Ein Rückblick in Bildern
Veh, Möhlmann, Büskens, Leitl, Zorniger: Alle Trainer des Kleeblatts
23 Bilder 22.10.2024, 17:22 UhrArmin Veh (Juli 1996 bis Oktober 1997)
Wir schreiben das Jahr 1996, die SpVgg Greuther Fürth ist geboren. Nachdem die Fußball-Abteilung des TSV Vestenbergsgreuth der finanziell angeschlagenen SpVgg Fürth beitrat, tritt das Kleeblatt in der drittklassigen Regionalliga Süd an. Erster Trainer ist Armin Veh, der zuvor den Bayernligisten FC Augsburg betreute. In seiner ersten Saison steigt Veh mit der SpVgg als Tabellenzweiter in die 2. Bundesliga auf, muss aber nur wenige Monate später gehen: Nach dem Derby am 6. Oktober 1997 hat das Kleeblatt nur sechs Punkte aus den ersten neun Liga-Spielen - schlicht und einfach zu wenig, um in der 2. Liga bestehen zu können. © Günter B. Kögler
Benno Möhlmann (Oktober 1997 bis Oktober 2000)
Sein Nachfolger wird ein gewisser Benno Möhlmann, der zuvor den Hamburger SV und Braunschweig trainierte. Mit der Eintracht verpasste er zwei Jahre in Folge knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga, in Fürth soll er das sportlich angeschlagene Team wieder stabilisieren. Das gelingt gleich mit vier Siegen zum Einstand, das Kleeblatt hält 1997/98 komfortabel die Klasse. Danach etabliert Möhlmann Fürth in der 2. Liga, bis im Oktober 2000 eine Anfrage aus Bielefeld kommt. Der Trainer folgt dem Ruf der Arminia und verlässt Fürth. Die Suche nach einem Nachfolger beginnt ... © Hans-Joachim Winckler
Paul Hesselbach (Oktober 2000 bis November 2000)
... und ist relativ schnell beendet. Interimstrainer wird Paul Hesselbach, in diesem Foto hinter Ingo Walther und bis dato Co-Trainer, kann aber den positiven Trend seines Vorgängers nicht bestätigen. Unter seiner Führung lässt die SpVgg unnötig Punkte liegen und scheidet aus dem DFB-Pokal aus. © Hans-Joachim Winckler
Uwe Erkenbrecher (November 2000 bis August 2001)
Mit Uwe Erkenbrecher (re.) präsentiert das Kleeblatt dann eine langfristige Lösung. Der Delmenhorster macht einen guten Job, beendet die Saison 2000/01 mit der SpVgg auf Rang fünf. Nach dem vierten Spieltag, einem Sieg in Reutlingen, muss Erkenbrecher plötzlich gehen. "Wir haben in dieser Saison noch kein vernünftiges Spiel gemacht", sagt Kleeblatt-Boss Helmut Hack und entlässt den Trainer aufgrund fehlender sportlicher Perspektive. © Günter B. Kögler
Paul Hesselbach (August 2001 bis Oktober 2001)
Dessen Nachfolger kennt man in Fürth bereits. Wieder ist es Paul Hesselbach (li.), der übernimmt. Mit ihm läuft es sportlich gut, das Kleeblatt steht auf Platz vier in der Zweitliga-Tabelle, ehe es im Oktober 2001 im Abschlusstraining vor der Partie in Karlsruhe zum Streit kommt. Hesselbach und Kapitän Mirko Reichel geraten aneinander - und der Coach sucht das Weite. "Hesselbach ist einfach gegangen", sagt Helmut Hack nachher überrascht. © Hans-Joachim Winckler
Werner Dreßel (Oktober 2001)
Es übernimmt: Werner Dreßel, bisheriger Co-Trainer. Zumindest für ein Spiel, nämlich jenes, in dessen Vorfeld es überhaupt erst zum Streit kam. Die Spielvereinigung verliert beim KSC klar mit 2:4, wird von den Fans im Wildparkstadion mit Gesängen verhöhnt: "Ohne Trainer habt ihr keine Chance". Nach nur einem Spiel gibt Dreßel seinen Posten wieder ab. © Wolfgang Zink
Eugen Hach (Oktober 2001 bis November 2003)
