Zu viele Fehler
Erste Niederlage unter Zorniger: Kleeblatt verliert Test gegen Hansa Rostock 1:4
10.1.2023, 19:30 UhrDer Dienstag war ein Tag der schlechten Nachrichten. Der für den Nachmittag vorausgesagte Regen ergoss sich bereits am frühen Morgen in rauen Mengen über Belek, bei der kurzen morgendlichen "Aktivierung" auf dem Trainingsplatz waren die Profis des Kleeblatts nach einer guten halben Stunde schon patschnass. Bis zum späten Nachmittag wurde der Regen immer stärker - nach fünf Tagen mit perfekten Bedingungen fiel der sechste Trainingstag buchstäblich ins Wasser.
Nachdem für den Mittwoch sogar Starkregen prognostiziert ist, entschlossen sich die Verantwortlichen der Spielvereinigung und des FC Hansa Rostock, das geplante Testspiel um einen Tag vorzuverlegen. Auf Dienstag, 18 Uhr, auf dem Trainingsplatz des Kleeblatts im "Maxx Royal Sports Center". Auch knapp 15 Fürther sowie etwa zehnmal so viele Rostocker Fans hatten dabei sein wollen beim Spiel - durften es aber aufgrund eines kurzfristigen Beschlusses der örtlichen Behörden nicht.
Dem Vernehmen nach hatten sich die Rostocker Fans am Montag beim ersten Testspiel ihrer Mannschaft gegen KS Cracovia nicht so benommen, wie es sich die Polizei vor Ort gewünscht hätte. Den Spaß verderben lassen wollten sich die Hansa-Anhänger aber nicht vom Wunsch der Polizei - und kamen einfach trotzdem. Mit vielen Taxis fuhren sie vor die Pforte, ließen sich vom Wachpersonal nicht aufhalten und strömten in Massen zum Trainingsplatz.
Für Kleeblatt-Trainer Alexander Zorniger war das zweite Spiel in Belek der "Ausgangs-Test", in dem er überprüfen wollte, wieviel seine Spieler während der vergangenen Tage gelernt haben. Beim "Eingangs-Test" vergangenen Donnerstag gegen den türkischen Zweitligisten Pendikspor hatten sich die Fürther ja im ersten Durchgang vielversprechend präsentiert und sich beim 3:0 auch von der Härte des Gegners nur kurzzeitig aus dem Konzept bringen lassen.
Diesmal aber machten sie zu viele Fehler und waren vor dem Tor nicht zwingend genug. Nach viermal 30 Minuten stand es 1:4 (1:2) aus Fürther Sicht - und hatte das Kleeblatt das erste Spiel unter Anleitung von Alexander Zorniger verloren. I
Als der Ball um kurz nach 18 Uhr rollte, da war die gesamte Tribüne voller Rostocker - die nach elf Minuten erstmals jubeln durften. Luca Itter, der als linker Innenverteidiger in der Dreierkette begann, spielte einen viel zu kurzen Rückpass zu Andreas Linde, den sich Hansa-Angreifer Kevin Schumacher schnappte und Andreas Linde im Eins-gegen-Eins überwand. Es war eine unverdiente Führung, weil die Fürther bis dato die bessere Mannschaft waren - und auch anschließend blieben, allerdings ohne sich große Chancen zu erspielen.
Sieb trifft per Schlenzer
Stattdessen trafen die Rostocker erneut. Nach einer Fürther Ecke wollte Sidney Raebiger, der auf der Sechs spielte, den geklärten Ball erneut in den Strafraum bringen, passte ihn aber einem Gegenspieler genau in den Fuß. Hansa schaltete blitzschnell um und brachte den Vier-gegen-drei-Konter erfolgreich zu Ende: Kai Pröger überwand Linde aus kurzer Distanz zum 0:2 (29.).
Nach dem ersten Viertel hatte Raebiger Feierabend. Für ihn kam Maximilian Dietz, der im Wechsel mit Sebastian Griesbeck rechter Innenverteidiger und Sechser spielte. Nach 38 Minuten verkürzte Armindo Sieb mit einem sehenswerten Schlenzer auf 1:2, der Ausgleich fiel trotz weiterer Chancen von Sieb und zweimal Hrgota bis zur Halbzeit aber nicht.
Wegen des starken Regens wechselten die Mannschaft zur Pause auf den Rasen des gegenüber liegenden Hotels "Spice". Dort begannen elf neue Fürther ebenfalls im 3-4-1-2 - und lagen nach vier Minuten mit 1:3 hinten. John Verhoek traf nach einem langen Ball, den das Kleeblatt schlecht verteidigte. Eine Viertelstunde später hatte Pululu die erste Chance, Nils Körber, der in der zweiten Hälfte das Rostocker Tor hütete, aber parierte den Kopfball problemlos.
Nach 90 Minuten war das Spiel entschieden: Haris Duljevic verwandelte einen strittigen, von Oualid Mhamdi verursachten, Foulelfmeter zum 1:4. Im letzten Viertel hatte das Kleeblatt zwar noch einige Chancen, unter anderem mit einem Freistoß von Julian Green, ein weiteres Tor gelang dem Kleeblatt aber nicht.
"Es war gut, dass die Spieler mal gesehen haben, was passiert, wenn wir die Intensität in unserem Spiel mit und gegen den Ball nicht halten können. Dann machen wir es dem Gegner zu einfach", sagte Trainer Zorniger nach dem Schlusspfiff. Er vermisste die "Seriösität" und bemängelte das "zu statische" Spiel. "Wir haben es einem kompakten Gegner wie Rostock, der nur aufs Umschalten wartet, zu einfach gemacht."
Fürth (1. Halbzeit): Linde; Griesbeck, Michalski, Itter - Asta, Raebiger (30. Dietz), Tillman, John - Hrgota - Sieb, Abiama.
Fürth (2. Halbzeit): Schaffran; Mhamdi, Jung, Haddadi - Meyerhöfer, Raschl, Seufert, Dudziak - Green - Ache, Pululu.
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