Super Bowl LII: Zahlen und Fakten zum Football-Showdown

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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30.1.2018, 10:26 Uhr
Auch schon im Super-Bowl-Fieber? Am 4. Februar steigt das große Finale der NFL.

© Kevin C. Cox/dpa Auch schon im Super-Bowl-Fieber? Am 4. Februar steigt das große Finale der NFL.

Wo findet der Super Bowl statt?

2018 steigt das große Finale im U.S. Bank Stadium von Minneapolis. Obwohl es in der bevölkerungsreichsten Stadt Minnesotas zu dieser Zeit normalerweise bitterkalt ist - im Schnitt zeigt das Thermometer im Februar dort nur -7,4 Grad Celsius an - wird das Klima beim Endspiel 2018 keine große Rolle spielen. Das 2016 eröffnete Stadion ist nämlich komplett überdacht.

Wann geht's los und wie kann ich zuschauen?

Wie auch in den Jahren zuvor ist der Super Bowl auch 2018 in Deutschland frei und für jeden empfangbar. Am 4. Februar 2018 beginnt um 20.15 Uhr eine Countdown-Show bei ProSieben Maxx, um 22.50 Uhr wechselt das Spektakel dann auf ProSieben. Kickoff, also Spielbeginn, ist aber erst um 0.30 Uhr.

Wer den Original-Kommentar des übertragenden Senders in den USA, NBC, bevorzugt, wird beim Streaming-Anbieter DAZN glücklich. Das Abo kostet dort allerdings 9,99 Euro monatlich. Möglichkeiten, am Event teilzuhaben, gibt es viele: Zum Beispiel auf einer der vielen Super-Bowl-Partys in Franken oder vor dem heimischen TV.

Wer spielt eigentlich und wem soll ich die Daumen drücken?

Nach kräftezehrenden Playoffs haben sich jeweils die in der Hauptrunde bestplatzierten Teams durchgesetzt: Der AFC-Champion New England Patriots trifft auf den Sieger der NFC, die Philadelphia Eagles. Auf der einen Seite steht mit den Patriots das erfolgreichste NFL-Team der letzten 20 Jahre, das mit seinem kongenialen Trainer-/Quarterback-Duo Bill Belichick und Tom Brady um seinen sechsten Super Bowl kämpft. Gleichzeitig ist das Team um Brady (auch bekannt als Ehemann von Topmodel Giselle Bündchen) dafür bekannt, sich immer am Rande des Erlaubten zu bewegen und jede Grauzone im Regelbuch auszunutzen. Das mag man als clever bezeichnen, vielen Football-Fans stößt diese Taktik aber sauer auf.

Auf der anderen Seite stehen die Philadelphia Eagles, die zwar durchaus loyale und begeisterungsfähige Fans haben, aber noch nie einen Super Bowl für sich entscheiden konnten. Die letzte Meisterschaft der Eagles datiert vom 26. Dezember 1960, als das Team aus Pennsylvania gegen die Green Bay Packers gewann - also noch sechs Jahre vor dem ersten Super Bowl. Seitdem schaffte Philly es zwar zwei mal ins große Finale, ging aber sowohl 1981 (Super Bowl XV) als auch 2005 (Super Bowl XXXIX) leer aus. Gegner bei der letzten Super-Bowl-Niederlage waren übrigens: Genau, die New England Patriots mit Tom Brady.


Was sagen die Buchmacher?

Der Super Bowl und Las Vegas gehören zusammen wie Bill Belichick und Tom Brady. Mehr als 400 Wetten gibt es zum großen Endspiel, unter anderem auf die Farbe des isotonischen Getränks Gatorade, mit dem der siegreiche Trainer von seiner Mannschaft übergossen wird, können Fans wetten. Favorit in der Zockermetropole sind übrigens die New England Patriots mit einer Quote von 1,5. Sollten die Eagles den Super Bowl LII gewinnen, erhalten Wetter das dreifache ihres Einsatzes zurück.

Um aber wieder auf das wirklich wichtige zurückzukommen: Bei Super Bowl 50 war das Getränk übrigens Orange, bei Super Bowl LI blieb Patriots-Coach Belichick trocken - sein Team duschte ihn nicht in Gatorade. Worauf man beim Super Bowl sonst noch Geld setzen kann? Eine Auswahl verrückter Wetten gibt es hier:

Worum geht's beim Super Bowl?

Mit dem Super Bowl ermittelt die Football-Profiliga NFL (National Football League) ihren Meister. Die Liga ist in zwei Staffeln, sogenannte "Conferences", mit je 16 Mannschaften aufgeteilt: Die NFC und die AFC. Beide Conferences ermitteln in den Playoffs noch einmal ihren jeweiligen Meister, im Super Bowl treffen dann die Gewinner von NFC und AFC aufeinander. Für den Sieger gibt's die Vince-Lombardi-Trophy, das Pendant zur Meisterschale in der Fußball-Bundesliga. Benannt ist die Trophäe übrigens nach dem ehemaligen Coach der Green Bay Packers, der mit seinem Team die ersten beiden Super Bowls 1967 und 1968 gewann.

Wer sorgt für die Show?

Abseits des Football-Spektakels ist der Super Bowl auch für seine extravaganten Halbzeit-Shows bekannt. Dieses Jahr kehrt ein alter Bekannter wieder auf die große Bühne zurück: Justin Timberlake darf bei Super Bowl LII für die Halbzeit-Unterhaltung sorgen. Timberlake trat auch bei Super Bowl XXXVIII auf, damals gemeinsam mit Janet Jackson, der er "versehentlich" (wie Timberlake zumindest beteuert) die Brust entblößte und für einen handfesten Skandal ("Nipplegate") sorgte. Das hat den Begriff "Garderoben-Fehlfunktion" geprägt, der bis heute fest im US-Sprachgebrauch verankert ist und sogar den Weg ins Wörterbuch fand.

Die Nationalhymne vor der Partie wird von Pink vorgetragen, in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung, war die Darbietung des "Star Spangled Banner" doch ein Streitthema in der Liga, weil einige Spieler in der Hauptrunde während der Hymne knieten - und damit den Twitter-Zorn von US-Präsident Donald Trump auf sich zogen.


Und warum soll mich das interessieren?

Häufig wird American Football nur als Trend aus den USA abgetan, den man in Deutschland nicht braucht. Interessant ist, dass Amerikaner mit der selben Argumentation über Fußball reden - als Sportart, die in Europa vielleicht funktioniert, aber in den USA nie Fuß fassen wird. Und trotzdem gehören beide Sportarten - sowohl American Football in Deutschland als auch Fußball in den USA - zu den am schnellsten wachsenden Sportarten. In Deutschland werden Woche für Woche mehrere Spiele live im Free-TV übertragen, und auch die Zahl der Aktiven steigt in Deutschland. In der Region gibt es viele Vereine, bei denen der Vollkontaktsport angeboten wird.

Letztlich herrscht um den Super Bowl nur ein so großer Kult, weil das Gesamtpaket stimmt: Man trifft sich an einem Sonntag mit Freunden und Familie, isst und trinkt in geselliger Runde und schaut sich den Sport an - ausgefallene TV-Werbungen, Halbzeitshow und der soziale Faktor machen den Super-Bowl-Sunday zum Event für alle.

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