Alle Spieler fit

Reifeprüfung in Rostock: Wie das Kleeblatt seine Positiventwicklung fortsetzen will

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

20.4.2023, 15:18 Uhr
Enttäuschte Fürther, jubelnde Rostocker: Im Januar verlor das Kleeblatt um Armindo Sieb im Dauerregen von Belek 1:4 gegen Hansa.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Enttäuschte Fürther, jubelnde Rostocker: Im Januar verlor das Kleeblatt um Armindo Sieb im Dauerregen von Belek 1:4 gegen Hansa.

Das Kleeblatt ist gewarnt. Nicht nur aufgrund des unaufhörlichen Starkregens ist allen bei der Spielvereinigung der 10. Januar noch sehr präsent. Im Trainingslager in Belek verlor Alexander Zorniger bei widrigen Bedingungen zum ersten Mal ein Spiel als Fürther Trainer, beim 4:1 sah der FC Hansa Rostock über weite Strecken sehr gut aus, während dem Kleeblatt an diesem düsteren Abend erstaunlich wenig gelang.

"Die Rostocker Mannschaft hat damals extrem stabil ausgesehen, das hat man dem damaligen Trainer auch angesehen", erinnert sich Alexander Zorniger knapp 100 Tage später. "Er dachte sicher nicht, dass er zwei Monate später wieder draußen ist, aber so ist unser Business." Denn Patrick Glöckner, der damals für Hansa verantwortlich war, konnte den Schwung aus dem Trainingslager nicht mitnehmen - und wurde deshalb im März entlassen.

Es kam mit Alois Schwartz ein Mann, der den Abstiegskampf kennt, in drei Spielen aber auch noch keinen Punkt geholt hat. Insofern wird das Spiel am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen das Kleeblatt ein sehr wichtiges für den FC Hansa, der in der Winterpause noch einen Punkt mehr auf dem Konto hatte - jetzt aber schon elf Zähler hinter Zornigers Mannschaft liegt. Die würde den Abstand natürlich gerne auf 14 Punkte ausbauen, um die letzten fünf Spiele der Saison entspannter angehen zu können.

"Wir gehen nicht davon aus, dass sie ihr Spiel extrem umgestellt haben", sagt Zorniger. "Ich denke, dass sie weiter über Standardsituationen, Einwürfe, schnelles Umschalten und viel Aggressivität nach Ballverlusten kommen werden." Eine Herangehensweise also, die dem Kleeblatt eher nicht so liegt. Rostocks Spiel beinhalte vieles, "mit dem wir dieses Jahr gefremdelt haben", betonte der 55-Jährige. "Da wird man sehen, wie gut wir das hinkriegen in einem fremden Stadion."

Es wird also eine Reifeprüfung für das zuletzt immer stabiler gewordene Fürther Kollektiv. "Die Reproduzierbarkeit von Leistung über einen längeren Zeitraum ist das, wo wir uns deutlich verbessern müssen", fordert der Trainer, dem alle 22 Feldspieler zur Verfügung stehen. Einzig Gideon Jung, der nach einem Kopftreffer bislang nur eingeschränkt trainieren konnte, ist fraglich, für dessen Position rechts in der Dreierkette stünde aber Sebastian Griesbeck bereit.

Sonderlob für Julian Green

Ansonsten will Zorniger nicht viel ändern. Julian Green bekam am Donnerstag auf der Pressekonferenz nochmal ein Sonderlob und dürfte erneut auf der Achterposition beginnen, Branimir Hrgota sieht Zorniger nach abgesessener Gelbsperre auf der Zehn. "Es sei denn, wir sagen, dass unsere aggressiven Pressingspieler vorne drin gegen diesen Gegner, der bei Abstoß sofort lang schlägt, nicht ganz so wichtig sind." Dann könnte Hrgota auch in den Sturm rücken, Green auf die Zehn - und Tobias Raschl auf die Acht.

Auf der linken Außenbahn dürfte derweil Luca Itter beginnen, der sich gegen Regensburg empfehlen konnte. Marco John ist zwar wieder fit und für Zorniger "ein Schlüsselspieler", der sich aber nach kurzer Verletzungspause erst einmal "anstellen" muss

Verwandte Themen


2 Kommentare