Trainer wird Fürth verlassen
Kommentar zum Leitl-Aus: Ein Abschied, der viele Fragen aufwirft
27.4.2022, 17:27 UhrVier Tage nach dem Abstieg aus der Bundesliga erlebt das Kleeblatt den nächsten traurigen Tag. Der bevorstehende Abgang von Trainer Stefan Leitl zum künftigen Liga-Konkurrenten Hannover 96 wirft viele Fragen auf - nicht auf alle gab es am Mittwoch schon Antworten. Die drängendste: Wie kann es sein, dass der Trainer jahrelang von "offener und ehrlicher Kommunikation" sprach, dann aber ohne Wissen seines Chefs zu Gesprächen nach Hannover reiste?
Das zeugt leider nicht von großer Wertschätzung dem eigenen Arbeitgeber gegenüber. Einem Arbeitgeber, der in dieser Saison selbst dann noch am Trainer festhielt, als der mit seiner Mannschaft nur einen Punkt aus den ersten 14 Spielen holte. Die Verantwortlichen des Kleeblatts stärkten Leitl stattdessen in dieser schwierigen Zeit den Rücken, vertrauten ihm - und hätten mit ihm gerne auch in den kommenden Jahren weiter zusammengearbeitet.
Doch das will Leitl nicht. Die Spielvereinigung steht deshalb jetzt vor wichtigen Wochen, in denen richtungsweisende Entscheidungen fallen müssen. Der Neuanfang in Liga zwei wird jedenfalls größer und umfangreicher als noch vor einiger Zeit angenommen. Kapitän Branimir Hrgota hatte ja zuletzt ebenfalls seine Zukunft offengelassen, was durchaus mit der des Trainer zu tun haben könnte.
Dessen Verdienste beim Kleeblatt sind derweil unbestritten. Er hat innerhalb von knapp zwei Jahren und mit minimalen Budget einen Aufsteiger geformt, mit Offensivfußball begeistert und so den Verein in der Pandemie finanziell gerettet. Trotz des Abstiegs bleibt das Engagement Leitls letztlich ein erfolgreiches – auch wenn der Abgang sehr unschön ist. Ein Nachfolger muss nun so schnell wie möglich feststehen, damit der mit Azzouzi das Team der Zukunft planen kann.
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