Auftakt am Sonntag
Zorniger gewohnt selbstbewusst: So will das Kleeblatt gegen Paderborn erfolgreich sein
28.7.2023, 15:15 UhrDie Rückkehr ins Hamsterrad schien Alexander Zorniger Spaß zu machen. Knapp zwei Monate nach seiner letzten Pressekonferenz nahm der Trainer des Kleeblatts am Freitagnachmittag wieder auf seinem Stuhl in der Haupttribüne des Ronhofs Platz, um über die zurückliegenden Wochen, vor allem aber natürlich über das erste Heimspiel der neuen Saison am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den SC Paderborn zu sprechen.
Veranstaltungen wie diese gehören zum Alltag eines Trainers, vor und nach jedem Spieltag sollen die Verantwortlichen auf mal mehr, mal weniger kluge Fragen antworten - nimmt man den DFB-Pokal dazu, sitzt ein Trainer also mindestens 70-mal pro Jahr vor weitgehend denselben Gesichtern. Da kann man sich schon mal wie im "Hamsterrad" vorkommen, von dem Zorniger einführend sprach - wohlwissend, dass er da nicht nur mit zwei Journalisten zu tun hat, sondern auch beobachtet wird von vielen Fans vor dem Laptop oder Smartphone, für die Pressekonferenzen längst zum Alltag gehören.
SpVgg Greuther Fürth: Zorniger will die richtige Balance
Die erste der neuen Saison nutzte der 55-Jährige deshalb auch dazu, um zu Beginn das meist diskutierte Thema vor dem Saisonstart aufzugreifen: die Defensive. 13 Gegentore hatte seine Mannschaft ja in den letzten vier Testspielen der Vorbereitung kassiert, weshalb mancher Fan etwas skeptisch auf den Saisonstart blickt. Zorniger kann das natürlich verstehen, "ich sehe das aber differenziert", sagte er. Ein ehemaliger Weggefährte "hat mal gesagt: Die Vorbereitungsphase ist für Spieler und Trainer, nicht für Presse und Fans."
Für ihn und seine Kollegen im Trainerteam sei es wichtig, "dass wir uns in der Vorbereitung von irgendwelchen Eindrücken lösen und mehr das große Ganze sehen", betonte er. "Ich bin überzeugt, dass wir körperlich in einem sehr gutem Zustand sind, zudem sind wir immer in der Lage, Tore zu schießen. Jetzt kommt es darauf an, dass wir eine gute Balance hinkriegen." Für die brauche es "Verantwortungsbewusstsein" und "dass jeder weiß, wo er sich gerade auf dem Platz befindet" - in der Defensive muss die Risikoabwägung schließlich eine andere sein als vor dem gegnerischen Tor.
Rund um den Verein hat Zorniger ein "gewisses Vertrauen" und eine "gewisse Euphorie" ausgemacht, am Sonntag gelte es "ab der ersten Sekunde, schon ab dem Warmmachen, unsere Fans ins Boot zu holen und die Runde so zu starten, wie wir die letzte aufgehört haben". Zum Abschluss gewann das Kleeblatt ja 4:0 gegen Aufsteiger Darmstadt, auch in dieser Saison sei die zweite Liga eine "hochattraktive Geschichte", so Zorniger, "wir wollen mit hochattraktivem Fußball dazu beitragen".
Max Kruse? Lars Stindl? Robert Wagner!
Mit Max Kruse, der sich Paderborn angeschlossen hat, kommt am Sonntag ein großer Name in den Ronhof, auch Marcel Halstenberg (Hannover) und Lars Stindl (Karlsruhe) spielten zuletzt auf gehobenem Bundesliga-Niveau. Zorniger aber gibt sich gewohnt selbstbewusst. "Ich glaube", sagt er, "dass wir Spieler bei uns haben, die im Laufe der Runde dem ein oder anderen, auf dem gerade der Fokus liegt, den Rang ablaufen werden."
Den jungen Robert Wagner, der im Mittelfeld neben Julian Green starten wird, zählt er genauso dazu wie seine hochkarätig besetzte Offensive aus Dennis Srbeny, Lukas Petkov, Armindo Sieb und Tim Lemperle. "Es hat sich rauskristallisiert, dass alle vier uns richtig weiterbringen können", sagt Zorniger, der "wenig Möglichkeiten" sieht, "dass bei uns ein Stürmer 90 Minuten durchspielt, weil die Qualität, die wir auf der Bank haben, so hoch ist." Wie im Hamsterrad muss sich also keiner fühlen.
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