Johannesson trifft vom Punkt

Später Rückschlag: Fürth verliert nach Gegentor in der Nachspielzeit gegen Düsseldorf

Sara Denndorf

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27.9.2024, 20:35 Uhr
Ganz bitter: Fürth verliert gegen Fortuna Düsseldorf, das erst in der Nachspielzeit per Elfmeter den Siegtreffer erzielte.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Ganz bitter: Fürth verliert gegen Fortuna Düsseldorf, das erst in der Nachspielzeit per Elfmeter den Siegtreffer erzielte.

Den Tabellenführer ärgern – das ist das Ziel der SpVgg Greuther Fürth. Um dieses Ziel zu erreichen, beordert Alexander Zorniger zwei Rückkehrer direkt in die Startelf: Marco Meyerhöfer beackert die rechte Schiene, und Luca Itter komplettiert die Dreierkette mit Gideon Jung und Maximilian Dietz. Auf dem linken Flügel startet Roberto Massimo, das Zentrumstrio bilden Julian Green, Sacha Bansé und Branimir Hrgota. Gegen Düsseldorf stürmt abermals das Duo Noel Futkeu und Dennis Srbeny.

Zornigers Pendant Daniel Thioune nimmt drei Wechsel an der Startelf vor: Unter anderem Ex-Fürther Felix Klaus sowie Emmanuel Iyoha und Danny Schmidt müssen vorerst auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen beginnen Jona Niemiec, Giovanni Haag und Valgeir Lunddal Fridriksson in der etablierten 4-2-3-1-Formation.

Fürth mit guter Anfangsphase, Düsseldorf mit gefährlichen Kontern

Die ersten Chancen der Partie verbucht das Kleeblatt: Nach Balleroberungen auf der linken Seite tankt sich Dennis Srbeny durch und kommt durch Umwege zum Abschluss. Den Abpraller versucht Bansé, der in der Folge auch nach einer interessanten Ecken-Variante erneut aufs Tor schießt, direkt zu nehmen – beide Versuche verfehlen aber das Ziel. Dennoch: Das Kleeblatt findet einen guten Start in die Partie, stört die Düsseldorfer früh – offenbart aber auch die Risiken dieser Herangehensweise: Nach sechs Minuten kommt Fortuna in eine aussichtsreiche Zwei-gegen-Eins-Situation in einer nahezu verwaisten Fürther Hälfte, doch Luca Itter kommt entscheidend dazwischen und erstickt den Angriff im Keim.

Der nächste vielversprechende Versuch der Fortuna resultiert aus einem Fürther Gastgeschenk: Ein Rückpass vom Zentrum in Richtung eines Kleeblatt-Verteidigers bringt Dawid Kownacki in die Situation, der den Ball erobert und auf Niemiec spielt. Der Flügelspieler vergibt die hochkarätige Chance dann aber leichtfertig, sein Schuss schnellt über das Tor hinweg. Insgesamt aber kommt die Fortuna nach etwa zehn Minuten besser ins Spiel und zu mehreren Torabschlüssen, insbesondere durch schnelle Umschaltsituationen und meist unter Beteiligung des umtriebigen Niemiec. Nach einer ordentlichen Anfangsphase wird Fürth also zunehmend in die Defensive gezwungen und tut sich zugleich schwer, die Lücke im kompakten Düsseldorfer Defensivverbund zu finden.

Ereignisreiche Schlussphase im ersten Durchgang

Erst nach circa einer halben Stunde tritt das Kleeblatt auch vor dem gegnerischen Kasten wieder in Erscheinung, wenngleich es bei Halbchancen und Distanzschüssen bleibt – bis zur 38. Minute: Green findet mit einer präzisen Flanke aus dem Halbfeld Futkeu im Strafraum. Der relativ frei stehende Stürmer kommt zum Kopfball, setzt diesen aber knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause überschlagen sich dann die Ereignisse: Düsseldorf geht dank eines Haag-Kopfballs in Führung, nachdem die Fürther unter anderem den 95-Linksverteidiger Gavory im Strafraum gewähren und ohne Gegnerdruck flanken ließen – Haag steigt hoch, setzt sich gegen die Defensive der Hausherren durch und köpft den Ball ins lange Eck.

Fürth aber wartete mit einer schnellen Antwort auf und glich wenige Zeigerumdrehungen später aus: Über den linken Flügel, ohnehin die aktivere Seite im ersten Durchgang, kombinierte sich das Kleeblatt durch. Die anschließende Flanke "stoppte" der Düsseldorfer Oberdorf mitten im eigenen Strafraum, der Ball fiel Srbeny vor den Fuß, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Und damit nicht genug: Kurz nach dem Ausgleich bekamen die Zuschauer im Ronhof sogar noch einen Platzverweis zu sehen – allerdings nicht von einem Spieler. Rachid Azzouzi sah offenbar wegen Meckerns die Ampelkarte.

Keine Wechsel zur Pause

Zur zweiten Hälfte ändert sich weder etwas am Personal, noch an der Statik des Spiels: Es blieb relativ ausgeglichen, hier eine Annäherung, da ein Versuch. An Großchancen mangelt es aber sowohl für das Kleeblatt, als auch für den Tabellenführer. Nach einer Stunde nimmt Kleeblatt-Coach Zorniger den ersten Wechsel vor: Nemanja Motika ersetzt Noel Futkeu im Doppelsturm, kann aber zunächst auch nicht für mehr Durchschlagskraft sorgen. Der Zug zum Tor, die Präzision und der Mut sowie das Erspielen von Hochkarätern fehlt den Gastgebern in dieser Phase in der Offensive - verglichen mit dem Spiel in Braunschweig agiert die Truppe aber zumindest defensiv weitestgehend stabil.

Beispielsweise in der 69. Minute versandet eine eigentlich vielversprechende Kontersituation für Fürth: Srbeny kommt im Mittelfeld an den Ball und zieht in Richtung des Düsseldorfer Tores - allerdings nimmt der Stürmer selbst kein Tempo auf und bekommt zugleich auch keine Unterstützung von seinen Mitspielern. Wenig später ist der Arbeitstag für den Fürther Torschützen beendet, Marlon Mustapha kommt in die Partie. Auch die Düsseldorfer haben kurz zuvor gewechselt: Der frühere Fürther Felix Klaus ersetzt den umtriebigen Niemiec.

Fortuna scheitert vorm leeren Tor, Motika mit einem Hacken-Trick

Und dann muss eigentlich der Führungstreffer für Fortuna fallen: Nach einem langen Schlag von 95-Schlussmann Kastenmeier tauchen plötzlich drei Düsseldorfer direkt nebeneinander und unmittelbar vor Noll im Strafraum auf. Gavory legt sich das Spielgerät mit einem guten Kontakt am Kleeblatt-Keeper vorbei - und gerade als sowohl Noll als auch die gesamte Fürther Defensive geschlagen ist und das Tor gänzlich freisteht, semmelt der Linksverteidiger den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß über das Gehäuse. Eine nahezu "hundertprozentige" Chance ist dahin - Glück für Fürth.

Düsseldorf hätte in Führung gehen müssen, Fürth erzielt wenig später fast zum Tor des Monats: Kastenmeier fliegt unter einer Flanke hindurch und touchiert den Ball nur. Der eingelaufene Motika kommt am zweiten Pfosten an das Leder, das ihm aber tendenziell zu weit in den Rücken gespielt ist. Also versucht es der Youngster artistisch mit der Hacke oder dem Ansatz eines Skorpion-Tricks - das anspruchsvolle, wohl aber alternativlose Kunststück misslingt. Dennoch: In dieser Phase, rund 15 Minuten vor regulärem Spielende, gewinnen die Hausherren nochmal Oberwasser, unter anderem Massimo und Hrgota scheitern aber im Dribbling mitunter an sich selbst, sodass Kastenmeier kaum eingreifen muss.

Als alles nach einem Remis aussieht, gibt es Elfmeter: Vermeij bedient Johannesson, der den Ball zentral Richtung Tor mitnimmt und dann von Luca Itter weggepumpt wird. Schiedsrichter Jöllenbeck zeigt sofort auf den Punkt. Der Gefoulte tritt selbst an und jagt das Leder mit großem Selbstvertrauen, Überzeugung und Wucht in den rechten Winkel. Noll ist machtlos, Fortuna geht in der Nachspielzeit in Führung und bringt ebendiese letztlich über die Zeit. Fürth verliert damit nach einer ordentlichen Partie und einem Last-Minute-Gegentreffer erstmals vor heimischer Kulisse gegen Düsseldorf, das die Tabellenführung durch den Dreier festigt.

Die nächste Chance auf einen Sieg bietet sich der Zorniger-Elf am kommenden Sonntag: Dann gastiert das Kleeblatt beim 1. FC Magdeburg. Zwei Wochen später steht dann auch das Derby gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Spielplan - zuvor geht es allerdings in die Länderspielpause.

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