SpVgg Greuther Fürth trennt sich von Trainer Ruthenbeck
21.11.2016, 19:45 UhrAls Hoffnungsträger kam Stefan Ruthenbeck einst vom VfR Aalen zum Kleeblatt nach Fürth. Das war im Sommer 2015, Ex-Aufstiegscoach Mike Büskens hatte dem Sportpark Ronhof nach seiner zweiten Amtszeit gerade den Rücken gekehrt und der Neue sollte es nun richten. Doch jetzt, im Spätherbst 2016, nimmt das Engagement des 44-Jährigen ein abruptes Ende. Wie die Spielvereinigung mitteilte, habe man sich mit Ruthenbeck "auf eine vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit verständigt".
Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen dem Coach und den sportlich Verantwortlichen des Kleeblatts. Denn Redebedarf war nach der ernüchternden 1:2-Niederlage vom Sonntag in Dresden genügend vorhanden. Nicht erst seit diesem neuerlichen Nackenschlag hatte Stefan Ruthenbeck um seinen Job fürchten müssen. Bereits in den Wochen zuvor hatten Manager Ramazan Yildirim und Präsident Helmut Hack klare Aussagen zur Zukunft des Trainers gemieden.
Möglicherweise war es diese Hinhaltetaktik, die Ruthenbeck letztlich dazu bewogen hatte, seinen zum 30. Juni 2017 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern zu wollen. Darüber habe der 44-Jährige, so der Verein, die Verantwortlichen in dem Gespräch am Montag informiert. Darum, und weil man sich einig war, dass es das Beste sei, "wenn es einen neuen Impuls gibt", habe man sich zur sofortigen Trennung entschlossen. Dies gelte auch für Co-Trainer Michael Schiele, teilte die Spielvereinigung mit.
Mit einer mageren Punkteausbeute von 14 Punkten aus 13 Partien dümpelt das Kleeblatt auf Rang 13 des Zweitligatableaus herum, von den Abstiegsrängen lediglich alarmierende drei Zähler entfernt. "Unsere Situation ist kritisch und erfordert es, dass wir uns mit den Problemen auseinandersetzen und das haben wir gemacht", erklärte Ramazan Yildirim, Direktor Profifußball. Auch Präsident Helmut Hack macht die Entwicklung der letzten Monate "große Sorgen. Bei unseren Entscheidungen geht es alleine um den Verein. Unabhängig davon danken wir Stefan Ruthenbeck und Michael Schiele für ihren Einsatz", so der Präsident.
Das Amt des Cheftrainers übernimmt "mindestens bis zur Winterpause", so der Verein, Janos Radoki, bislang U19-Trainer beim Kleeblatt. Der frühere Profi - unter anderem beim FC Augsburg, der SpVgg Greuther Fürth und dem SSV Ulm - besitzt die Fußballlehrerlizenz und betreute seit Januar 2013 die A-Jugend der Spielvereinigung.
„Janos hat in den letzten Jahren gute Arbeit in der U19 geleistet und wir trauen ihm zu, an den richtigen Stellschrauben zu drehen“, so Sportdirektor Yildirim.
Radoki wird am Dienstagvormittag (11 Uhr) seine erste Trainingseinheit leiten. „Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen und bin voller Tatendrang. Wir werden gemeinsam mit der Mannschaft hart dafür arbeiten, dass wir die Spielvereinigung zurück in die Erfolgsspur bringen“, so der gebürtige Ungar. Als Co-Trainer wird ihm Mirko Dickhaut zur Seite stehen, der zuletzt die 2. Mannschaft des SC Paderborn coachte und von 2013 bis 2015 bereits als Co-Trainer im Ronhof aktiv war.
Viel Zeit bleibt dem Duo nicht bis zum ersten Pflichtspiel: Schon am Freitag steht zum Auftakt des 14. Zweitliga-Spieltags das brisante Heimspiel gegen den Tabellen-15. Arminia Bielefeld an.
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