"SpVgg Fürth": Fan-Kampagne untersucht die Satzung

Martin Schano

Fürther Nachrichten

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15.7.2019, 10:57 Uhr

Gerhard Schneider ist Fachanwalt für Steuerrecht in Fürth und seit vielen Jahren gemeinsam mit Tochter Iris Dauerkarteninhaber. Sie war es auch, die den Kontakt zu den Aktivisten herstellte: Horidos 1000, Stradevia 907 und die Sportfreunde Ronhof, die größte Gruppierung in der Fürther Fanszene.

Schneider kommt nach eingehendem Studium der Vereinssatzung des SpVgg Greuther Fürth e.V. zu einem ganz anderen Schluss als Präsident Fred Höfler. Jener sagte im März dieser Zeitung: "Ich ziehe nicht in einen Krieg, der nicht zu gewinnen ist." Schneider jedoch sieht einen auf den ersten Blick simplen Weg, den die Satzung zulässt.
Zwei Schritte sind es, die zur Änderung des Vereinsnamens führen können: 30 Tage vor der nächsten Mitgliederversammlung könne man beim Präsidium eine Satzungsänderung beantragen.

Zum einen dahingehend, Paragraph 12, Absatz 5 zu streichen, in dem steht: "Eine Neunzehntelmehrheit der in der Mitgliederversammlung vertretenen Stimmen bedarf es zur Beschlussfassung über Anträge, welche die Änderung des Vereinsnamens und die Veränderung des Vereinsemblems zum Gegenstand haben." In einem zweiten Schritt solle dann in der Versammlung um die Änderung des Vereinsnamens abgestimmt werden. Statt einer Neunzehntelmehrheit sollten dann zwei Drittel der anwesenden Mitglieder reichen, um ans Ziel zu gelangen. Vorausgesetzt, der Vertreter des TSV Vestenbergsgreuth, der laut Satzung als juristische Person 20 Prozent der Stimmen auf sich vereint, ist der einzige Gegner des Vorhabens.

Eine zweite Variante zielt auf eben diese 20-Prozent-Klausel ab, die man per Satzungsänderung abschaffen könnte. In der darauffolgenden Abstimmung hätte der TSV-Vertreter ebenso eine Stimme wie alle anderen Mitglieder auch. Sollte das Vorhaben erfolgreich sein, wäre jedoch nur der Name des Vereins geändert – die Fußballabteilung als KG ist daran nicht gebunden und kann das "Greuther" weiterführen.

Ohne Schaum vorm Mund

Das Angenehme an der Informationsveranstaltung war, dass die Redner dieses für viele in der Kleeblattstadt so emotionale Thema äußerst sachlich diskutierten. Schneider etwa gab zu bedenken: "Ich kann nicht erkennen, ob hinter dem Vereinsnamen finanzielle Interessen oder Interessen von Sponsoren eine Rolle spielen." Vizepräsident Volker Heißmann hatte am Vorabend ein Banner, das beim Fürth Festival entrollt wurde, noch argwöhnisch mit "die SpVgg Greuther Fürth wird es immer geben" kommentiert und von überlebenswichtigen Sponsoren aus Vestenbergsgreuth gesprochen. Norbert Hütter, von 1979 bis ’91 Spieler der ersten Mannschaft der SpVgg Fürth, unterstützte als Podiumsgast am Samstag ebenso die Kampagne. Sein Appell geriet jedoch nachdenklich: "Bedenkt eines: Ihr müsst einige mitnehmen, auch die Sponsoren." Dominik Weiß, im Ronhof der Vorsänger der Ultragruppen, betonte, dass man sich das als nächstes vorgenommen habe.

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