Heimspiel zum Abschluss

Saisonausklang im Ronhof: Das wird für das Kleeblatt gegen Schalke 04 wichtig

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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17.5.2024, 18:35 Uhr
Setzte mit seinem Treffer zum 2:2 im Hinspiel den Schlusspunkt unter eine packende Partie: Simon Asta. 

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Setzte mit seinem Treffer zum 2:2 im Hinspiel den Schlusspunkt unter eine packende Partie: Simon Asta. 

Für das Kleeblatt geht es schon seit Wochen sportlich um nichts mehr. Spätestens seit dem Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am 29. Spieltag ist der Klassenerhalt sicher, einen möglichen Aufstieg hat die Mannschaft schon Wochen vorher verspielt. Alexander Zorniger kann den Blick bereits auf die kommende Saison richten, sogar für das ein oder andere Experiment ist Zeit: zuletzt rückte der Cheftrainer zweimal von seinem bevorzugten System der Dreier- beziehungsweise Fünferkette ab und ließ seine Mannschaft mit vier Abwehrspielern agieren.

Dennoch hat Zorniger auf der Pressekonferenz vor der Partie angekündigt, gegen den FC Schalke 04 noch einmal "alles reinhauen" und die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden zu wollen. Im Hinspiel teilten sich beide Teams die Punkte: In einem wilden Spiel gingen die Schalker durch Topp und Karaman zweimal in Führung, die Spielvereinigung konnte durch Treffer von Hrgota und Asta ausgleichen. Am Ende stand ein 2:2, das Kleeblatt beendete die Hinrunde auf dem fünften Platz und durfte vom Aufstieg träumen.

Die Ausgangslage

Doch die Ausgangslage hat sich drastisch geändert, vom Aufstieg ist längst keine Rede mehr. Dennoch ist Alexander Zorniger mit der Saison zufrieden. Schließlich hat seine Mannschaft schon vor dem letzten Spieltag mehr Punkte eingefahren als in der Vorsaison, die Fürther werden die Spielzeit auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden - bestenfalls als Tabellensiebter, im schlechtesten Fall auf Rang neun. Einer noch besseren Platzierung steht die Tatsache im Wege, dass die Spielvereinigung in Magdeburg und zu Hause gegen Braunschweig (trotz langer Überzahl) nicht über ein Unentschieden hinauskam.

Der FC Schalke ist als Bundesligaabsteiger in die Spielzeit gestartet - und die Fans dürften sich wie im falschen Film gefühlt haben: Denn auch in der 2. Bundesliga fanden sich die "Knappen" früh am Ende der Tabelle wieder und kämpften fast die ganze Saison über gegen den erneuten Abstieg. Erst am vorletzten Spieltag konnten die Schalker mit einem klaren 4:0 über den VfL Osnabrück die 40-Punkte-Marke knacken und den Klassenerhalt feiern. Die Schalker könnten ihren zehnten Platz im Falle einer Niederlage noch an die SV Elversberg verlieren, eine Verbesserung nach oben ist nicht mehr möglich, auch nicht mit einem Sieg im direkten Duell gegen das neuntplatzierte Kleeblatt.

Der Gegner

Dass der FC Schalke so lange um den Klassenerhalt bangen musste, liegt vor allem an der schwachen Abwehrleistung: 58 Tore haben die Königsblauen nach 33 Spielen kassiert, das sind fast 1,8 Gegentreffer pro Partie. Nur vier Mannschaften haben eine noch größere Anzahl an Gegentoren hinnehmen müssen. Dabei waren die "Knappen" nicht gerade vom Glück verfolgt: Sie kassierten nämlich satte zehn Gegentreffer mehr, als statistisch erwartbar waren - den expected Goals zufolge hätten die Schalker Torhüter den Ball nur 48 Mal aus dem Netz holen dürfen.

Es gibt eine Statistik, in der die Königsblauen alle anderen Teams in der 2. Bundesliga überragen - und das sprichwörtlich: Keine andere Mannschaft hat so viele Kopfballduelle gewonnen wie die Schalker. Ein Beleg für das physische und intensive Spiel, das die Gelsenkirchener verfolgen - und ein Aspekt, den das Kleeblatt auf dem Schirm haben sollte. Die Fürther rangieren in dieser Kategorie nämlich am anderen Ende der Tabelle, nur drei Mannschaften haben weniger Kopfballduelle gewonnen als das Kleeblatt.

Das Personal

Beim Kleeblatt sind bis auf Maximilian Dietz und Ersatztorhüter Nils Körber alle Spieler fit. Selbst bei Julian Green besteht die Option, dass er gegen den FC Schalke 04 nach seiner Sprunggelenksverletzung auf den Rasen zurückkehrt. Bei den "Knappen fehlen ebenfalls nur zwei Profis - Torhüter Ralf Fährmann und Abwehrspieler Leo Greiml.

Spieler im Fokus

Noch ist unklar, wie es mit Robert Wagner nach dem Ende der Saison weitergeht. Eine Verlängerung der Leihe mit dem SC Freiburg ist ebenso denkbar wie eine Rückkehr des Achters ins Breisgau. Sollte Wagner am Sonntag tatsächlich sein letztes Spiel im Kleeblatt-Jersey bestreiten, wäre das ein herber Verlust: Der 20-Jährige hat sich früh in der Saison einen Stammplatz erobert und begleitete als Bindeglied zwischen Verteidigung und Angriff eine elementare Rolle in Zornigers System. Seine Lauf- und Zweikampfstärke würde die Spielvereinigung schmerzlich vermissen - ebenso wie seine neun Scorerpunkte.

Wie würden Sie die Mannschaft für das nächste Fürth-Spiel aufstellen?

Beim FC Schalke ist Kenan Karaman der Mann der Stunde. Der technisch versierte Angreifer hat in den letzten fünf Partien vier Treffer erzielt und maßgeblichen Anteil am geglückten Klassenerhalt. Der 30-Jährige verfügt über reichlich Erst- und Zweitligaerfahrung, neben seinen 13 Saisontoren hat er auch neun Vorlagen vorzuweisen. Gelingt es der Fürther Abwehr, Karaman in Schach zu halten, käme Zorniger dem angestrebten Erfolgserlebnis ein großes Stück näher.

Die Übertragung

"Sky" überträgt die Partie live und exklusiv. Wer das Spiel lieber im Audio-Livestream verfolgen möchte, kann dies via "Kleeblatt-Radio", "Knappen-Kommentar" oder bei der "ARD Sportschau" tun.

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