Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Leonardo Bonucci statt Torsten Mattuschka

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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5.9.2023, 15:00 Uhr
Nein, das ist keine Fotomontage: Leonardo Bonucci ist neuerdings wirklich Unioner.

© Andreas Gora, dpa Nein, das ist keine Fotomontage: Leonardo Bonucci ist neuerdings wirklich Unioner.

In einer Zeit, in der das Kleeblatt noch regelmäßig Auswärtsspiele gewann, da war der 1. FC Union aus Köpenick noch ein verhältnismäßig kleiner Stadtteilverein aus dem Südosten Berlins. Im Juli 2011 beispielsweise schossen Heinrich Schmidtgal, Bernd Nehrig und Olivier Occean, der doppelt traf, den FCU mit 4:0 aus der Alten Försterei, in der Rückrunde kassierten die armen und sympathischen Berliner im Ronhof sogar fünf Tore.

Ein paar Monate später stieg das Kleeblatt erstmals in die Bundesliga auf - und postwendend wieder ab. Doch auch in den Jahren danach blieb der 1. FC Union einer der Fürther Lieblingsgegner. 2013, 2014 und 2015 gewann das Kleeblatt in Köpenick, die nette Arbeitertruppe aus Fußball-Handwerkern wie Torsten Mattuschka hatte oft das Nachsehen gegen die spielfreudigen Gäste.

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Doch dann hatten die Unioner keine Lust mehr auf ständige Niederlagen - und zogen einfach davon. 2017 und 2018 besiegten sie das Kleeblatt, einmal sogar mit 4:0, und verabschiedeten sich 2019 in die erste Liga. Als Wiedergutmachung schenkten sie den Bundesliga-Kurz-Urlaubern im Winter 2021 den ersten Heimsieg im Oberhaus - und wurden danach einfach immer größer.

Solide Kicker wie Mattuschka, der inzwischen in bunten Hemden die zweite Liga als Fernsehexperte begleitet, sind nicht mehr gefragt, seinen Platz nehmen jetzt Nationalspieler wie Kevin Volland und Robin Gosens ein. An der Seite des Italieners Leonardo Bonucci, der Grandezza nach Köpenick bringt, spielen sie bald gegen Real Madrid - und werden 2024 wahrscheinlich einfach Deutscher Meister.

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