20-jähriger U-Nationalspieler
Verstärkung für die linke Seite: Kleeblatt leiht Hoffenheims Marco John aus
26.8.2022, 16:38 UhrLinksverteidiger beim Kleeblatt haben ein Problem: David Raum. Seit dem kometenhaften Aufstieg des Eigengewächses werden all seine Nachfolger, wenn auch nur unterbewusst, an der Intensität und Klasse ihres Vorgängers gemessen, der bald mit dem Leipziger Brause-Team in der Champions League spielen wird. Das ist natürlich unfair, weil Raum im Aufstiegsjahr derart überragte, dass er schnell zu gut wurde für die Spielvereinigung.
Für die verteidigt inzwischen meist Luca Itter links hinten, den Geschäftsführer Rachid Azzouzi im Frühsommer für eine sechsstellige Summe fest aus Freiburg verpflichtete. Doch abgeschlossen waren die Planungen für die Position damit noch nicht - auch, weil die Verantwortlichen Jetro Willems eher nicht auf der Position sahen, auf der er in der Bundesliga immer wieder spielte.
Also testete das Kleeblatt im Trainingslager den 19-jährigen Franzosen Enzo El Fattahi, der sogar in drei Testspielen randurfte, dann aber doch nicht für gut genug befunden wurde. In den vergangenen Monaten hatte Itter also keinen Herausforderer auf seiner Position, weil der neue Trainer Marc Schneider offenbar nicht viel von Jetro Willems hielt (und hält). Nach Informationen dieser Redaktion will die Spielvereinigung den 28-Jährigen, der in den letzten Spielen keine Sekunde mehr mitwirken durfte, in dieser Transferperiode unbedingt noch abgeben.
Stattdessen soll mit Marco John ein 20 Jahre junges Talent der TSG Hoffenheim Druck auf Itter machen. Das Kleeblatt leiht den Junioren-Nationalspieler für ein Jahr vom Bundesligisten aus, wie der Verein bekanntgab. "Marco ist ein fußballerisch sehr gut ausgebildeter Spieler, der schon auf einige Einsätze in der Bundesliga kommt und beim DFB von der U15 bis zur U21 alle Auswahlteams durchlaufen hat - und noch immer durchläuft", ließ Azzouzi ausrichten. "Durch seine Verpflichtung ergeben sich für uns weitere Optionen im Kader."
John könne auf der linken Abwehrseite, aber auch im Mittelfeld spielen, wo die Fürther bislang kaum Personal für den Flügel haben. "Wir erhalten mit ihm noch mehr Flexibilität und Offensivdrang – und er bei uns ein Umfeld, in dem er sich weiterentwickeln und wieder auf das Niveau, auf dem er sich bereits behauptet hat, kommen kann", kommentierte Trainer Marc Schneider anlässlich des Transfers.
In der Rückrunde der Saison 2020/2021 war John tatsächlich im Hoffenheimer 3-5-2 Stammspieler auf der linken Seite, dann aber bremsten ihn eine offenbar hartnäckige Schulterverletzung sowie eine Corona-Infektion lange aus, sodass er in der vergangenen Saison nur 40 Minuten in der Bundesliga und immerhin 500 in der Regionalliga spielen konnte. In Fürth will er jetzt zu alter Stärke zurückfinden, "die Verantwortlichen haben in den Gesprächen dafür gesorgt, dass mir die Entscheidung für die Spielvereinigung leichtgefallen ist", so John in einer Mitteilung.
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