Bei der U23

Bänderverletzung: Kleeblatt-Talent Sidney Raebiger fehlt bis zur Winterpause

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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2.10.2022, 14:00 Uhr
Weiterhin nur Zuschauer: Sidney Raebiger muss einige Wochen aussetzen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Weiterhin nur Zuschauer: Sidney Raebiger muss einige Wochen aussetzen.

Der vergangene Freitag war womöglich der bislang schönste Tag für Sidney Raebiger beim Kleeblatt. Im Sommer war das 17 Jahre junge Toptalent ja als großes Versprechen nach Fürth gekommen, durfte in zehn Pflichtspielen aber nur fünf Minuten lang mitspielen. Nach seinem Debüt bei der Derby-Niederlage in Nürnberg pendelte er stets zwischen Ersatzbank und Tribüne, was ihm sichtlich zusetzte.

Die Situation nagte an Raebiger, der zuletzt immer unglücklicher wirkte mit sich und der Lage beim Kleeblatt, ja vielleicht sogar mit der Entscheidung, seinen Ausbildungsverein RB Leipzig im Sommer verlassen zu haben, um sich dem Bundesliga-Absteiger aus Fürth anzuschließen. Dem Verein, von dem er dachte, dass er junge Spieler besser macht und ihnen den Start ins Leben als Fußballprofi ermöglicht.

"Sidney hat die Chance verdient, wenn..."

Doch Sidney Raebigers Start geriet ziemlich holprig, besonders gern redete Trainer Marc Schneider nicht über sein größtes Talent in der Mannschaft. "Am Ende geht es einzig und allein um die Leistung auf dem Platz", antwortete Schneider vor einigen Wochen, als er erklären sollte, warum sich Raebiger beim Kleeblatt gar so schwertut.

Diese Leistung müsse "jeder Spieler, inklusive Sidney, jeden Tag im Training präsentieren, dass der Trainer nicht um ihn herumkommt", so der 42-Jährige. "Du musst es über eine gewisse Zeit anbieten und besser sein als die anderen. Oder zumindest auf dem selben Niveau. Sidney hat die Chance verdient, wenn er das über eine gewisse Zeit im Training anbietet." Das tat er zuletzt, offenbar auch wegen einiger Gespräche, immer besser, wie Schneider vor der Länderspielpause durchblicken ließ.

Am Freitagabend durfte sich Sidney Raebiger deshalb mal wieder präsentieren. Allerdings erstmal nur in der U23 des Kleeblatts. Die gastierte in der Regionalliga bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern. Im Grünwalder Stadion schickte Trainer Petr Ruman eine durchaus prominente Startelf auf den Platz. Marco Meyerhöfer verteidigte nach seinem Debüt im Testspiel gegen Linz vergangene Woche auf der rechten Abwehrseite, Raebiger bildete zusammen mit Kapitän Maximilian Dietz die Doppel-Sechs, weitere vorne durfte sich auch noch Lucien Littbarski beweisen.

Die Profi-Leihgaben zeigten dann, dass sie eben genau das sind: Profis. Nach frühem Rückstand flankte Raebiger in der 22. Minute perfekt auf Littbarskis Fuß, der zum 1:1 traf. Und 13 Minuten später stand Raebiger erneut im Mittelpunkt: Bei einer Flanke von Marco Meyerhöfer lief er perfekt ein, kam im Fünfmeterraum an den Ball und traf zum 1:2. Es war bis dahin ein ziemlich schöner Abend für Raebiger. Doch dann knickte er beim Stand von 2:2 kurz nach der Pause böse bei der Landung nach einem Kopfballduell um und lag Sekunden später mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden.

Die Sanitäter brachten ihn sogar mit einer Trage vom Platz, der erste Verdacht: Knöchelfraktur. Der erhärtete sich glücklicherweise nicht. Trainer Marc Schneider sprach nach dem 1:1 gegen Sandhausen von einer "Bänderverletzung", nach Informationen dieser Redaktion ist es ein Bänderriss im linken Fuß, weshalb die Hinrunde für Raebiger seit Freitagabend gelaufen ist.

Immerhin: Die U23 gewann am Ende 4:2 gegen die kleinen Bayern und kletterte im Tabellenkeller wieder etwas nach oben.

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