Sieb, Abiama und Green treffen
Zweiter Test, zweiter Sieg: Kleeblatt gewinnt auch beim FC Ingolstadt
15.12.2022, 18:02 UhrWie groß die Unterschiede zwischen zweiter und dritter Liga bisweilen sind, sah man Anfang Juli. Da trafen sich das Kleeblatt und der FC Ingolstadt auf halber Strecke bei der TSG 08 Roth. Beim 3:1 wirkten die Fürther wie eine Mannschaft, die der Abstieg aus der Bundesliga nicht allzu lange zu beschäftigen schien. Über 90 Minuten hinweg waren sie dem ersatzgeschwächten FCI überlegen - so überlegen, wie sie während der Hinrunde kaum einem Gegner mehr waren.
Am Donnerstagnachmittag trafen sich beide Mannschaften, wie in fast jeder Vorbereitung der vergangenen Jahre, wieder. Diesmal auf dem dank Rasenheizung bespielbaren Trainingsplatz des FC Ingolstadt, der sich nach 31 Punkten aus 17 Spielen als Tabellenvierter der dritten Liga berechtigte Hoffnungen machen darf, in der kommenden Saison in derselben Liga wie das Kleeblatt zu spielen.
Doch auch diesmal waren die Unterschiede zwischen zweiter und dritter Liga zu sehen. Das Kleeblatt, das zur Pause komplett durchwechselte, war die klar bessere Mannschaft und gewann am Ende verdient mit 3:1 (1:1).
Fürths Trainer Alexander Zorniger probierte erneut einiges aus und ließ seine Mannschaft wieder im 3-4-1-2 beginnen. Vor Torhüter Lasse Schulz verteidigten U23-Kapitän Maximilian Dietz, Damian Michalski und Luca Itter, die Außenpositionen übernahmen Marco Meyerhöfer (rechts) und Timothy Tillman (links). Sebastian Griesbeck durfte mal wieder im Mittelfeld ran und teilte sich teilweise mit Tobias Raschl die Doppel-Sechs.
Insgesamt agierten die Fürther sehr variabel - mit Nils Seufert in sehr offensiver Position. Die erste große Chance der Partie hatten die Ingolstädter, Schulz rettete bei einem Konter aber stark gegen David Kopacz (3. Minute). Afimico Pululu schoss kurz darauf auf Zuspiel seines Sturmpartners Armindo Sieb knapp vorbei, weitere Chancen erarbeitete sich das überlegene Kleeblatt zunächst aber nicht.
Justin Butler prüfte Schulz nach 22 Minuten aus der Distanz, dann stellte das Kleeblatt auf ein 4-4-2 mit Mittelfeldraute um. Griesbeck rückte in die Innenverteidigung, Dietz übernahm die alleinige Sechs, Tobias Raschl die rechte, Tillman die linke Acht, Seufert die Zehn hinter den beiden Angreifern. Nach einem hohen Ballgewinn am gegnerischen Sechzehner traf Seufert zur Führung, stand beim Zuspiel von Sieb aber im Abseits (28.).
In der Viertelstunde vor der Pause kam das Kleeblatt zu weiteren Möglichkeiten. Seufert versuchte es per Volley (33.), Tillman wurde mehrfach geblockt, Siebs Kopfball ging deutlich drüber (38.), dann schickte Raschl Sieb mit der Hacke in Richtung Tor, doch der junge Angreifer schoss den Ex-Fürther Marius Funk freistehend an (41.). Dann aber belohnten sich die Gäste: Sieb wurde von der Grundlinie bedient, seinen Schuss lenkte ein Ingolstädter ins eigene Tor. Doch nur Sekunden später lag der Ball im Fürther Tor, weil die Defensive Butler kurz aus den Augen verlor.
Zur Pause wechselte das Kleeblatt komplett durch. Den zweiten Durchgang ging das Kleeblatt ebenfalls in einem 3-4-1-2 an - mit U19-Kapitän Philipp Müller als Teil der Dreierkette, in der er an der Seite der erfahrenen Oussama Haddadi und Gideon Jung verteidigen sollte. Auch mit dieser Aufstellung waren die Fürther deutlich besser - und gingen in der 54. Minute in Führung. Julian Green verwandelte einen Elfmeter nach Foul an Branimir Hrgota. Schiedsrichter Assad Nouhoum ließ den Strafstoß aber wiederholen - und diesmal schoss Green links am Tor vorbei.
Nach einer Stunde wechselten die Ingolstädter munter durch, für die letzte Viertelstunde stellte das Kleeblatt erneut auf die Raute um - und belohnte sich mit zwei weiteren Treffern. Erst wurde Branimir Hrgota in die Tiefe geschickt und bediente Dickson Abiama, der am zweiten Pfosten nur noch einschieben musste (80.). Auf der anderen Seite rettete Schaffran das 2:1 stark gegen David Udogu, in der Schlussminute flankte Simon Asta auf Julian Green, der sogar noch auf 3:1 erhöhte.
"Es war keine perfekte Woche. Wir konnten zwar viel im physischen Bereich arbeiten, aber nicht so, wie wir wollten, weil wir nicht auf den Platz konnten", sagte Zorniger nach dem Schlusspfiff. "Vielleicht hatten die Jungs deshalb so viel Bock, zu kicken." Wie schon beim 4:2 in Erlangen "hatten wir ein Halbzeit-Team, das extrem viel nach vorne kreiert, aber auch hinten viel zugelassen hat. Diesmal war es das der zweiten Halbzeit. Insgesamt haben wir die zweite Halbzeit aber deutlich besser kontrolliert als die erste Halbzeit."
Fürth (1. Halbzeit): Schulz; Dietz, Michalski, Itter - Meyerhöfer, Griesbeck, Raschl, Tillman - Seufert - Pululu, Sieb.
Fürth (2. Halbzeit): Schaffran; Müller, Jung, Haddadi - Asta, Christiansen, Angleberger, Mhamdi - Green - Abiama, Hrgota.
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