Der Wunschkandidat ist er zwar nicht, aber nichtsdestotrotz tritt Eugen Hach - schon der dritte Fürther Trainer in der Saison 2001/02 - den schwierigen Posten in Fürth an. Hach wurde zuvor in Aachen entlassen, nachdem er den Brasilianer Franklin würgte. In Fürth geht es dem Pfälzer aber lange Zeit nicht an den Kragen, lange Zeit spielt die SpVgg unter Hach um den Aufstieg mit, muss sich aber sowohl 2001/02, als auch 2002/03 mit dem fünften Platz zufrieden geben. Dann verlässt Hach aber das Glück, Fürth startet schlecht in die Saison und muss sich nach unten orientieren. Im November 2003 dann die Trennung: "Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen. Dabei haben wir beide beschlossen, uns einvernehmlich zu trennen", erklärt Hach die Situation. © Wolfgang Zink
Werner Dreßel (November 2003 bis Dezember 2003)
Es folgt der zweite Anlauf für Werner Dreßel, der ihm diesmal besser gelingt. In Mainz gewinnt die Spielvereinigung mit 3:1, der vormalige Co-Trainer gibt seine Bewerbung auf den Chefposten ab, bis zur Winterpause darf er sich auch beweisen. Die Abstiegsgefahr ist aber weiterhin nicht gebannt, weshalb Dreßel kurz vor Jahresende wieder gehen muss. © Wolfgang Zink
Thomas Kost (Dezember 2003 bis Februar 2004)
Der Thronfolger wird ein weitestgehend Unbekannter. Thomas Kost war zuvor bereits als Trainer der Amateure in Fürth tätig, vor seiner Verpflichtung arbeitete er als Scout für Arsenal London. Nach vier Pflichtspielen wird aber klar: Der seinerzeit jüngste Trainer der 2. Bundesliga ist seiner Aufgabe nicht gewachsen. Er wird nach drei Niederlagen in vier Spielen entlassen. © Büttner
Benno Möhlmann (Februar 2004 bis Juni 2007)
Die Trennung von Thomas Kost löst bei Benno Möhlmann Unruhe aus. Der soll nämlich ein schlechtes Verhältnis zu Arminia-Geschäftsführer Ronald Kentsch haben, weshalb der freie Posten in Fürth zu seiner Vertragsauflösung bei der Arminia führt. Noch am selben Tag ist der Niedersachse der neue Mann am Ronhof und rettet die Spielvereinigung vor dem drohenden Abstieg. Danach orientiert Fürth sich wieder nach oben, wird 2004/05 und 2005/06 mal wieder Fünfter. Seinen auslaufenden Vertrag möchte er aber nicht verlängern: "Das Gesamtpaket des Vereins ist nicht aufstiegsreif", moniert Möhlmann. © Wolfgang Zink
Bruno Labbadia (Juli 2007 bis Mai 2008)
Schon im März ist klar, wer in Fürth künftig die Geschicke leitet: Bruno Labbadia, ein Ex-Profi, der zuvor drei Jahre lang erste Trainer-Erfahrungen in Darmstadt sammelte, wird Möhlmanns Nachfolger. Nach 19 Spielen steht Fürth auf einem Aufstiegsplatz und gilt nicht mehr nur als Geheimfavorit, im Februar 2008 folgt dann aber plötzlich ein Einbruch. In den letzten 14 Saisonspielen holt Fürth nur 17 Punkte und beendet die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz. Es folgt ein Angebot aus Leverkusen, das Labbadia nicht ausschlagen kann - das Kleeblatt ist also wieder ohne Trainer. © Hans-Joachim Winckler
Benno Möhlmann (Mai 2008 bis Dezember 2009)
Aller guten Dinge sind drei, oder? Einmal mehr stellt Helmut Hack Benno Möhlmann als neuen Trainer vor. Der wurde in Braunschweig nicht glücklich und stellte sein Amt zur Verfügung. Für Helmut Hack ist Möhlmann "erster Gedanke und die einzige Option", wie der Fürther Vereinsboss erklärt. Auch die dritte Amtszeit Möhlmanns beginnt vielversprechend, 2008/09 steht Fürth abermals vor dem großen Coup - dem Bundesliga-Aufstieg. Einmal mehr geht der Möhlmann-Elf im Endspurt aber die Puste aus, es reicht wieder nur für den fünften Tabellenplatz. Möhlmann hält sich 2009/10 noch bis zur Winterpause, das Kleeblatt ist aber akut abstiegsgefährdet. Kurz vor Weihnachten ist für den langjährigen Fürth-Coach Schluss: "So kann es nicht weitergehen. Wir müssen einen neuen Ansatz finden", wettert Hack. © Sportfoto Zink / WoZi
