Jubel im Ronhof

Wichtiger Heimsieg: Kleeblatt gewinnt 4:0 gegen den VfL Osnabrück

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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27.10.2023, 20:33 Uhr
3:0 fürs Kleeblatt: Dickson Abiama (links) traf kurz nach seiner Einwechslung.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink 3:0 fürs Kleeblatt: Dickson Abiama (links) traf kurz nach seiner Einwechslung.

Als der VfL Osnabrück zum letzten Mal im Ronhof vorbeischaute, da begann für das Kleeblatt etwas Großes. Die 3000 Zuschauer, die nach vielen Monaten der Geisterspiele erstmals wieder ins Stadion durften, sahen im September 2020 zwar nur ein 1:1, der dominante Auftritt der Spielvereinigung aber machte Hoffnung auf mehr. Acht Monate und viele Geisterspiele später feierte ganz Fürth den Aufstieg in die Bundesliga, in der die Menschen aber nur noch selten feiern durften.

Drei Jahre später trafen sich das Kleeblatt und der VfL wieder im Ronhof, etwas Großes erwartet dieser Tage kaum jemand von beiden Vereinen. Dieses Freitagabendspiel zum Auftakt des elften Spieltags war dennoch ein sehr wichtiges für alle Beteiligten - mit dem besseren Ende für die Fürther, die mit dem 4:0 (1:0) den Abstand auf den VfL und damit auf den ersten Abstiegsplatz auf neun Punkte ausbauten.

SpVgg Greuther Fürth: Zwei Änderungen in der Startelf

Eine Woche nach dem 0:2 in Hamburg veränderte Alexander Zorniger seine Startelf auf zwei Positionen. Gideon Jung rückte für Maximilian Dietz in die Innenverteidigung, im Angriff sollte Armindo Sieb anstelle von Dickson Abiama für Gefahr sorgen. Die entstand trotz zwei früher Eckbälle zunächst aber nicht, Tim Lemperle näherte sich in der elften Minute mit einem Kopfball erstmals dem Osnabrücker Tor an. Nach zwei weiteren Annäherungsversuchen über rechts lag Simon Asta plötzlich im Strafraum am Boden (20.).

Der Osnabrücker Dave Gnaase hatte den heraneilenden Fürther Rechtsverteidiger tatsächlich am Fuß getroffen, Schiedsrichter Robin Braun zeigte auf den Punkt - und blieb auch nach VAR-Überprüfung dabei. Doch dann geschah dasselbe wie vor sechs Tagen in Hamburg: Branimir Hrgota schnappte sich den Ball, versuchte den Torhüter zu verladen, schoss flach in die linke Ecke - wohin aber auch Lennart Grill sprang und den Elfmeter abwehren konnte (22.).

Auf der anderen Seite des Feldes verteidigten die Fürther alle Osnabrücker Angriffsversuche sehr souverän, der einzige Schuss von Gnaase (28.) war kein Problem für Jonas Urbig. Abgesehen von einem Kopfball von Damian Michalski gelang der Spielvereinigung offensiv nun aber auch nicht mehr - bis der unglückliche Gnaase Julian Green knapp 20 Meter vor dem Tor foulte. Green legte sich den Ball in der 45. Minute zurecht und traf ihn perfekt, sodass er links oben im Winkel einschlug: 1:0 fürs Kleeblatt.

Der zweite Durchgang begann mit einem kurzen Schreck: Bei der bekannten Fürther "Anstoßvariante" schoss Torhüter Urbig einen Osnabrücker an, konnte aber mit einem Sprint noch in höchster Not retten. Zwei Minuten darauf war das schon wieder vergessen: Hrgota spielte den mitgelaufenen Jung im Strafraum an, der Verteidiger ließ den Ball prallen, sodass ihn Sieb, abgefälscht vom erneut unglücklichen Gnaase, zum 2:0 ins Tor schieben konnte (47.).

Auch danach war das Kleeblatt die klar bessere Mannschaft und erspielte sich mehrere Ecken, über einen weiteren Treffer durften die lediglich 9978 Zuschauer im Ronhof aber nicht jubeln. Nach einer Stunde strebte der Osnabrücker Erik Engelhardt plötzlich alleine auf das Fürther Tor zu, Gideon Jung holte ihn allerdings noch ein und grätschte dem Ex-Nürnberger den Ball vom Fuß. Bei der Rettungstat verletzte sich der Verteidiger offenbar am Knie, machte zunächst weiter, musste dann aber in der 64. Minute vom Platz.

Für ihn kam Maximilian Dietz, zudem ersetzte Dickson Abiama Torschütze Sieb. Zehn Minuten später entschied das Kleeblatt das Spiel: Hrgota setzte nach einem Ballverlust gut danach, sah im Strafraum den freien Abiama, der zum 3:0 traf. Direkt danach ging der Kapitän unter Applaus der Fans für Dennis Srbeny vom Rasen - und sah nur eine Minute später das 4:0. Der starke Abiama entwischte seinem Gegenspieler auf der rechten Seite und sah den mitgelaufenen Lemperle, der aus 16 Metern sehenswert ins Tor traf.

In der letzten Viertelstunde geschah nicht mehr viel. Die Osnabrücker konnten und wollten nicht mehr, die Fürther genossen es, sich etwas auszuruhen, ließen den Ball laufen - und durften um kurz vor Halb Neun jubeln. Mit dem 4:0 springt das Kleeblatt für eine Nacht auf Platz sieben der Tabelle - und darf nun erst einmal tief durchatmen.

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