Souveränes 29:24 in Balingen! Der HCE besiegt sein Trauma
20.3.2021, 19:50 UhrVon einer "dunklen Erinnerung" hat Michael Haaß vor Spielbeginn in der Sparkassen-Arena zu Balingen am Sky-Mikrofon gesprochen. Das Hinspiel habe den HC Erlangen, so gab sein Trainer zu, viel gekostet, "viel mehr als diese zwei Punkte", die die Gäste damals nach zwischenzeitlich großem Rückstand doch noch aus Nürnberg entführten. Es ging also folgerichtig für die Franken auch im Rückspiel am Samstag um etwas mehr als zwei Punkte - es galt, den erlittenen Knacks zu kurieren.
Ohne die verletzten Sime Ivic, Max Jaeger und Hampus Olsson begann der HCE - genau wie der HBW - etwas fahrig, beide Seiten leisteten sich immer wieder Fehler. Immerhin nutzte die Haaß-Truppe die des Gegners ziemlich konsequent aus, vor allem die Gegenstöße über den flinken Johannes Sellin funktionierten ausnahms- und schnörkellos.
Der Rückraum der Hausherren kam derweil besser in die Partie, als der der Erlanger: Nach 16 Minuten hatten James Scott (vier Tore) und Vladan Lipovina (zwei) maßgeblichen Anteil am 7:7-Zwischenstand. Ihre Erlanger Pendants Simon Jeppsson und Antonio Metzner kamen nur selten in Wurfposition, sodass Haaß für den ohnehin angeschlagenen Metzner schon früh Daniel Mosindi brachte.
In einer spielerisch mäßigen Bundesliga-Partie wechselte die Führung mehrmals, der HCE war aber auf Kurs, als Sellin nach 23 Minuten einen weiteren Gegenstoß erfolgreich zum 12:10 abschloss und HBW-Coach Jens Bürkle eine Auszeit nahm. Dass die Erlanger Zwei-Tore-Führung zur Pause (14:12) Bestand hatte, lag auch daran, dass Sellin und Florian von Gruchalla insgesamt drei Siebenmeter verworfen hatten.
Ansehnlicher wurde die Partie auch nach dem Seitenwechsel nicht: Fehler, Fouls und Zeitstrafen prägten das Geschehen auf dem Platz. Nach 37 Minuten sah Balingens Kreisläufer Fabian Wiederstein zum dritten mal Zeige- und Mittelfinger der Schiedsrichter und durfte fortan nicht mehr mitwirken. Von Gruchalla traf wenig später zum 18:14 für den HCE.
HBW-Trainer Bürkle mahnte seine Mannschaft in der folgenden Auszeit zu Geduld - und hoffte auf den Effekt aus dem Hinspiel: "Sie haben ihre Phase noch nicht gehabt, wir werden sie irgendwann kriegen." Haaß und Co. hatten da freilich etwas dagegen, entscheidend absetzen konnten sie sich aber auch nicht. Vor allem weil Balingens Tim Nothdurft von linksaußen nun traf, wie er wollte.
Ferlin stark im Erlanger Tor
Bis auf diesen blinden Fleck stand die Erlanger Deckung aber gut, zwang Balingen immer wieder zu schlecht vorbereiteten Würfen, sodass Klemen Ferlin im Tor seine Quote merklich steigern konnte. Im Angriffsspiel konnte es sich Haaß leisten, Metzner und Steffen Fäth, der gegen Essen umgeknickt war, komplett außen vor zu lassen. Näher als auf zwei Tore kamen die Hausherren nicht mehr heran.
Am Ende stand ein verdienter 29:24-Erfolg des HC Erlangen, der nun ein ausgeglichenes Punktekonto (22:22) aufweist. Und vielleicht sogar etwas mehr als nur zwei Zähler aus der Sparkassen-Arena mitnimmt.
Erlangen: Ferlin/Ziemer; Metzner 1, Jeppsson 7/3, Büdel 1, Firnhaber 4, Overby 2, Schäffer 1, Bissel 3, Sellin 6, von Gruchalla 3/2, Link, Mosindi 1, Kellner, Marschall.
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