Mike Büskens (Dezember 2009 bis Februar 2013)
"Fürth ist für mich als noch relativ jungen Trainer eine gute Station", weiß Mike Büskens, als er im Dezember 2009 das Amt als Kleeblatt-Coach antritt. Er stabilisiert die Spielvereinigung und führt sie wieder an die Aufstiegsplätze heran. 2010/11 reicht es nur zu Platz vier, im Jahr darauf folgt aber der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte: Unter Büskens wird das Kleeblatt Zweitliga-Meister und steigt 2012 in die Bundesliga auf. Dort hat es Fürth aber erwartet schwer, nach einer Niederlage in Düsseldorf muss auch der Aufstiegstrainer der "Unaufsteigbaren" gehen - denn auch vergangene Erfolge schützen nicht vor den normalen Mechanismen des Profifußballs. © Hans-Joachim Winckler
Ludwig Preis (Februar 2013 bis März 2013)
Die Interimslösung heißt Ludwig Preis, der bis dato die U23 trainierte. In den drei Spielen in denen der inzwischen verstorbene Preis die Spielvereinigung auf den Platz schickt, holt Fürth immerhin zwei Punkte. © Sportfoto Zink / JüRa
Frank Kramer (März 2013 bis Februar 2015)
Helmut Hack schickt einen Altbekannten, den in der Bundesliga trotzdem kaum jemand kennt, ins Rennen: Frank Kramer soll die Saison mit Würde beenden und dann den Neuanfang in der 2. Liga starten. Kramer kommt von der U23 Hoffenheims, war von 2004 bis 2011 in verschiedenen Funktionen bei der Spielvereinigung tätig. Den Abstieg kann er natürlich nicht verhindern, im Unterhaus sorgt Fürth unter Kramer aber wieder für Furore. Lange spielen die Weiß-Grünen um den direkten Aufstieg mit, landen als Dritter in der Relegation. Dort entscheidet die Auswärtstorregel, weshalb der Hamburger SV nach zwei Unentschieden in der Bundesliga bleibt. Danach ist die Luft raus, der dreifache deutsche Meister steckt 2014/15 im unteren Mittelfeld fest, weshalb Kramer im Februar 2015 seinen Hut nehmen muss. © Sportfoto Zink / WoZi
Mike Büskens (Februar 2015 bis Mai 2015)
Nein, nicht Benno Möhlmann, sondern ein anderer Erfolgstrainer tritt dann seine zweite Amtszeit in Fürth an: Mike Büskens kehrt nach einem glücklosen Intermezzo in Düsseldorf nach Franken zurück. Diesmal bleibt auch bei Büskens der Erfolg aus, das Kleeblatt beendet die Saison nach langer Abstiegsgefahr auf dem 14. Tabellenrang - nur einen Punkt von Platz 17 entfernt. Zum Saisonende geht Büskens, dessen Vertrag ohnehin ausgelaufen wäre. © Sportfoto Zink / WoZi
Stefan Ruthenbeck (Juni 2015 bis November 2016)
Mit Stefan Ruthenbeck hat Helmut Hack aber gleich den nächsten Hoffnungsträger anzubieten. Mit einer interessanten Vita kommt der gebürtige Kölner vom VfR Aalen, wo er bewies, dass er aus wenig viel machen kann - genau das sucht Helmut Hack. Nach Anlaufschwierigkeiten im ersten Jahr, in dem Fürth nur auf dem neunten Tabellenplatz landet, will Ruthenbeck 2016/17 oben angreifen. Nach 13 Spieltagen ist dann aber auch die Amtszeit des ehemaligen Abwehrspielers vorbei: Wieder einmal eher in Abstiegsgefahr steckend als von Aufstiegshoffnungen beflügelt zieht Helmut Hack nach einer Niederlage in Dresden die Reißleine. © Hans-Joachim Winckler
Janos Radoki (November 2016 bis August 2017)
