Duell am Ostersonntag
Torspektakel, Schlüsselspieler und Flügel-Fokus: Das wird für das Kleeblatt gegen Karlsruhe wichtig
19.04.2025, 11:43 Uhr
Jeder Fußballverein wünscht sich einen Spieler, der innerhalb einer Halbserie eine zweistellige Torausbeute erzielten kann. Der kommende Gegner der SpVgg Greuther Fürth hatte einen solchen Spieler, schnupperte sogar am Aufstieg – und versumpft nun nach dem Abschied des Shootingstars im tristen Tabellenmittelfeld.
Der Gegner
Als Tabellenzweiter beendete der Karlsruher SC die Hinrunde der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga. Die Überraschungsmannschaft von Christian Eichner stellte mit 34 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga und durfte vom Aufstieg träumen – bis Budu Zivzivadze seinen Traum von der Bundesliga früher realisierte. Der georgische Angreifer, der in den 17 Hinrunden-Spielen zwölfmal geknipst hatte, schloss sich im Winter dem 1. FC Heidenheim an.
Und der Karlsruher SC? Taumelt seither durch die 2. Bundesliga. Nur zwei Teams holten in der Rückrunde noch weniger Punkte als die Badener, die nur dank ihres starken Polsters aus der Hinserie nicht um den Klassenerhalt bangen müssen. Vermutlich liegt die Ursache für den Karlsruher Abfall nicht nur im Abgang des Starstürmers, dessen Einfluss lässt sich aber nicht wegdiskutieren: In der Hinrunde, als Zivzivadze noch im KSC-Angriff wirbelte, erzielte die Eichner-Elf durchschnittlich zwei Tore pro Spiel, in der Rückrunde reichte es im Schnitt nur für ein Treffer.
Zwar kassieren die Badener in der zweiten Saisonhälfte auch weniger Gegentore, die fehlende Durchschlagskraft können sie damit aber kaum kompensieren. Blickt man aber auf die offensiven Stärken der Karlsruher, fällt ein Mittel besonders auf: Der KSC erzielte ligaweit die meisten Tore nach Flanken aus dem Spiel (14 Treffer) und ist demnach besonders über die Außen gefährlich.
Der Spieler im Fokus
Zu den Lichtblicken im Karlsruher Kader zählt ein Urgestein: Kapitän Marvin Wanitzek. Der offensive Mittelfeldspieler führt sämtliche Kategorien an – er ist (nach Zivzivadze) Toptorjäger, unangefochtener Top-Scorer, absoluter Dauerbrenner und laut Kicker der notenbeste Karlsruher. Im zuletzt etablierten 3-5-2-System spielt der 31-Jährige auf der Achterposition.
Die Ausgangslage beim Kleeblatt
Während die Höhen und Tiefen beim Karlsruher SC quasi durch den Abgang von Budu Zivzivadze voneinander getrennt wurden, liegen diese beim Kleeblatt näher beinander: Auf kleine Hochs folgen in dieser Saison tendenziell etwas größere Tiefs, wodurch das Kleeblatt fünf Spieltage vor dem Ende der Spielzeit noch immer um den Klassenerhalt bangen muss.
Die Mannschaft von Cheftrainer Jan Siewert hat aktuell sieben Punkte Vorsprung auf Preußen Münster, den Tabellensechzehnten. Wenn das Kleeblatt noch einen Sieg holt und die Münsteraner noch eine Niederlage kassieren, hat Fürth den Klassenerhalt quasi sicher. Aber: Das Kleeblatt wartet seit fünf Spielen auf den nächsten Sieg – und tritt nun auf einem Pflaster an, auf dem es sich zuletzt schwergetan hat.
Die Bilanz
Als Fürth letztmals in Karlsruhe gewann, kam Reno Münz gerade in seine Teenie-Jahre. Zur Wahrheit gehört zwar, dass der Defensivmann mit seinen 19 Jahren auch der jüngste Fürther im aktuellen Kader ist. Dennoch: Der letzte Auswärtssieg im Wildpark liegt über ein halbes Jahrzehnt zurück. Im Dezember 2019 feierte das Kleeblatt einen 5:1-Sieg.
Generell fallen in den fränkisch-badischen Duellen viele Tore: Allein in den letzten drei Begegnungen ertönte 16 Mal eine Torhymne – allerdings häufiger jene des Karlsruher SC, der die vergangenen beiden Duelle mit 3:2 und 4:0 für sich entscheiden konnte.
Das Personal
Beim Unterfangen, endlich wieder drei Zähler aus dem BBBank Wildpark zu entführen, muss Jan Siewert auf Sacha Bansé verzichten, der an einer Innenbandverletzung laboriert. Bei einigen Stammspielern drohen zudem Gelbsperren: Julian Green, Noah Loosli, Noel Futkeu, Maximilian Dietz und Nico Gießelmann gehen mit je vier Gelben Karten auf dem Konto in das Duell.
Die Eckdaten
Das Duell am Ostersonntag wird einzig von Pay-TV-Sender Sky übertragen. Die ARD-Audiothek, die Sportschau sowie die Fanradios beider Klubs bieten Audio-Alternativen an. Anstoß im BBBank Wildpark ist um 13.30 Uhr, Schiedsrichter ist Florian Heft.
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