Tomas Galasek: Hauptsache gesund

14.1.2008, 00:00 Uhr
Tomas Galasek: Hauptsache gesund

© Wilhelm Bauer

Herr Galasek, haben Sie einen besonderen Geburtstagswunsch?

Galasek: Dass ich fit und gesund bleibe und weiterhin ein schönes Leben habe. Und natürlich möchte ich mit dem Club etwas erreichen.

Zunächst wohl den Klassenverbleib . . .

Galasek: Klar, und deshalb müssen wir uns schon jetzt auf Karlsruhe konzentrieren. Ein guter Auftakt ist sehr wichtig. Wenn wir beim KSC verlieren sollten, könnte es wirklich kompliziert werden. Deshalb müssen wir gut vorbereitet sein. Aber auch mit Benfica beschäftige ich mich schon. Die beiden Uefa-Cup-Spiele werden noch einmal Höhepunkte meiner Laufbahn.

Wie empfindet man mit 35 die Belastung eines Trainingslagers?

Galasek: Ich versuche einfach, so viel wie möglich mitzumachen. Ich bin zwar immer noch voll belastbar, doch morgens, nach dem Aufstehen, spüre ich schon mehr als früher. Zum Beispiel meine Achillessehne.

Muss man in ihrem Alter mehr tun, um mithalten zu können?

Galasek: Das nicht, aber ich bin vorsichtiger geworden. Zum Glück habe ich mit Hans Meyer einen Trainer, der das respektiert.

Trotzdem sind Sie noch beneidenswert gut in Form. Gibt es dafür ein Geheimnis? Gymnastik, die Ernährung, viel Schlaf?

Galasek: Eigentlich nicht, es geht nur mit Arbeit und Disziplin, selbst in der freien Zeit. In meinem Winterurlaub zum Beispiel habe ich 14 Tage relativ wenig gemacht. Das musste ich gleich beim ersten Training büßen. Mir hat danach viel mehr weh getan als sonst.

Wie lange können Sie wohl noch auf hohem Niveau Fußball spielen? Ihr Vertrag in Nürnberg läuft noch eineinhalb Jahre.

Galasek: Bis dahin werde ich alles geben für den Club. Was danach kommt? Ich weiß es nicht. Wenn es mein Körper zulassen sollte, könnte es sein, dass ich noch eine Saison dranhänge. Aber bestimmt nicht, wenn ich mich hinter den anderen Spielern verstecken müsste. Ich kann mir auch gut vorstellen, dem Verein in einer anderen Funktion erhalten zu bleiben.

Ihr auch schon 34-jähriger Landsmann Jan Koller hat sich bis 2010 an Nürnberg gebunden. Könnte das für Sie ein Signal sein?

Galasek: Nur, wenn ich dann nur zweimal pro Woche trainieren müsste. Oder nur noch spielen. Im Ernst: Ich will einfach 100-prozentig fit sein. Sonst macht es keinen Sinn.

Wie groß ist Ihr Anteil an Jan Kollers Verpflichtung?

Galasek: Wir haben bei der Nationalmannschaft über den FCN gesprochen. Es war einfach positiv, dass Jan großes Interesse hatte, nach Nürnberg zu kommen. Er ist davon überzeugt, dass wir nicht so schlecht sind wie unser Tabellenplatz.

Das heißt, Sie persönlich haben ihn nicht um Hilfe gebeten?

Galasek: Das war einzig und allein seine Entscheidung. Aber natürlich können wir Jan sehr gut gebrauchen. Ich kenne ihn seit vielen Jahren, und selbst in unserer Nationalmannschaft ist das Spiel auf ihn zugeschnitten. Jan behauptet sich gut, ist bei Standardsituationen stark und kann auch was am Ball. Trotz seiner großen Füße.

Was lief im Herbst verkehrt?

Galasek: Wir haben Javier Pinola sehr vermisst, auch Robert Vittek. Als Gruppe sind wir nicht so kompakt aufgetreten wie im Frühjahr. Auch das Glück hat uns manchmal gefehlt.

Wo steht der Club am Saisonende?

Galasek: Wie gesagt, der Start in Karlsruhe ist sehr wichtig, das wissen wir. Danach müssen wir vor allem die Heimspiele gegen unsere direkten Konkurrenten gewinnen. Duisburg, Cottbus, Rostock, Bielefeld, Bochum - die müssen alle noch zu uns. Das könnte unser großer Vorteil sein. Wir müssen im eigenen Stadion immer so auftreten wie gegen Berlin und Dortmund.

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