Stallgeruch scheint bei der SpVgg Greuther Fürth inzwischen nicht nur erwünscht, sondern ein Stück weit auch Einstellungsvoraussetzung zu sein. Mit Janos Radoki übernimmt im November 2016 ein ehemaliger Kleeblatt-Spieler, der später die Fürther A-Jugend trainierte. Zu Beginn scheint es zu passen: Auch, wenn die Spielvereinigung desöfteren Rumpelfußball anbietet, stimmen die Ergebnisse. Im gesicherten Mittelfeld des Tableaus beendet Radoki seine erste Saison als Cheftrainer, sogar vor dem großen Lokalrivalen aus Nürnberg. 2017/18 soll es genau so weitergehen - tut es aber nicht. Nun bleiben auch die Ergebnisse aus, nach vier Pleiten zum Saisonstart und einem Aufstand der Spieler im Kader trennt sich Fürth von seinem vormaligen Hoffnungsträger. © Sportfoto Zink / WoZi
Mirko Dickhaut (August 2017 bis September 2017)
Als Interimstrainer übernimmt zunächst Mirko Dickhaut - "bis auf Weiteres", wie es heißt. Einen Nachfolger suchen Helmut Hack und Co. natürlich trotzdem, jemanden, der das Fürther Schiff wieder auf Kurs bringt und auch langfristig eine Option ist. Und kurz darauf... © Sportfoto Zink / WoZi
Damir Buric (September 2017 bis Februar 2019)
... zaubern die Verantwortlichen mit Damir Buric eine überraschende Lösung aus dem Hut. Der Kroate verbringt als Spieler längere Zeit beim SC Freiburg, als Trainer ist Buric in Deutschland vor seinem Engagement beim Kleeblatt ein nahezu unbeschriebenes Blatt, er ist lediglich als Co-Trainer in Leverkusen und Bremen tätig. Seine ersten Sporen als Chefcoach verdient sich Buric in Kroatien beim HNK Hajduk Split und in Österreich beim FC Admira Wacker, von wo Buric nach Fürth wechselt. Dort trennen sich nach der 6:0-Schmach gegen Paderborn jedoch die Wege wieder. © Sportfoto Zink / WoZi
Stefan Leitl (Februar 2019 bis Mai 2022)
Nach dem Buric-Experiment soll es dann wieder ein Trainer richten, der etwas mehr Erfahrung im deutschen Profifußball hat: Stefan Leitl. Der gebürtige Münchner war als Spieler unter anderem für den 1. FC Nürnberg und den FC Ingolstadt aktiv, bei letzterem bekam er 2017 die Chance, sich auch als Trainer zu beweisen. In nur eineinhalb Jahren formte Leitl aus einem verunsicherten Team einen Bundesliga-Aufsteiger, der sich in der neuen Umgebung aber sehr schwertat. Ende April 2022 wurde bekannt, dass Leitl sich zur neuen Saison Hannover 96 anschließt. © Sportfoto Zink / WoZi
Marc Schneider (Mai 2022 bis Oktober 2022)
In die Fußstapfen des Fürther Auf-und-Abstiegstrainers tritt im Mai Marc Schneider, ein in Deutschland eigentlich nur Branchenkennern bekannter Schweizer. Die wieder im Unterhaus gelandete Spielvereinigung bekommt der einstige Erfolgscoach des FC Thun aber nicht in die Erfolgsspur zurück. Nach einem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Sieg aus 13 Pflichtspielen ist Schneiders Uhr beim Kleeblatt im Oktober 2022 schon wieder abgelaufen. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Alexander Zorniger (Oktober 2022 bis 22. Oktober 2024)
Als Nachfolger Schneiders setzt das Kleeblatt auf einen erfahrenen Mann. Alexander Zorniger hatte vor seinem Engagement in Fürth erfolgreich in Dänemark und Zypern gearbeitet, war bei Apollon Limassol aber im August 2022 entlassen worden. Mit dem Kleeblatt landet er in seiner ersten Saison nach starke Hin- und schwacher Rückrunde auf Rang 8, auch in der Saison 2023/24 steht am Ende der achte Platz. Im Oktober 2024, zwei Tage nach einer denkwürdigen 0:4-Klatsche im Frankenderby gegen den Erzrivalen 1. FC Nürnberg, ist Schluss für Zorniger und für Sportchef Rachid Azzouzi. © Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink