Gefährlicher Trend

Erfolglos gemauert: Kleeblatt in Köln lange stabil - Noll-Fehler kostet wichtigen Zähler

Georgios Tsakiridis

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9.11.2024, 15:45 Uhr
Nahuel Nolls Patzer führt zum späten 0:1 gegen Köln.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Nahuel Nolls Patzer führt zum späten 0:1 gegen Köln.

Dass die SpVgg Greuther Fürth sich im sportlichen Neuanfang befindet, ist kein Geheimnis. Umso schwerer ist die Aufgabe im Rhein-Energie-Stadion. Interimstrainer Leo Haas setzt nach der Gegentorflut der letzten Spiele vor allem auf defensive Stabilität. Gegenüber dem 1:5 gegen Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 wechselt der Coach dreimal. Anstelle von Jung, Itter und Motika rücken Dietz, Gießelmann und der wieder genesene Massimo in die Startelf.

Der FC kommt deutlich besser in die Partie und dominiert von Beginn an. Nach sieben Minuten hat Noel Futkeu die - soviel sei vorweggenommen - beste Möglichkeit des Spiels. Ein langer Abschlag von Noll fliegt über die Kölner Abwehrkette hinweg in den Lauf des Stürmers. Der läuft alleine auf Schwäbe zu und will den Keeper überlupfen - der aber bleibt stabil und vereitelt die Chance. Köln hat in der Folge deutlich mehr Anteile, bis zu 80 Prozent Ballbesitz registrieren die Statistiken. Doch das Kleeblatt hat die besseren Gelegenheiten: Wieder hebelt ein langer Ball die Kölner Hintermannschaft aus, diesmal legt Massimo zum mitgelaufenen Bansé ab, der aber nicht abschließen kann.

Auf der Gegenseite hat Kölns Martel die Führung auf dem Kopf, verpasst aber das rechte Eck knapp. Fürth ist derweil gegen den Ball gefordert und lauert auf Fehler des FC. Nach wenigen Highlights geht es torlos in die Pause. In Hälfte zwei gehen die Gäste ohne Wechsel. Nach einer guten Stunde tauscht Haas dann doch das Personal: Motika kommt für den bereits verwarnten und akut gefährdeten Futkeu. Doch es spielt weiter nur der Gastgeber. Paqarada setzt einen Freistoß auf die Fürther Latte - Glück für das Kleeblatt. Dann eine Schrecksekunde: Simon Asta sitzt auf dem Rasen und greift sich an den Oberschenkel, Jung kommt für den verletzten Verteidiger.

Später Patzer, keine Punkte

Wenig später dasselbe Bild mit neuen Akteuren: Diesmal sitzt Massimo auf dem Kölner Rasen. Erneut eilen Fürths Teamärzte herbei, Srbeny übernimmt seine Position. Köln will den Führungstreffer und drückt in der Schlussphase. Fünf Minuten Nachspielzeit gibt es obendrauf - und eine der vielen Kölner Ecken führt tatsächlich zum Erfolg: Noll verschätzt sich im Fünfmeterraum und springt unter der Flanke hindurch, dahinter wartet Downs und köpft ins verwaiste Tor ein. Die späte und lang erkämpfte Führung erlöst die Gastgeber und stößt die Gäste tiefer in die Krise.

Zum tragischen Antihelden wird zudem Gideon Jung: erst sieht der eingewechselte Verteidiger gelb und ist damit fürs kommende Spiel gesperrt. Dann vergibt er auch noch die letzte Chance auf einen Zähler, weil er eine Flanke völlig frei stehend in die Arme von Kölns Keeper Schwäbe köpft. Am Ende steht ein bitteres 0:1 aus Fürther Sicht, bei dem die Gäste lange tapfer verteidigen, sich aber selbst um den Lohn ihrer Arbeit bringen. Die Fürther Abwärtsspirale geht somit weiter. Die Spielvereinigung verharrt auf Platz 13, könnte im Laufe des Wochenendes aber noch weiter nach hinten fallen. Mit diesem Gefühl geht es in die Länderspielpause, danach muss das Kleeblatt zum formstarken Karlsruher SC.

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