Steins Radballer sind in Feierlaune

24.10.2018, 13:43 Uhr
Steins Radballer sind in Feierlaune

© Foto: Andreas Goldmann

Vor der Saison hatte Bernd Mlady erklärt, "dass wir uns eigentlich nur selber schlagen können". Was sehr selbstbewusst klang, und wonach es in der Bundesliga einige Zeit lang nicht aussah, bestätigten dann die Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte.

"Wir haben alle unsere Ziele erreicht", konnte daher der RMC-Vorsitzende Kurt Mlady nach dem Hallenradsport-Höhepunkt in Ebnat zufrieden Bilanz ziehen. Das gilt auf nationaler Ebene, international bleiben die ganz starken Gegner und ganz großen Emotionen den WM-Tagen in Belgien vorbehalten.

In die Erfolgsbilanz schloss der RMC-Chef natürlich die zweite Steiner Mannschaft ein: Robert Mlady und Michael Birkner brauchten nach ihrer erfolgreichen Zweitliga-Saison zwar einige Anlaufzeit in der Aufstiegsrunde, wurden dann jedoch ihrer Rolle als Mit-Favorit im sehr ausgeglichenen Sechser-Feld gerecht: Vor und mit dem RSV Reichenbach und dem KSC Leipzig qualifizierten sie sich für die Bundesliga. Die reizvollen Steiner Familienduelle passen nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus logistischen und terminlichen Gründen bestens ins Konzept. "Und zwei Heimspieltage sind für den Verein und unsere Anhänger auch nicht zu verachten", stellte der Vorsitzende zufrieden fest.

Der Kontrahent schwächelt

Sportlich war die DM vor ungewöhnlich vielen Steiner Fans eine gute Bühne, um die in den vergangenen Wochen demonstrierte Überlegenheit fortzusetzen. Kontrahent SV Obernfeld I ließ unter Erfolgsdruck nach und büßte durch ein 4:4 gegen die eigene "Zweite" und ein 0:1 gegen RSV Waldrems in den Gruppenspielen frühzeitig seine minimale Chance auf die WM-Teilnahme und auch auf die Titelverteidigung ein.

Daran änderte für die Steiner nach Siegen über Krofdorf (5:1), Obernfeld II (3:2) und Waldrems (5:3) auch der 3:5-Ausrutscher gegen Obernfeld I im letzten Gruppenspiel nichts. Da stand für sie längst das Endspiel gegen Waldrems und damit fast sicher der DM-Titel fest. Dreimal gab es jüngst dieses Finalduell: In zwei Final-Five-Turnieren und beim World Cup in St. Gallen/Schweiz — als Sieger gingen immer die Mlady-Cousins vom Feld. Diesmal unterstrichen sie die Leistungsverhältnisse mit einem deutlichen 11:3 gegen einen Gegner, der überraschend als deutsches Ersatzteam zur WM fährt.

Dennoch fielen nach den zwei Erfolgstagen in Ebnat die Reaktionen eher verhalten aus. Zwar gab es kurze Momente der Begeisterung, von Freude und Stolz. "Ein DM-Titel ist noch immer etwas Besonderes, auch wenn ihn fast alle von uns erwartet haben", sagt Kurt Mlady. Zeit zum Feiern blieb aber kaum, denn am nächsten Morgen forderte der Arbeitsalltag sein Recht.

Außerdem steht der Höhepunkt WM bevor — für Bernd Mlady noch kein Thema. "Das lass’ ich alles in Ruhe auf mich zukommen." Und zwar mit international stark besetzten Turnieren in Mainz-Hechtsheim, dem letzten World Cup in Höchst/Österreich, einem zweitägigen WM-Lehrgang in Gärtringen und dem Drei-Nationen-Cup in Gau-Algesheim mit den beiden besten Teams aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Von Ruhe kann angesichts der intensiven Vorbereitung auf die Titelverteidigung bei den Steiner Weltmeistern also kaum die Rede sein.

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