Leeres Osternest

Trostlos, ideenlos, glücklos: Kleeblatt in Karlsruhe mit erneuter Niederlage - und zahlt Lehrgeld

Georgios Tsakiridis

Online-Redakteur

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20.04.2025, 15:35 Uhr
Die Fürther Spieler sind bedient.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Die Fürther Spieler sind bedient.

Der 30. Spieltag in Liga zwei am Ostersonntag: Der KSC hat weder mit dem Tabellenkeller noch mit dem Aufstiegsrennen wirklich etwas zu tun. Anders sieht es beim Kleeblatt aus: Die Gäste müssen den Blick nach unten richten, haben aber ein Polster von sieben Zählern auf den Relegationsrang und könnten sich mit einem Sieg wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschieden. Die Formkurve zeigt aber nach unten: Seit fünf Spielen haben die Mittelfranken nicht mehr gewonnen. Der KSC ist dagegen zwar zwei Spiele in Folge ungeschlagen, insgesamt verläuft die Saison für den Sport-Club aber trotzdem bitter: Zum Hinrunden-Ende standen die Karlsruher auf Rang zwei, waren mittendrin im Aufstiegsrennen. Gegen personell geschwächte Gastgeber schickt Jan Siewert dieselbe Startelf auf den Rasen wie zuletzt im Remis gegen Köln.

Das Gastspiel beginnt vielversprechend für die Fürther: Noel Futkeu nutzt in der ersten Minute eine Lücke in der KSC-Hintermannschaft. Einen langen Ball von Noah Loosli macht der Stürmer im Sechzehner fest, bekommt aus der Drehung aber nicht genügend Druck hinter den Ball. Weiß packt zu. Nach fünf Minuten melden auch die Karlsruher Ambitionen an. Conté steht im Strafraum frei und zieht Richtung langes Eck ab - schießt aber links vorbei. Der KSC steht kompakt in der eigenen Hälfte und lauert auf Konter. Das Kleeblatt läuft hoch an und ist in den ersten Minuten aktiver.

Futkeu vergibt

Nach 22 Minuten hat erneut Futkeu die beste Chance der Partie: Einen Heber von Itter hinter die Kette unterschätzt die KSC-Abwehr völlig, Weiß kommt nur halbherzig aus seinem Tor. Fürths Stürmer lässt den Ball aufkommen und lupft das Spielgerät mit Gefühl über den Keeper, trifft aber nur die Latte. Viel hin und her im Mittelfeld, wenig Spielstruktur: In dieser Phase ist spielerisch wenig geboten. Wenn es mal nach vorne geht, dann für das Kleeblatt. Eine gute halbe Stunde brauchen die Hausherren für ihre beste Chance. Wanitzek spielt einen Traumpass in den Lauf von Jensen. Der trifft den Ball sechs Meter vor dem Tor nicht richtig, Noll sichert die Kugel.

Kurz vor der Pause eine Schrecksekunde für die Gäste: KSC-Angreifer Farhat dringt in den Fürther Sechzehner ein, von hinten beackert Verteidiger Loosli den Youngster weiter, deswegen zeigt Referee Florian Heft auf den Punkt. Kurioserweise nimmt er die Entscheidung nach Kontaktaufnahme mit dem Videoschiedsrichter wieder zurück. Dann ist Pause nach einer insgesamt mauen ersten Hälfte. Das Kleeblatt kann sein leichtes Oberwasser nicht in eine Führung ummünzen. Jung kommt zur Pause für Loosli. Karlsruhe wird aktiver. Siewert reagiert nach einer Stunde und bringt Simon Asta für Marco John. Entlastung durch die Gäste: Eine Flanke von Jung senkt sich am zweiten Pfosten, wo Massimo zum Kopfball bereitsteht. Pinto Pedrosa eilt zurück und klärt in höchster Not, bevor Fürths Außenspieler einnicken kann.

Kleeblatt besser, Karlsruhe eiskalt

In der Schlussviertelstunde sind die Fürther besonders anfällig, kassierten mehr als die Hälfte aller Gegentreffer in der kritischen Phase - so auch im Wildpark. In Minute 75 ist die Fürther Defensive unsortiert, Schleusener vergibt noch im Eins-gegen-eins mit Noll. Direkt im Anschluss kommt die Kugel aber zu KSC-Kapitän Wanitzek. Der zieht mit Wucht in den Winkel ab - 0:1 aus Gästesicht. Wie reagiert das Kleeblatt? Srbeny kommt für Futkeu, Consbruch für Klaus. Den Gästen fehlt die zündende Idee, lange Bälle in den Sechzehner tragen keine Früchte gegen den soliden Abwehrblock der Hausherren. Dass der KSC noch die Chance aufs 2:0 liegen lässt, passt ins Bild. Dann ist Schluss. Das Kleeblatt wartet seit über fünf Jahren auf einen Auswärtssieg in Karlsruhe - und muss mindestens ein halbes weiteres Jahr warten. Viel wichtiger aber: Am Freitag empfängt das Kleeblatt zum vorletzten Heimspiel der Saison Aufsteiger Ulm - und muss dringend punkten, um den Klassenerhalt klarzumachen.

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