Wer spielt in der Abwehr?

Favorit mit Personalsorgen: Das wird für das Kleeblatt bei Eintracht Braunschweig wichtig

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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20.9.2024, 07:41 Uhr
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem Kleeblatt und Eintracht Braunschweig: Nach einer rassigen Partie hieß es am Ende 3:3.

© Daniel Löb/Daniel Löb/dpa Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem Kleeblatt und Eintracht Braunschweig: Nach einer rassigen Partie hieß es am Ende 3:3.

Saisonübergreifend ist die Spielvereinigung aus Fürth bereits seit neun Partien in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Ganz anders ist die Gefühlslage bei der Eintracht aus Braunschweig: Die "Löwen" gehen als Schlusslicht der Tabelle in die Begegnung gegen das Kleeblatt, die am Samstag um 13 Uhr angepfiffen wird. Eine leichte Aufgabe für die Fürther? Keinesfalls - Alexander Zornigers Mannschaft sollte gewarnt sein.

Nicht zuletzt deshalb, weil die Braunschweiger dem Kleeblatt schon im vorherigen Aufeinandertreffen einen beeindruckenden Fight lieferte: Am 32. Spieltag der vergangenen Saison gingen die "Löwen" im Ronhof früh mit zwei Toren in Führung. Das Kleeblatt drehte durch Treffer von Lemperle, Wagner und Sieb zwar die Partie, doch den Gästen - die im kompletten zweiten Durchgang in Unterzahl agierten - gelang spät der 3:3-Ausgleich. Weil Lemperle in den Schlussminuten einen Elfmeter vergab, blieb es bei der Punkteteilung.

Die Bilanz

22 Mal standen sich Eintracht Braunschweiger und die Spielvereinigung bislang in der 2. Bundesliga gegenüber - zumeist mit dem besseren Ende für das Kleeblatt: Zehn Siege, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen lautet die Bilanz aus Fürther Sicht. Auch im DFB-Pokal fand die Begegnung einmal statt, in der Saison 2010/2011 gastierte die Spielvereinigung in der ersten Runde beim damaligen Drittligisten Braunschweig. Nach Verlängerung setzten sich die Fürther mit 1:2 durch, das goldene Tor erzielte Leonhard Haas in der 119. Minute.

Die Ausgangslage

Die Favoritenrolle liegt vor dem anstehenden Gastspiel in Braunschweig klar bei den Fürthern. Mit zwei Siegen und drei Unentschieden ist das Kleeblatt gut in die Saison gestartet, auch wenn die Elf um Branimir Hrgota zuletzt beim torlosen Remis gegen Elversberg offensiv wie defensiv die letzte Konsequenz vermissen ließ. In Braunschweig hingegen geistert bereits das Abstiegsgespenst durch das Eintracht-Stadion: Mit vier Niederlagen und nur einem Unentschieden erwischte die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning einen katastrophalen Start in die Saison 2024/2025.

Der Gegner

Besonderen Anlass zur Beunruhigung in Braunschweig liefert die Abwehrleistung: Bereits 16 Gegentreffer kassierten die Niedersachsen in den ersten fünf Saisonspielen, jeweils fünfmal musste Keeper Lennart Grill gegen den FC Schalke 04 und den 1. FC Köln hinter sich greifen. Keine andere Mannschaft in der 2. Bundesliga musste bislang mehr Gegentore hinnehmen. Dabei sind die "Löwen" im bisherigen Saisonverlauf nicht gerade mit Glück gesegnet: Der expected-Goals-Statistik zufolge hätten die Braunschweiger eigentlich nur 1,63 Gegentreffer pro Partie kassieren dürfen - und damit nur etwa die Hälfte der tatsächlichen Gegentore.

Auch in der Offensive läuft es noch nicht rund bei der Eintracht, erst vier Tore stehen auf dem Konto der Blau-Gelben. Immerhin trafen die Norddeutschen, mit Ausnahme der 0:5-Niederlage gegen den 1. FC Köln, in jeder Partie der laufenden Saison - allerdings auch nie mehr als einmal. Auch in dieser Statistik liegen die Braunschweiger hinter ihren eigenen Möglichkeiten: Die Zahl der erwartbaren Treffer der "Löwen" liegt immerhin bei 6,7.

Spieler im Fokus

Auch wenn derzeit noch Sand im Getriebe der Braunschweiger Angriffs-Maschinerie steckt, muss die Abwehr der Spielvereinigung einen Offensivspieler der Blau-Gelben besonders im Blick behalten: Rayan Philippe. Der 23-jährige Franzose war in der vergangenen Spielzeit mit acht Treffern bester Torschütze bei der Eintracht, beim eingangs erwähnten 3:3 in Fürth gelang ihm ein Doppelpack. Philippe vereint Technik, Robustheit und Geschwindigkeit und ist jederzeit für einen Treffer gut, auch wenn er in den ersten fünf Saisonspielen erst einmal einnetzte.

Bei der Spielvereinigung lohnt es sich, Sasha Bansé genauer zu beobachten. Der spät verpflichtete Sechser feierte am vorletzten Spieltag in Regensburg sein Debüt im Kleeblatt-Dress und zeigt seither vielversprechende Leistungen. Auch Alexander Zorniger ist zufrieden mit dem, was der Neuzugang bislang ablieferte - Bansé ist deshalb auch gegen Braunschweig gesetzt, wie der Fürther Coach auf der Pressekonferenz vor der Partie verriet. Besonders das "dynamische Verhalten" des Defensivspielers hob Zorniger hervor, auch in Verbindung mit Julian Green im Mittelfeld.

Das Personal

Sorgen bereitet Alexander Zorniger die personelle Situation in der Innenverteidigung: Für Marco Meyerhöfer kommt die Partie am Samstag zu früh, er wird wie schon gegen Elversberg definitiv verletzt ausfallen. Auch der Einsatz von Luca Itter ist fraglich, der Linksfuß hat einen Schlag abbekommen und kann wohl erst morgen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Alexander Zorniger könnte deshalb auf eine Viererkette umstellen, alternativ könnten Nico Gießelmann oder der in dieser Saison noch gar nicht zum Zuge gekommene Damian Michalski zum Einsatz kommen.

Aus dem Vollen schöpfen kann der Fürther Cheftrainer dafür in der Offensive. Auch wenn neben Noel Futkeu wohl erneut der zuletzt oft unglücklich agierende Dennis Srbeny starten wird, stehen mit Marlon Mustapha und Nemanja Motika zwei Herausforderer in den Startlöchern. Im Vorfeld der Partie lobte Zorniger Mustahpas Geschwindigkeit und Körperlichkeit - noch gehe es darum, den Angreifer "körperlich zu stabilisieren", ähnlich wie es bei Ragnar Ache vor zwei Jahren der Fall gewesen sei. Auch Motika verleihe dem Fürther Spiel mit seinen "kleinen, schnellen Bewegungen" neue Möglichkeiten.

Dünner ist die Personaldecke bei Eintracht Braunschweig: Coach Daniel Schering muss mit Casali, Johansson, Ould-Chikh, Sané und dem Ex-Fürther Sidney Raebiger gleich auf fünf Spieler verletzungsbedingt verzichten.

Die Übertragung

Zu sehen ist die Partie live und exklusiv beim Pay-TV-Sender "Sky". Die "Sportschau" begleitet das Spiel mit einem Audio-Livestream, auch das "Kleeblatt-Radio" und "Löwen live - das Eintracht-Fanradio" übertragen die Begegnung.

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