17. Spieltag

Trotz doppeltem Rückstand gepunktet: Kleeblatt spielt 2:2 auf Schalke

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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15.12.2023, 22:04 Uhr
Simon Asta hat das letzte Wort und sichert dem Kleeblatt einen Punkt.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Simon Asta hat das letzte Wort und sichert dem Kleeblatt einen Punkt.

Seit sechs Partien ist das Kleeblatt ungeschlagen, mit entsprechend breiter Brust reiste Alexander Zornigers Mannschaft zum Auswärtsspiel auf Schalke - trotz des Last-Minute-Ausgleichs gegen Mageburg am vergangenen Spieltag. Personell gab es keine Veränderungen: Der Fürther Chefcoach vertraute der Startelf der Vorwoche. Auch taktisch gestaltete sich die Partie wie erwartet, Fürth erwartete die Hausherren im gewohnten 5-3-2-System.

Die Partie begann furios: Bereits nach einer halben Minute verbuchte der Ex-Fürther Tobias Mohr den ersten Abschluss des Spiels, sein Distanzschuss aus rund 30 Metern stellte Jonas Urbig aber vor keine Probleme. Eine Minute später lag der Ball im Tor der Gastgeber: Armindo Sieb umkurvte den Schalker Keeper Fährmann und brachte den Ball im Gehäuse unter. Allerdings nur zur vermeintlichen Führung - Sieb stand beim Zuspiel einen Schritt im Abseits.

In der 8. Minute war Urbig gegen Topp gefordert, parierte aus spitzem Winkel aber souverän. Eine Minute später zwang Michalski nach einer Ecke Fährmann zur Parade. In der Folge präsentierten sich die Fürther nervös: Viele Ungenauigkeiten prägten das Aufbauspiel, Schalke lief hoch an und erzwang immer wieder Fürther Fehler. Die Schalker waren darum bemüht, das Spiel zu gestalten, machten es mit dem Ball aber auch nicht besser als die Fürther und kamen so zu nennenswerten Chancen. Es entwickelte sich eine intensiv geführte Partie, die auf taktischer und technischer Ebene aber viele Wünsche offen ließ.

Erst der Rückstand, dann der Ausgleich

So dauerte es bis zur 27. Minute, bis das Kleeblatt wieder einen Abschluss verzeichnen konnte, doch Greens Distanzschuss konnte Fährmann sicher halten. Die Schalker machten es wenige Minuten später besser: Idrizi spielte einen langen Ball in die Spitze, Topp setzte sich im Laufduell gegen Michalski durch und schloss humorlos ab - 1:0 für die Hausherren in der 31. Minute. Der Spielvereinigung gelang fast direkt im Gegenzug die Antwort, doch Greens direkter Freistoß landete am Außennetz. Die Schalker gaben nach der Führung die Spielkontrolle ab, Fürth wusste damit aber wenig anzufangen. Im Gegenteil: Nach einem Ballverlust schalteten die Gastgeber schnell um und erzielten fast den zweiten Treffer, doch Terodde scheiterte mit seinem Direktversuch vom Elfmeterpunkt.

In der zweiten Hälfte präsentierte sich das Kleeblatt deutlich verbessert. Der Durchgang begann zwar mit einer Schrecksekunde für die Gäste - Terodde stellte nach Abseitstreffern auf 1:1 - doch Zornigers Mannschaft war jetzt näher an den Gegenspielern und agierte entschlossener in den Zweikämpfen. Gerade einmal fünf Minuten nach Wiederanpfiff belohnten sich die Fürther: Hrgota scheiterte nach feinem Zuspiel von Sieb erst noch per Lupfer an Fährmann, brachte den zweiten Ball aber im Tor unter. Es folgten bange Sekunden, in denen der VAR den Treffer auf eine mögliche Abseitsposition überprüfte, doch der Treffer hatte Bestand - der Ausgleich!

Beide lauern, Schalke trifft

Der FC Schalke, der sich in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit ob der Fürther Intensität beeindruckt gezeigt hatte, fand in der Folge aber wieder besser ins Spiel. In der 59. Minute verhinderte Gideon Jung in höchster Not per Grätsche ein Zuspiel auf den einschussbereiten Topp, dem der Doppelpack dadurch verwehrt blieb. In den nächsten zehn Minuten belauerten sich beide Mannschaften, das Spiel fand aber fast ausschließlich zwischen den Strafräumen statt. Fürth präsentierte sich in dieser Phase als die technisch versierte, Schalke als die körperlich präsentere Mannschaft.

Dann kam die 70. Minute - und mit ihrem ersten gelungenen Angriff in der zweiten Halbzeit schlugen die Schalker erneut zu: Murkin fand mit seiner Flanke Karaman, der vom eingewechselten Calhanoglu zu viel Platz bekam und per Kopf zum 2:1 für die Hausherren traf. Im Vorfeld des Treffers war es den Fürthern nicht gelungen, ausreichend Druck auf ihre Gegenspieler auszuüben, sodass Schalke sich ungehindert vors Tor kombinieren konnte.

Asta kontert Karaman - Murkin fliegt

Abermals musste das Kleeblatt einem Rückstand hinterherlaufen - diesmal aber nur drei Minuten lang. Eine Calhanoglu-Flanke vors Tor der Schalker konnte Fährmann eigentlich entschärfen, doch dann wurde es kurios: Der Ball landete bei Tobias Mohr, der in aller Seelenruhe seine Optionen auslotete. Mit fatalen Folgen: Simon Asta spritzte dazwischen und drosch den Ball mit Wucht und Wut zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Das Spiel schien endgültig auf Fürther Seite zu kippen, als Murkin in der 80. Minute mit gelb-rot vom Platz flog. Weil das Kleeblatt im Anschluss nicht mehr wirklich entschlossen auf den Sieg drängte und mit dem Punkt zufrieden schien, blieb es bei selbigem.

Mit 29 Punkten verabschiedet sich das Kleeblatt in die Winterpause - genau so viele waren es in der letzten Aufstiegssaison 2020/2021 unter Stefan Leitl. Mindestens Platz fünf steht nach der Hinrunde zubuche - nach dem holprigen Saisonstart fand Zornigers Truppe in die Erfolgsspur und ist nun seit sieben Spielen ohne Niederlage. Ob die Serie weiter anhält, wird sich im ersten Spiel der Rückrunde zeigen. Am 21. Januar gastiert die Spielvereinigung beim SC Paderborn zum Rückrundenauftakt.

Der Live-Ticker zum Nachlesen

Aufstellung Kleeblatt: Urbig - Jung, Michalski, Dietz - Asta, R. Wagner, Green, Haddadi - Hrgota - Sieb, Lemperle

Aufstellung FC Schalke 04: Fährmann - Brunner, Kalas, M. Kaminski, Murkin - Seguin - Idrizi, T. Mohr - Karaman - Terodde, Topp

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