Jahr gar nicht mehr aufhören mit dem Titelsammeln. Im November holte die U12 den deutschen Pokal, im Dezember folgte noch die Süddeutsche Meisterschaft, selbst der Oberbürgermeister gratulierte schriftlich. Es wächst etwas heran, auch bei den etwas Älteren. Bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft landete die U16 auf Platz fünf.

Da trifft es sich ganz gut, dass auch die erste Mannschaft wieder für positive Schlagzeilen sorgt. Seit dem 12:8-Erfolg gegen Zweitligist Stolberg stehen die ausgewachsenen Barracudas im Achtelfinale des DSV-Pokals und können jetzt auf einen der acht Erstligisten treffen. Dass sie sich selbst in der Runde der letzten 16 etwas ausrechnen dürfen, könnte auch daran liegen, dass der qualitative Rückstand auf die Top-Vereinen hierzulande weiter geschrumpft ist.

Die Kooperation zwischen dem FCN Schwimmen & Wasserball & Triathlon und dem Post SV ist vor allem im Nachwuchsbereich eine Erfolgsgeschichte. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, sagt Christian Naruisch, der stellvertretende Fachwart beim Post SV, die Jugend liegt ihnen auch ganz besonders am Herzen. Gerade jetzt, in der Pandemie: „Wir wollen die Kinder wieder zum Sport bringen“, sagt Naruisch, der von einem leichten Mitgliederzuwachs berichten kann. Von den gut 140 aktiven Wasserballern der Barracudas sind über 110 noch ziemlich jung.

Auf dem Trockenen

Ziemlich jung kommt neuerdings auch die älteste Mannschaft daher, die versucht, ihren leichten Spielerschwund wegen der langen Corona-Pausen mit Talenten aus der U16 zu kompensieren. Ins Wasser durften während der Lockdowns nur die knapp 40 Jugendkaderspieler, alle anderen saßen auf dem Trockenen. Oder suchten sich eben höherklassigere Vereine. Dass sich die Barracudas, die neuerdings als Post SV Nürnberg antreten, selbst wieder Zweitligist nennen dürfen, ist vor allem ihren Ambitionen zu verdanken.

Nach der Saison 2020/21, die es zwar offiziell gab, obwohl sie nicht gespielt worden ist, waren die Nürnberger die einzigen, die sich den Aufstieg zutrauten. Und deshalb dürfen sie von Mitte Januar an wieder gegen München, Darmstadt oder Cannstatt antreten, das seine ersten drei Spiele allesamt gewonnen hat und die Tabelle anführt. Los geht’s für die Nürnberger am 16. und 22. Januar mit zwei Auswärtsspielen, zum ersten Heimspiel schaut am 29. Januar die SG Wasserball Leimen/Mannheim in Nürnberg vorbei.

In den Pokalspielen bekamen in den vergangenen Monaten bereits etliche Jugendliche ihre Chance. Zwei aus dem Jahrgang 2005 und sogar zwei aus dem Jahrgang 2006, einer aus dem Jahrgang 2007 stehe bereits „in den Startlöchern“, sagt Naruisch. Der trotzdem nicht glaubt, dass die Barracudas etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden.

Dafür soll auch der neue Trainer sorgen; die hauptamtliche Stelle am Bayerischen Landesstützpunkt Wasserball in Nürnberg und bei den Barracudas ist seit September neu besetzt. Nötig geworden ist der Wechsel, weil Nemanja Antic nach eineinhalb Jahren aus privaten Gründen aufhören musste. Sein Nachfolger heißt Zoran Milenkovic und hat in seinen Karrieren als Wasserballspieler und -trainer schon einiges erlebt.

WM-Zweiter mit Jugoslawien

Als „hoch angesehen und renommiert“ bezeichnet Naruisch den 35-jährigen Serben, der als Aktiver mit dem früheren Jugoslawien einmal WM-Zweiter geworden ist und seit 2004 als Übungsleiter arbeitet. Mit Partizan erreichte er das Final Four der Adria League und hat auch Champions-League-Erfahrung. Kurzum: Milenkovic ist wie sein Vorgänger ein absoluter Glücksfall für die Barracudas.

Naruisch schwärmt sogar ein bisschen vom neuen Trainer und der neuen Mannschaft, der wahrscheinlich jüngsten in der zweiten Liga. Was aber nicht viel heißen muss oder eben doch einiges, wenn man sich die Erfolge der U-Teams in letzter Zeit so anschaut. Deutscher Pokalsieger, Süddeutscher Meister, Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften. Und so weiter.

Da wächst et was heran bei den Barracudas. Glauben sie nicht nur beim 1. FCN Schwimmen & Wasserball & Triathlon und beim nunmehr namensgebenden Post SV, sondern glaubt sogar der Oberbürgermeister. „Hinter solch einem Erfolg steckt intensives Training und viel Leidenschaft“, betonte Marcus König in seinem Glückwunschschreiben an die U12. „Wir sind überzeugt, dass Sie auch weiterhin mit herausragenden sportlichen Leistungen von sich hören lassen werden“.

Wovon fast auszugehen ist.

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