Tor-Festival in Regensburg

Erst ein überragender Noll, dann brutale Effizienz: So hat das Kleeblatt den Jahn niedergerungen

Jonas Volkert

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30.8.2024, 21:52 Uhr
Am Ende steht aus Fürther Sicht ein 4:0 der glücklicheren Art - wenn es denn so etwas gibt.

© IMAGO/Sascha Janne Am Ende steht aus Fürther Sicht ein 4:0 der glücklicheren Art - wenn es denn so etwas gibt.

Eher selten schafft es das Kleeblatt in die überregionalen Schlagzeilen. Vergangene Woche war es mal wieder soweit, leider aus eher unrühmlichen Gründen: Trainer Zornigers wütende Ansprache vor laufenden Kameras an Torhüter Noll nach dessen Patzer gegen Paderborn kam nicht überall gut an. Trotz der anschließenden Entschuldigung des Trainers waren an diesem Freitagabend alle Augen auf den angezählten Schlussmann gerichtet - und der lieferte ab. Auch dank Nolls überragender erster Halbzeit steht am Ende ein Ergebnis, das mit einem 4:0 aus Fürther Sicht extrem deutlich anmutet, aber bei einem etwas anderen Spielverlauf in den ersten 45 Minuten auch ganz anders hätte ausfallen können.

Eine packende Zweitligapartie

2000 Fürther Schlachtenbummler begleiteten die Spielvereinigung zum kleinen Derby nach Regensburg. Für die gut 100 Kilometer lange Anreise wurden sie bereits früh entlohnt: Während Srbeny in der 3. Minute aus aussichtsreicher Position noch mit einem gefühlvollen Schuss scheiterte, war es kurz darauf Meyerhöfer, der das sehenswerte 1:0 für die Kleeblätter erzielte (4. Minute). Nach einer einstudierten Eckball-Variante kommt der 28-Jährige in dieser Situation per Dropkick völlig frei zum Abschluss und trifft platziert. Das präzise Zuspiel knapp hinter den Elfmeterpunkt kam von Branimir Hrgota.

Während das Kleeblatt die folgende Anfangsphase noch klar dominiert - und durch einen Kopfball von Dietz (6. Minute) und einen Flachschuss von Futkeu (12. Minute) mit etwas mehr Glück sogar mit 2:0 in Führung gehen kann - kommen die Jahn-Kicker danach immer besser ins Spiel. Die ersten Chancen der Domstädter beschränken sich allerdings auf Distanzschüsse, wie in der 23. Minute durch Kai Pröger, die Nahuel Noll allesamt keine Probleme bereiten.

Noll hält die Null

Erst nach der bei hochsommerlichen Temperaturen notwendigen Trinkpause in der 23. Minute kam der Jahn zu hochkarätigeren Chancen - scheiterte aber immer wieder am überragenden Noll. So etwa nach einer unübersichtlichen Situation nach einer Regensburger Ecke, bei der der Kleeblatt-Keeper stark reagiert und abtaucht (31. Minute), oder nach einem scharfen Steckpass, den Noll gerade noch vor dem heranstürmenden Viet klärt (38. Minute). Zwei weitere Großchancen später (41. und 44. Minute) muss die Fürther Halbzeitführung zu diesem Zeitpunkt endgültig als schmeichelhaft bezeichnet werden.

Doch wieder sind es die Fürther, die besser in die Halbzeit starten. Nach einem Solo von Roberto Massimo ist es Stürmer Noel Futkeu, der seinem Mitspieler an der Strafraumgrenze den Ball abluchst und aus der Drehung wuchtig links unten ins Jahn-Gehäuse trifft. Von Regensburg ist in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen. Ob das an der moralischen Keule des unerwarteten 2:0 oder an den körperlichen Strapazen des intensiven Spiels liegt, bleibt Spekulation. Nach einer wahren Fürther Chancenflut ist es Branimir Hrgota, der mit einem Vollspannschuss auf 3:0 erhöht - es ist das erste Saisontor des Kapitäns. Kurz vor Schluss gelingt Jahn-Stürmer Ganaus doch noch der Anschlusstreffer für die Regensburger - aber nur vermeintlich: Der Linienrichter entscheidet auf Abseits - und Noll hält die Null.

Den Schlusspunkt in diesem packenden Freitagabendspiel setzte dann Kleeblatt-Routinier Julian Green mit einem mehr als sehenswerten Schlenzer von außerhalb des Strafraums. Mit viel Gefühl platziert der Mittelfeldspieler diesen Schuss im langen Eck, unhaltbar für den trotz der vier Gegentore gut haltenden Regensburger Torhüter Gebhardt.

Fazit

Das Kleeblatt zeigt an diesem Abend zwei Gesichter - und gewinnt am Ende dennoch verdient, wenn auch etwas zu hoch, mit 4:0. Vielleicht sorgt die Spielvereinigung damit wieder für überregionale Schlagzeilen - diesmal jedenfalls aus erfreulicheren Gründen.

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