Nur ein Gegentor aus dem Spiel

"Schritt nach vorne": Die neue defensive Kompaktheit macht dem Kleeblatt Mut

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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17.12.2021, 06:00 Uhr
Enttäuscht, aber auch ein kleines bisschen stolz: Die Fürther Max Christiansen (links) und Sascha Burchert analysieren das 0:3 in Dortmund.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Enttäuscht, aber auch ein kleines bisschen stolz: Die Fürther Max Christiansen (links) und Sascha Burchert analysieren das 0:3 in Dortmund.

Sascha Burchert wusste, dass sich seine Aussage nach einem Nullzudrei erst einmal seltsam anhörte. "Es hört sich dumm an, aber es ist ein Schritt nach vorne", sagte der Torhüter der Spielvereinigung Greuther Fürth nach der Niederlage bei Borussia Dortmund. Der 14. im 16. Bundesligaspiel. Doch der Auftritt im Westfalenstadion gab den Fürthern neuen Mut, weil sie sich und allen Beobachtern erneut bewiesen haben, dass sie eben doch konkurrenzfähig sind, dass sie mithalten können - selbst gegen den großen BVB.

"Wir haben das Spiel bis zur 80. Minute komplett offen gehalten", lobte Burchert, der seine Mannschaft sogar mal wieder als Kapitän auf den Platz führen durfte. Bis dahin hatte das Kleeblatt tatsächlich kaum etwas zugelassen, dann aber schlief die Fürther Defensive kurz und Erling Haaland traf zum zweiten Mal: 2:0. „Ich sehe es positiv“, sagte Burchert, "wir haben am Sonntag gegen Union verteidigt bis zum Schluss und 1:0 gewonnen, heute haben wir aus dem Spiel heraus kaum Chancen zugelasen und hatten offensiv auch wieder ein paar Aktionen mehr."

Die spielten die Offensivkräfte zwar bisweilen sehr schlecht aus, trotzdem gibt die neue defensive Stabilität und Kompaktheit neue Hoffnung im Abstiegskampf, der ja eigentlich schon lange entschieden schien. Und es angesichts von 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wohl auch ist. Aufgeben wollen sich die Fürther aber nicht, "im Fußball kann so viel passieren", so Burchert, "wir haben jetzt das zweite Spiel in Folge eine Geschlossenheit an den Tag gelegt und gut verteidigt. Auch wenn das Ergebnis nicht gut war, haben wir so gut bislang nicht zwei Spiele hintereinander verteidigt."

Der einzige Gegentreffer aus dem Spiel heraus in den letzten 180 Minuten Bundesliga war das 0:3 am Mittwochabend, "da haben wir uns ein bisschen locken lassen haben", kritisierte Burchert, der auch in seinem zweiten Spiel nach seiner Rückkehr in die Startelf sehr lautstark dirigierte und seiner Mannschaft so auch von ganz hinten heraus ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermittelte.

Ein anderer Baustein der defensiven Stabilität ist Max Christiansen. Der Sommer-Neuzugang, der aus der dritten Liga kam, hat sich inzwischen akklimatisiert und läuft im Mittelfeld unermüdlich alle Lücken zu, schmeißt sich in die Zweikämpfe und sorgt so dafür, dass das vom Trainer geforderte "kompakte Zentrum" tatsächlich kompakt bleibt.

"Uns war klar, dass er auf dieser Position eine Verstärkung sein kann, wenn er sich an die Trainingsintensität und das Spieltempo gewöhnt", lobte Stefan Leitl. "Max bestätigt uns mit seinen Leistungen." In Dortmund sei es für Christiansen schwierig gewesen, "er hatte vier Gelbe Karten und ich brauche ihn für Samstag", betonte Leitl. "Er hat sich sehr gut präsentiert, ist kein zu hohes Risiko gegangen und stabilisiert uns sehr. Das freut mich für uns, aber auch speziell für Max, weil er keine leichte Zeit hatte."

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