SV Schwaig: Ein Meister mit Ansage
13.07.2012, 12:57 Uhr
Ein Optimismus, der nachzuvollziehen ist: Die Mannschaft blieb trotz des Abstiegs größtenteils zusammen, und über Jens Zitting kam noch dessen Bruder Patrick von den SF Großgründlach hinzu. In Denis Opcin wurde zwar ein Neuling als Spielertrainer verpflichtet, doch der frühere Feuchter stellte sich sofort als passender Deckel auf dem richtigen Topf heraus.
Dazu kam der gute Unterbau in Schwaig: In der zweiten Mannschaft wurde ebenfalls bestens gearbeitet, und während der Saison schnupperten in Max Eisenmann, Rainer Gabel und Fabian Fritsch auch schon drei talentierte Juniorenspieler Kreisligaluft. Der 18-jährige Torhüter Patrick Rutte saß sowieso schon als potenzieller Nachrücker für Routinier Heiko Saß auf der Bank.
Trotzdem verlief der Start mit einem 2:2-Unentschieden gegen den ASV Forth eher holprig. Dann aber nahmen die Schwaiger Fahrt auf. Sie gewannen alle Duelle gegen die Mitaufstiegsaspiranten und verloren in der gesamten Saison nur zwei Begegnungen – die aber ausgerechnet gegen Kontrahenten, die in der Tabelle weiter unten angesiedelt waren. Am Ende hatte der SVS mit 78 Punkten ganze zwölf Zähler Vorsprung vor der SpVgg Diepersdorf und – selbstredend – mit 123:36 auch die meisten geschossenen Tore und die wenigsten kassierten Treffer auf dem Konto.
So kann man beim SVS zu Recht stolz auf das Erreichte und den so klar eingefahrenen Wiederaufstieg sein. „Im Gegensatz zur landläufigen Meinung der Konkurrenz“, sagt der langjährige Pressesprecher Günther Grimm, „besteht der Schwaiger Spielerstamm nahezu ausschließlich aus Akteuren, die das Fußballspielen in Schwaig gelernt haben. Viele schlossen sich dann im Jugendbereich höherklassigen Vereinen an und kehrten dann aus Kameradschaft nach Schwaig zurück. Die wenigen anderen Spieler wurden durch andere emotionale Gründe nach Schwaig gespült.“
Natürlich erwies sich der ehemalige Regionalligakicker Opcin auch als Taktgeber auf dem Feld enorm wichtig für die Mannschaft. Zusammen mit seinem Co-Trainer Tomas di Stasio gelang es ihm nicht nur, alle Spieler des Kaders zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle einzusetzen, sondern er war mit 29 von 30 möglichen Partien auch der Dauerbrenner der Saison. Ebenso hatte der souveräne Meister überdurchschnittliche Schützen in seinen Reihen; Fabian Dünfelder (25 Tore) und Christoph Weber (24) entfachten die meisten Jubelstürme. „Es brachten aber auch viele Spieler sehr gute Leistungen, denen man es nicht oder nicht mehr zugetraut hätte“, will Grimm auch die Leistung des gesamten Kollektivs hervorheben.
So sei die „bärige Kameradschaft“, wie er sagt, schon sprichwörtlich bei den Schwaigern, die sich auch um das Finanzielle nicht zu sorgen brauchten: In Christoph Weber – auch ein Ur-Schwaiger – sorgt ein ehemals mit Vertrag des 1.FCN ausgestatteter 25-jähriger Kicker mit Hingabe um nahezu alle Fragen von Equipment und Ausstattung und organisiert zudem so manche offizielle und inoffizielle Veranstaltung. Und wenn nahezu alle Spielerfrauen- und Freundinnen ihre „Heroen“ am Sonntagnachmittag am Spielfeldrand anfeuerten, dann hatten die „guten Geister“ schon längst ihre Arbeit getan: Abteilungsleiter Bernd Hufnagel ist, so formuliert es Grimm, „nahezu Tag und Nacht für seine Jungs erreichbar“, während Betreuer Ernst Hartman „alle anderen Dinge vom Steuern des Mannschaftsbusses bis hin zur medizinischen Erstversorgung der Spieler im Griff hat“.
In der Bezirksliga, der nun höchsten Spielklasse im Bezirk, trauen sich die Verantwortlichen des Aufsteigers „durchaus einen guten Mittelfeldplatz“ zu, aber sie wären natürlich „auch mit dem Ligaverbleib zufrieden“. Der Traditionsklub könnte in der Tat eine gute Rolle spielen: Nur Daniel Katzenberger muss verletzungsbedingt seine Karriere beenden, ansonsten bleibt die Meistertruppe zusammen. Zudem wird sie noch mit Irem Sayar vom BSC Erlangen, einem weiteren „Ehemaligen“, sowie Fabian Waldmann, dem Mittelstürmer und Kapitän der A-Junioren des SK Lauf, verstärkt. Das erste Spiel wird gleich zu einer Standortbestimmung: Dann tritt der letztjährige Tabellenzweite FC Stein im Schwaiger Sportzentrum an.
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