17-Jähriger muss pausieren
Wieder eine Bänderverletzung: Talent Sidney Raebiger fehlt dem Kleeblatt erneut
11.12.2022, 11:00 UhrWer am späten Freitagnachmittag an der Paul-Gossen-Straße vorbeischaute, der musste schon befürchten, dem Kleeblatt seien die Spieler ausgegangen. Auf dem Sportplatz des ATSV Erlangen wärmten sich nur die Fürther auf, die beim Test gegen den Bayernligisten auch starten durften, der Blick auf den Aufstellungszettel verriet allerdings, dass da wohl noch eine zweite Mannschaft nachkommen dürfte.
Angeführt von Kapitän Branimir Hrgota schlich die Mitte der ersten Halbzeit an den Zuschauern entlang in die Kabine - und ließ dem einen Tor von Dickson Abiama im weiteren Spielverlauf noch drei weitere folgen. Nach 90 sehr kalten Minuten stand dank der Treffer von Marco Meyerhöfer, Hrgota und Afimico Pululu ein 4:2 fürs Kleeblatt auf der Anzeigetafel, "es war über lange Zeit ein gutes Niveau von uns", befand der zufriedene Alexander Zorniger.
Selbst über die zwei Gegentore gegen den Fünftligisten konnte der Trainer hinwegsehen, wenngleich sich seine Spieler vor allem beim 1:2 weniger geschickt anstellten. "Wir haben defensiv wenig zugelassen, waren aggressiv und hatten hohe Balleroberungen", schwärmte Zorniger. Zudem hätte sich seine Mannschaft "extrem viele Chancen herausgespielt, das war sehr gut" - wenngleich sich vor allem im ersten Durchgang zeigte, dass den Fürthern ein treffsicherer Stürmer gut täte.
Dickson Abiama und Armindo Sieb vergaben da einige gute Chancen, sodass es insgesamt "nur" vier Tore wurden. Dennoch war es insgesamt ein seriöser Auftritt des Kleeblatts, das während beider Halbzeiten vom zuletzt gespielten 3-4-1-2 auch wieder auf das im Aufstiegsjahr so erfolgreiche 4-4-2 mit Mittelfeldraute umstellte, um künftig variabler Fußball spielen zu können. Nach dem Formationswechsel "hat mir die Kompaktheit nicht mehr so gefallen", kritisierte der Trainer, "das müssen wir besser hinkriegen."
Seufert auf der Außenbahn
Auffällig war, dass Zorniger Nils Seufert in neuer Rolle ausprobierte. Der 25-Jährige, der in den vergangenen eineinhalb Jahren kaum spielte, übernahm die linke Außenbahn, "Nils muss seine läuferische Qualität, die er zweifelsohne hat, noch mehr einsetzen", erklärte der Trainer. "Er muss irgendeine Waffe haben, die ihn befähigt, dass er in dieser hochbegabten Truppe mitspielt." Das tat er bei der Premiere dann nicht so, wie es sich Zorniger vorstellte, "er hat die Schiene nicht so gehalten wie es Johnny, Marco (Meyerhöfer) oder Simon (Asta) machen."
Dieser Johnny, besser bekannt als Marco John, darf sich derzeit noch ein bisschen erholen und fehlte auch am Freitag in Erlangen. "Wir müssen ihn etwas rausnehmen, weil er wegen der U20-Nationalmannschaft auch eine Woche weniger Pause gehabt hat", so Zorniger. "Unser Ziel ist, möglichst alle Spieler ohne Verletzungen durch die Vorbereitung zu bringen." Das ist aber bereits nach einer Woche nicht gelungen, wie der Trainer nach dem Testspiel erzählte.
Demnach hat sich der 17 Jahre junge Sidney Raebiger, der bereits im Herbst mit einer Bänderverletzung ausgefallen war, erneut verletzt. Das Toptalent hatte sich gerade wieder herangekämpft und wollte die erste Vorbereitung unter Alexander Zorniger nach dem schwierigen ersten Halbjahr mit nur fünf gespielten Minuten für einen Neustart nutzen. Wie man hört, ist ein Band im Fuß angerissen, "er ist relativ glimpflich davon gekommen", sagt Zorniger.
Im neuen Jahr wird Raebiger also seinen zweiten Neustart wagen müssen - genauso wie Jeremy Dudziak, der am Freitagabend erneut angeschlagen pausieren musste. "Er hat ein paar Probleme wegen einer alten Verletzung", so Zorniger. Ragnar Ache, Simon Asta und Timothy Tillman fehlten derweil krank und sollen demnächst wieder einsteigen.
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