Testwettkampf des LAC Quelle Fürth: Sprinter Jonas Hügen überraschend schnell
10.2.2021, 12:06 Uhr"Endlich wieder ein Wettkampf!" Das mag manchem Leichtathleten durch den Kopf gegangen sein, als der Bayerische Leichtathletikverband beschloss, einen sogenannten Testwettkampf anzubieten. Allerdings nur für die Elitesportler, denn starten durften nur Mitglieder der Bundes-, Landes- und Stützpunktkaders.
LAC Quelle Fürth ist einer der wenigen Vereine in der Bestenliste des DLV
"Das sind dieselben Athleten, die auch sonst unter strengen Hygienekonzepten als Kader trainieren dürfen. Eigentlich war das eine Art Training mit Startnummern auf der Brust", erklärt Jörg Stäcker, Stützpunkttrainer in Fürth.
In der Vorbereitung auf die Deutschen Hallenmeisterschaften am 20./21. Februar in Dortmund "fehlt den Athletinnen und Athleten die Wettkampfkompetenz und das Feedback, um zu wissen: wo stehe ich gerade?". Die Antwort sollte der Testwettkampf in der Fürther LAC-Halle geben.
Erstaunlich waren auch die starken Leistungen nach der langen pandemiebedingten Pause. "Das war der erste Wettkampf seit den Bayerischen Meisterschaften Ende September", berichtet LAC-Top-Sprinter Jonas Hügen, der sich trotz seiner üblichen Nervosität vor Wettkämpfen auf den Samstag gefreut hatte: "Da war man doch jetzt mal ganz froh, dass man mal eine Generalprobe hatte und jetzt weiß, wo man leistungstechnisch steht."
"Das war sehr überraschend"
Und für den 26-Jährigen lief es unerwartet gut, denn auf der 200-Meter-Strecke stellte der amtierende Bayerische Meister gleich mit 21,68 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf: "Ich brauche eigentlich immer einen oder zwei Vorbelastungen, dass ich Bestleistung laufen kann. Dass ich aber gleich im ersten Lauf eine hinlegen kann, das war sehr überraschend."
Ex-LAC-Ass Patrick Schneider in der Sprinter-WG
Mit von der Partie war auch Amelie Brandl vom TSV Zirndorf. Wie Hügen war auch sie zuletzt im September unter Wettkampfbedingungen auf die Bahn gegangen, was nach ihrer Sicht schon "zu lange" her gewesen sei. Als sie von diesem Wettkampf erfuhr, war auch bei ihr gleich die Vorfreude groß, endlich wieder "richtig" laufen zu können.
Ihre Paradedisziplin, die 800 Meter, waren allerdings nicht im Angebot. So sattelte die 14-Jährige kurzerhand auf die 400-Meter-Langsprint-Strecke um und legte auch dort eine Spitzenzeit hin: "Für mein erstes Mal war das sehr gut", so Brandl später. "Ich hatte mir vorgenommen, um die 60 Sekunden zu laufen. Am Ende war ich ja sogar schneller." Nach exakt 59,48 Sekunden überquerte sie die Ziellinie zwar nur als Zweite, allerdings war Nele Göhl, die Siegerin des gemeinsamen Wettbewerbs, auch drei Jahre älter als die Zirndorferin, die mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein konnte.
Ernste Angelegenheit
Während Brandl angesichts ausschließlich älterer Gegnerinnen den Druck nicht so groß empfunden hatte wie sonst, hatte Kollege Jonas Hügen den Wettkampf sehr ernst genommen, "weil das für mich quasi der erste und letzte Wettkampf war – und den möchte man natürlich gut abschließen". Erfolgreich waren auch die LAC-Starter Sebastien Döring, der in 24,31 Sekunden über 200 Meter bester Nachwuchssprinter wurde und Ilias Boukechab, der den Nachwuchslauf über 2000 Meter deutlich gewann.
Zweite bei den Läuferinnen über 2000 Meter wurde Lisa Schuster, ebenfalls vom LAC Quelle Fürth. Schnellste war Anna Barth von der LG Bamberg, die – wie Nick Jäger vom TSV Penzberg über die gleiche Distanz bei den Männern – einen neuen bayerischen Hallenrekord aufgestellt hat.
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