Hrgota trifft doppelt

VAR-Checks und vier Tore: Kleeblatt holt bei 2:2 in Düsseldorf einen Punkt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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14.8.2022, 15:34 Uhr
Tor fürs Kleeblatt: Branimir Hrgota traf per Elfmeter zum 2:2.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Tor fürs Kleeblatt: Branimir Hrgota traf per Elfmeter zum 2:2.

Vor 448 Tagen war die Freude groß in Fürth. Am 23. Mai 2021 drehte die Spielvereinigung gegen Fortuna Düsseldorf einen zweimaligen Rückstand, gewann mit 3:2 und stieg aufgrund dieses Erfolges in die erste Bundesliga auf. Seitdem wurde beim Kleeblatt allerdings nicht mehr viel gefeiert, nur in drei der folgenden 39 Pflichtspiele gingen die Fürther als Sieger vom Platz.

Knapp 15 Monate nach dem historischen Erfolg kreuzten sich die Wege der Spielvereinigung und der Fortuna mal wieder. Am Sonntagnachmittag war der Bundesliga-Absteiger in Düsseldorf zu Gast - und holte beim 2:2 (0:1) immerhin seinen dritten Punkt dieser Saison.

Zwei Änderungen in der Startelf

Fürths Trainer Marc Schneider baute seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen den Karlsruher SC (1:1) auf zwei Positionen um. Der 19 Jahre junge Oliver Fobassam durfte sein Startelf-Debüt feiern und für den verletzten Sebastian Griesbeck in der Innenverteidigung spielen, Tobias Raschl rückte für Armindo Sieb in die Mannschaft. In Sachen Formation änderte Schneider aber nichts - erneut begann das Kleeblatt in einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute, in dem Timothy Tillman den Zehner hinter den beiden Angreifern Branimir Hrgota und Ragnar Ache gab.

Bereits nach zwei Minuten kam das Kleeblatt erstmals vor das Düsseldorfer Tor, Ache aber verfehlte das Tor per Volley um mehrere Meter. Es sollte für lange Zeit die einzige Offensivaktion der Fürther bleiben, denen die Verunsicherung angesichts des schwierigen Saisonstarts anzumerken war.

Dafür wurde die Fortuna gefährlicher. Erst striff ein Kopfball von Jordy de Wjis nach einer Ecke nur knapp über die Latte (12.), dann klärte Haddadi in höchster Not vor Ginczek (16.). Nach einer knappen Viertelstunde ohne nennenswerte Aktionen setzte Düsseldorfs Nicolas Gavory einen Freistoß an den Außenpfosten des Fürther Tores, dann wurde es laut in der Arena neben der Messe.

Tillman vertändelte den Ball am gegnerischen Strafraum, ein paar Sekunden und einen weiten Ball später spielte sich die Fortuna in den Fürther Sechzehner. Dort brachte Fobassam den Düsseldorfer Angreifer Rouwen Hennings zu Fall: Elfmeter. Hennings schnappte sich den Ball, schoss zentral - und Andreas Linde konnte den Ball noch mit den Füßen abwehren. Beim Nachschuss traf der Düsseldorfer den Torhüter des Kleeblatts mit dem Knie im Gesicht, ehe er zum vermeintlichen 1:0 traf.

Linde blieb lange benommen liegen, mit jeder Minute wurden die Pfiffe von den Rängen lauter. Doch ein gut sichtbarer Cut in seinem Gesicht kündete von Hennings' Foul, weshalb der Treffer auch nicht zählte. Fünf Minuten darauf grätschte Ache auf der anderen Seite dem Düsseldorfer Torhüter den Ball vom Fuß, Raschl traf aus wenigen Metern zum 0:1. Doch auch diesem Treffer verweigerte Schiedsrichter Tobias Reichel die Anerkennung.

In der 43. Minute aber hatte Reichel nichts mehr einzuwenden gegen ein weiteres Fürther Tor. Christiansen fing einen Befreiungsschlag der Düsseldorfer ab, passte zu Green, der Hrgota in den Strafraum schickte. Der Kapitän blieb cool und hob den Ball zur Fürther Führung ins Tor. Das 1:0 zur Pause hätte den Fürthern neues Selbstvertrauen geben können, doch vor dem Wiederanpfiff musste die Mannschaft den nächsten Rückschlag verkraften.

Linde konnte nach dem Kopf-Treffer nicht mehr weiterspielen, für ihn kam Leon Schaffran zu seinem Zweitliga-Debüt. Dabei erlebte der Fürther Ersatztorhüter zunächst ruhige Minuten, weshalb die Pfiffe der Fortuna-Fans immer lauter wurden. Tillman ließ die Chance auf das 0:2 leichtfertig liegen (55.), die Strafe dafür gab es acht Minuten später. Bei einem Freistoß von Appelkamp verteidigte das Kleeblatt sehr schlecht, Kapitän Hoffman stieg am höchsten und traf zum Ausgleich - der nach kurzem VAR-Check dann auch zählte.

Fürths Trainer Schneider wechselte unterdessen zweimal und brachte mit Dickson Abiama (für Ache) und Oualid Mhamdi (für Green) zwei frische Spieler. Doch auch die konnten das 1:2 nicht verhindern. Nach einer Ecke köpfte Dawid Kownacki zum 2:1 ein (72.)., dann wurde es turbulent. Nur wenige Sekunden nach Abiamas erstem Versuch wurde der Fürther Angreifer im Strafraum gefoult. Nach (zu langem) Videostudium gab es Elfmeter für Fürth, den Hrgota verwandelte (78.).

In der Schlussphase probierte Düsseldorf alles, doch auch die sechsminütige Nachspielzeit überstand das Kleeblatt - und holte immerhin seinen dritten Punkt dieser Saison.

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