Sieben Treffer in dieser Saison
Schüsse fürs Geschichtsbuch: Branimir Hrgota ist jetzt Fürths Rekordtorschütze
13.2.2022, 17:38 UhrAls sich Nikola Djurdjic seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Fürther Fußballs sicherte, da spielte Branimir Hrgota noch gegen die SSVg Velbert 02 und den SV Bergisch Gladbach. In der Saison 2012/2013 erlebte die Spielvereinigung Greuther Fürth ihre erste Saison in der Fußball-Bundesliga - und Hrgota, ein junges Talent aus Schweden, seine erste im Trikot von Borussia Mönchengladbach.
Während das Kleeblatt trotz der fünf Tore von Angreifer Djurdic nach einem Jahr wieder abstieg, arbeitete Branimir Hrgota an seinem ganz persönlichen Aufstieg. Nach der Findungsphase in der Regionalliga West kam er immer häufiger bei den Profis der Borussia zum Einsatz und schoss kurz vor Saisonende sein erstes Bundesligator - dem er noch zwei folgen ließ. Im selben Spiel.
Die Binde als Antrieb
So vielversprechend ging es aber nicht immer weiter, weshalb Hrgota nach vier Jahren weiterzog zur Eintracht aus Frankfurt, mit dieser den DFB-Pokal gewann - und dann, im Sommer 2019, einen Schritt zurück machte. In die zweite Bundesliga. Zu einem Verein, der sich zu dieser öfter mit dem Gedanken an den Ab- als an den Aufstieg beschäftigen musste. Doch damit sollte es nun vorbei sein. Mit Stefan Leitl engagierten die Fürther erst einen offensiv denkenden Trainer und ein paar Monate später einen sehr offensiv denkenden und starken Angreifer: Branimir Hrgota.
Der wurde jede Woche ein bisschen wichtiger für die Mannschaft, schoss bereits in seiner ersten Saison zehn Tore und bereitete vier weitere vor - und wurde, nicht nur deshalb, nach dem Karriereende von Marco Caligiuri zum neuen Kapitän des Kleeblatts ernannt. Die Binde am Arm beflügelte Hrgota noch ein bisschen mehr, in der vergangenen Spielzeit führte er eine oft wie entfesselt spielende Mannschaft an, ging voran - mit Worten, Leidenschaft und Toren. 16 Treffer gelangen ihm im Aufstiegsjahr, zudem gab er achtmal seinen Kollegen die Chance, als Torschütze zu glänzen.
"Ich freue mich riesig, als Kapitän in der Bundesliga zu spielen", sagte Hrgota vor dieser Saison im Trainingslager, "das hätte niemand gedacht, als ich vor zwei Jahren hierher gekommen bin." Doch die Verantwortung, eine neue zusammengestellte Mannschaft zu führen, schien Branimir Hrgota zu Saisonbeginn bisweilen zu erdrücken. Es wirkte, als wäre da jemand, der ihn am Trikot hält und bremst. Der 29-Jährige aber wollte sich losreißen und den Erfolg erzwingen - er fühlte sich ja für diese Mannschaft verantwortlich.
Das zeigte sich auch in schwierigen Momenten. Jedes Mal, wenn sein verunsichertes Kleeblatt einen Elfmeter bekam, schnappte er sich den Ball und drosch ihn ins Tor. Als wäre es die leichteste Übung für einen ständig verlierenden Kapitän - der seit Ende Dezember nur noch ganz selten verliert. Am Samstag beim 2:1 führte er seine Mannschaft mit zwei Toren zum dritten Sieg in dieser Saison - und überschrieb den Eintrag zu Nikola Djurdjic in den Geschichtsbüchern.
Mit nun sieben Toren ist Branimir Hrgota der Fürther Rekordtorschütze in der Bundesliga - die Standing Ovations des gesamten Stadions nach seiner Auswechslung genoss der Kapitän sichtlich. Auch sein Trainer geriet angesichts des Auftritts ins Schwärmen. "Branimir ist ein unheimlich wichtiger Spieler für uns, er war der entscheidende Faktor, dass wir aufgestiegen sind", sagte Leitl. "Wir hatten einen schwieriger Start in der Liga, aber er war immer der Kapitän der Mannschaft und ist immer vorangegangen. Deshalb freut es mich für ihn, dass er so eine Leistung gezeigt und sich mit zwei Toren belohnt hat."
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